Schweinsteiger träumt von Führungs-Troika mit Müller und Lahm

29 Jahre ist Bastian Schweinsteiger mittlerweile schon alt und befindet sich im oft zitierten besten Fußballeralter. Seit mehr als einem Jahrzehnt ist er dem Gewinn der Champions-League hinterhergelaufen. Mit dem Sieg im ersten rein deutschen Finale über Borussia Dortmund konnte der gebürtige Oberaudorfer endlich den Triumph im wichtigen Vereinswettbewerb erreichen. Dazu hat er je sechsmal die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal erreichen können. Zudem konnte Schweinsteiger Ende August noch den europäischen Supercup holen. Nun äußert er sich ausführlich gegenüber „Sport1.de“ zu verschiedenen Themen.

„Ribery ist für die lustigen Sachen zuständig“

So weiß er über den lustigsten Moment beim FC Bayern München folgendes zu berichten: „Bei uns ist Franck Ribery für die lustigen Sachen zuständig. Es kam schon vor, dass er bei Mitspielern einen Fisch im Kofferraum versteckt hat und dies lange für sich behalten hat. Als er den Kofferraum etwas später geöffnet hat, konnte man natürlich alles was da drin war nur noch weg werfen."

„Die Sache mit Robert Enke macht einen sehr traurig“

Etwas nachdenklicher wird er jedoch, wenn er über seinen traurigsten Moment beim FC Bayern München berichtet. Ganz besonders haben ihn zwei Fußballer nachdenklich werden lassen, die unter mentalen Krankheiten gelitten haben: „Beim FC Bayern hatten wir sicherlich schon viele schwere Niederlagen. Die Zeit mit Sebastian Deisler hat mich aber besonders traurig gemacht. Wenn man das so gesehen hat wie weit es manchmal gehen kann. Oder auch die Sache mit Robert Enke. So etwas macht einen sehr traurig."

Eigentor bei Oliver Kahn machte ihn ängstlich

Fast ein Jahrzehnt ist es mittlerweile her, als er seinem damaligen Keeper Oliver Kahn beim Auswärtsspiel gegen Werder Bremen mit einem kuriosen Kopfballtreffer ein Eigentor beschert hat. Der „Titan“ hat dieses Malheur jedoch sportlich genommen: „Als ich noch 20 Jahre alt war, hatten wir mal ein Auswärtsspiel in Bremen. Da habe ich mein einziges Eigentor gemacht und das auch noch per Kopf. Torwart damals war Oliver Kahn. Zwei Tage vorher wurde bekannt gegeben wurde, dass er bei der WM im eigenen Land nur die Nummer zwei ist. Da hatte ich richtig Angst vor der Halbzeitpause. Aber er war zum Glück gar nicht sauer, sondern hat mich aufgebaut."

Müller, Lahm und Schweinsteiger als zukünftige Bayern-Bosse?

Diese Idee wird von den beiden anderen gebürtigen Bayern ganz gewiss auf Anhieb eher skeptisch aufgenommen werden, denn er kann sich durchaus vorstellen eines Tages mit Lahm und Müller die Vereinsführung beim FC Bayern München übernehmen zu wollen: „Es wäre schon witzig wenn in 30 Jahren Philipp Lahm, Thomas Müller und ich anstatt Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge die Regie führen würden. Thomas würde viel nach außen reden und Philipp und ich entscheiden was passiert."

„Für den FC Bayern das Maximale herausholen“

Am 30. Juni 2016 wird sein Vertrag beim FC Bayern München enden. Über seine Pläne nach dem Vertragsende hat er sich noch keine konkreten Gedanken gemacht. Für ihn scheint derweil absolut klar zu sein, dass die Verteidigung des Titels in der Königsklasse ein großes Ziel für ihn darstellt: „Mal schauen was passiert. Man kann schwer vorhersagen was in drei Jahren ist. Ich habe noch große Ziele mit Bayern. National alles zu erreichen aber auch das zu schaffen, was noch keiner Mannschaft vorher gelungen ist – die Champions League zu verteidigen. Jetzt mit dem neuen Trainer sehe ich durchaus die Chance den Titel zu verteidigen. Ich bin jetzt 29 Jahre alt und fühle mich gut, auch wenn ich hoffe dass es mit meinem Sprunggelenk noch ein bisschen besser wird. Ich habe immer versucht für den FC Bayern das Maximale rauszuholen und vielleicht auch manchmal auf das eigene Wohl verzichtet. Das werde ich immer tun, solange ich das rote Trikot trage."

„Der Fußball macht mich hier sehr glücklich“

Zudem macht er aus seiner Liebe zum Verein und zur Stadt keinerlei Geheimnis. Er weiß auch, dass die Zeiten in München trotz der Titelflut im letzten Jahrzehnt nicht immer leicht gewesen ist: „Momentan kann ich mir das gar nicht vorstellen. München hat so viel zu bieten. Nicht nur der Verein, sondern auch die Stadt. Der Fußball macht mich hier natürlich auch sehr glücklich. Ebenso wie die Menschen hier. Sie freuen sich ins Stadion zu gehen und ein Spiel anschauen zu dürfen. Sie sind mit Leib und Seele dabei. Das war nicht immer so. Es gab schon schwierigere Phasen in München."

„Den sportlichen Erfolg kann ich nicht beeinflussen“

Was Bastian Schweinsteiger letztlich nach Beendigung seiner Karriere tatsächlich machen wird, kann er derzeit noch nicht sagen. Er möchte vielmehr den Moment genießen, da er das Privileg sieht, was ihm derzeit geboten wird: „Da mache ich mir jetzt noch gar keine Gedanken, sondern versuche das Hier und Jetzt vollkommen aufzusaugen und zu genießen. Das geht nur mit sportlichem Erfolg, aber den kann ich ja beeinflussen. Jede Woche in ein Stadion zu gehen, wo immer 70.000 da sind, das hat nicht jeder Fußballer."

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