Schwedens-Nilsson: „Portugal ist individuell besser besetzt als wir“

Für Per Nilsson, Abwehrspieler des 1. FC Nürnberg und von Schweden, wird es in diesen Tagen enorm ernst. So geht es in den beiden Playoff-Spielen mit der schwedischen Nationalmannschaft gegen Portugal um die begehrte Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien. Viele Beobachter legen den eindeutigen Fokus auf das Duell zwischen Schwedens-Superstar Zlatan Ibrahimovic und Portugals Ausnahmekönner Cristiano Ronaldo. Eher auf solide Abwehrarbeit konzentriert sich dagegen der 31-jährige Per Nilsson, der die Treffer von Ronaldo mit Geschick und Konzentration verhindern soll. Im Gespräch mit „www.fcn.de“ offenbart er nun, dass die Anspannung vor den beiden Partien doch enorm ist.

Bei Betrachtung der Einzelspieler schwerste Mannschaft zugelost bekommen

Zugleich ist bei ihm jedoch auch die Vorfreude enorm ausgeprägt, denn auch er weiß, dass die beiden Partien überaus kompliziert werden könnten: „Die Vorfreude ist natürlich groß. Wir wissen, dass es zwei schwierige Spiele werden. Wenn man nur die Einzelspieler betrachtet, haben wir die schwerste Mannschaft zugelost bekommen. Es wird schwer, aber wir wollen unser Ziel erreichen.“

„Schweden war schon immer für seinen Teamgeist bekannt“

Nach dem man in der Qualifikationsgruppe hinter Deutschland und vor Mannschaften wie Österreich und Irland den zweiten Tabellenplatz belegt hat, ist die Stimmung im Lager und Land der Skandinavier durchaus gut, wie Nilsson verrät: „Die Stimmung ist gut, weil jeder weiß, dass Portugal individuell besser besetzt ist als wir. Aber Schweden war schon immer für seinen Teamgeist bekannt. Jeder wird für Schweden kämpfen, egal ob Spieler, Trainer oder Zuschauer. Jeder wird uns voll unterstützen. Ich denke, es ist auch von Vorteil, dass wir das zweite Spiel zu Hause bestreiten können. Wir müssen zwar zunächst ein gutes Auswärtsspiel liefern, können uns dann aber zu Hause qualifizieren.“

„Portugal hat sicher auch nicht die Qualität von Deutschland“

Der Defensivspezialist ist eher der nüchterne Zeitgenosse, der sich nicht für die großen Schlagzeilen eignet. Deshalb will er seinem Team auch nicht allzu viel Druck aufbürden, wenn er seine Mannschaft in der Außenseiterrolle sieht: „Wir sehen uns eher als Außenseiter, aber es sind Playoffs. Das heißt, es ist anders als in der Gruppenphase. Man muss zwei gute Spiele abliefern, in denen es um alles geht und nicht wie in der Gruppenphase acht oder zehn Spiele. Jeder Einzelne weiß, dass es schwer wird. Wir sind zwar leichter Außenseiter, aber Portugal hat sicher auch nicht die Qualität von Deutschland.“

„Ich will in erster Linie für defensive Stabilität sorgen“

Nachdem er über mehrere Jahre für die schwedische Auswahl nicht mehr berücksichtigt worden ist, was vor allem auch mit seiner unzureichenden Spielpraxis bei der TSG 1899 Hoffenheim seinen Grund hat, konnte er sich im laufenden Jahr im Team der „Tre Kronor“ wieder etablieren. Über seine Rolle innerhalb der Mannschaft kann Nilsson nun folgendes sagen: „Ich habe die letzten Spiele immer gespielt und mich als Stammkraft etabliert. Aber ich weiß auch, dass ich jedes Training Vollgas geben muss, damit ich weiterhin in der Startformation stehe. Ich will in erster Linie für defensive Stabilität sorgen, möchte helfen, dass wir wenige Torchancen zulassen, vor allem im ersten Spiel.“

„Ich will beide Spiele gewinnen und zur Weltmeisterschaft“

Bekanntlich kann es zu mehreren Duellen mit Portugals-Superstar Cristiano Ronaldo kommen, der in der Offensive der Iberer wirbeln wird. Für Nilsson zählt jedoch einzig und allein das Weiterkommen gegen die technischen Ausnahmekönner. Gegen wen er spielen wird, besitzt für ihn hingegen nur sekundäre Bedeutung: „Wäre es ein Testspiel, würde ich es besonders finden, gegen so einen Weltklassespieler zu spielen. Aber in diesen beiden Partien ist mir völlig egal, wer auf der anderen Seite steht. Ich will beide Spiele gewinnen und zur Weltmeisterschaft!“

„Ein Riesen-Highlight, wenn wir uns jetzt für die Endrunde in Brasilien qualifizieren“

Mit seinen rund 31 Jahren befindet er sich im Herbst seiner fußballerischen Karriere. Allzu viele Möglichkeiten wird er zukünftig ganz gewiss nicht mehr erhalten, um bei dem größten Fußball-Ereignis der Welt tatsächlich mitwirken zu können. Die Bedeutung für ihn bei solch einem Turnier dabei sein zu können, beziffert der langjährige Deutschland-Legionär wie folgt: „Ja, das wäre natürlich mein Höhepunkt. Ich habe noch nie eine Weltmeisterschaft gespielt. Bislang habe ich nur eine Europameisterschaft mit der schwedischen U21 im Jahr 2001 gespielt. Es wäre schon ein Riesen-Highlight, wenn wir uns jetzt für die Endrunde in Brasilien qualifizieren.“

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