Schwarz-Gelbe Glückseligkeit nach Dortmunder Auftaktsieg


Die Erleichterung nach dem Auftaktsieg von Borussia Dortmund in der Champions-League gegen Ajax Amsterdam war enorm. Der Jubelschrei der knapp 70.000 Zuschauer im Signal-Iduna-Park war gewaltig, denn eine Schmach, die immer noch schmerzt sollte getilgt werden. Vor einem Jahr ist der stolze BVB schon in der Vorrunde mit vier Zählern nach sechs Partien ausgeschieden. Nun kann mit breiter Brust zum wahrscheinlich härtesten Rivalen um den zweiten Tabellenplatz, Manchester City, gefahren werden.

Erst in der 87. Spielminute war es soweit, als Torjäger Robert Lewandowski den Ball ins Netz des niederländischen Meisters jagte und somit für eine schwarz gelbe Glückseligkeit sorgen konnte. Eine schöne Körperdrehung und ein platzierter Schuss waren für diesen Sieg verantwortlich, der lange Zeit nicht sicher schien, denn Mats Hummels hatte Mitte der zweiten Halbzeit einen Elfmeter äußerst schwach verschossen. Deshalb musste sich der deutsche Nationalspieler auch beim polnischen Internationalen bedanken, dass er nicht zur tragischen Figur dieses äußerst intensiven Spiels mutiert ist.

Der Matchwinner erklärte gegenüber „sport1“ nach dem Spiel: „Ich hatte ganz wenig Zeit, aber Tor ist Tor“, so ein praktischer Torjäger, der auf engstem Raum ein Tänzchen mit Ajax-Keeper Vermeer erfolgreich vollzogen hat. Auch BVB-Kapitän Sebastian Kehl war die Erleichterung spürbar anzumerken, als er zitiert wurde: „Es ist schön, mit drei Punkten zu starten.“ Und hatte eine Befürchtung, die sich glücklicherweise nicht bewahrheitet hat: „Hätte man mit einer Niederlage angefangen, wären die Vorzeichen andere gewesen, um auch bei Manchester City zu bestehen.“

Nun also hat der amtierende Double-Sieger aus Deutschland einen sehr guten Start in die Gruppenphase hingelegt und darf sich berechtige Hoffnungen auf den Achtelfinaleinzug machen, auch wenn für die sichere Qualifikation wahrscheinlich eine zweistellige Punkteausbeute vonnöten sein wird, was impliziert, dass auch gegen die europäischen Fußball-Schwergewichte Manchester City und Real Madrid gepunktet werden sollte. Oft hatten die Bayern nach der nationalen Demütigung in Meisterschaft und Pokal davon gesprochen, dass der BVB in der Champions League eine äußerst bescheidene Rolle gespielt hat. Deshalb konnten auch die Worte von Kehl diesbezüglich interpretiert werden, dass der Wiedergutmachungswille eingehalten worden ist: „Für uns war es die Bestätigung, dass wir auch Europa können.“

Auch Mario Götze drückte seine große Zufriedenheit in Worten aus: „Wir haben aus den letzten Jahren gelernt und sind weiter gereift“, so der Spielmacher von Borussia Dortmund, der ergänzte, „Wir sind ziemlich zufrieden, so wie es gelaufen ist.“ Dennoch weiß auch Götze, dass besonders Keeper Roman Weidenfeller die Basis für diesen Erfolg gelegt hat, indem er in der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit mehrere hochkarätige Torchancen von Amsterdam zunichte gemacht hat. Deshalb sind auch die Worte von BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nachvollziehbar, der ehrlich zugeben musste: „Für diesen Sieg habe ich ganz schön gebibbert.“

Hummels nannte gegenüber „Sport1“ die Taktik für dieses Spiel: „Wir haben zwar offensiv gespielt, aber immer mit der defensiven Absicherung“, so der souveräne Abwehrspieler über die richtige Balance im Dortmunder Spiel. Einen Vorteil hat er klar erkennen können: „Dass wir nicht in Rückstand geraten sind, war im Endeffekt auch der Grundstein zum Sieg.“ Über seinen äußerst schwach geschossenen Elfmeter meinte der 23-Jährige: „Wenn ein Torwart einen Elfer sicher hält und mit dem Fuß annehmen könnte, darf man durchaus darüber nachdenken, das nächste Mal anders zu schießen.“ Dennoch waren die Voraussetzungen seiner Ansicht gut: „Ich habe mich gut gefühlt, war im Spiel drin und bis eine Sekunde vor dem Anlauf auch sicher, dass er drin ist.“ Er hat einen möglichen Grund für seinen Fehlschuss erkennen können: „Dann habe ich mich umentschieden – das war der Knackpunkt“.

Ein möglicher Faktor für den Dortmunder Erfolg war gewiss auch das gemeinsame Zusammenspiel der technisch hervorragend ausgebildeten Mario Götze und Marco Reus, die in der Offensive überzeugen konnten und für ständige Torgefahr sorgten. Dazu meint Reus: „Wir haben phasenweise gut harmoniert, aber wir beide wissen auch, dass wir noch viel arbeiten müssen, damit es perfekt funktioniert.“ Dennoch sah auch Trainer Jürgen Klopp noch erheblichen Verbesserungsbedarf in einigen Bereichen, was sich auch in der Dramatik dieses Spiels niedergeschlagen hat: „Sicherlich waren in unserem Spiel viele Dinge, die man besser machen kann. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.“

Nun geht die volle Konzentration auf das Spiel bei Manchester City, wo mit einem Sieg vielleicht schon eine kleine Vorentscheidung zugunsten der Borussia fallen könnte: „Wir sind erleichtert und können in aller Ruhe nach Manchester reisen. Wir haben das Zeug, auch da zu bestehen“, so ein optimistisch wirkender Weidenfeller vor dem Spiel am 3. Oktober. Kehl warnt vor möglicher Überheblichkeit: „Es war aber nur der erste Baustein. Wir brauchen jetzt nicht irgendwie abzuheben.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: BVB Borussia Dortmund; Champions League; Ajax Amsterdam; Götze; Kehl; Reus; Weidenfeller; Hummels; Klopp
Datum: 19.09.2012 19:55 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schwarz-gelbe-glueckseligkeit-nach-dortmunder-auftaktsieg-2234.html


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