Schmadtke und Stöger sprechen Klartext über Kölner-Kicker


Dieser Auftritt des 1. FC Köln des 1. FC Köln beim jüngsten Gastspiel in Paderborn kann getrost als reichlich bescheiden deklariert werden. Nach einer dürftigen Vorstellung wurde die Begegnung beim Abstiegskandidaten mit einem insgesamt schmeichelhaften 1:1-Unentschieden beendet. Die Enttäuschung bei Trainer Peter Stöger und Sportdirektor Jörg Schmadtke war dementsprechend massiv.

„Ich bin schon enttäuscht – sehr enttäuscht sogar“

Deshalb war es auch nicht allzu verwunderlich, dass Stöger gegenüber der „Bild-Zeitung“ deutlich gemacht hat: „ Ich bin schon enttäuscht – sehr enttäuscht sogar!“ Mit dem dritten 1:1-Unentschieden in Serie blieb man in der Liga zwar ungeschlagen, aber dennoch sieglos. Nun bleibt die Frage, ob das Glas denn nun halbleer oder halbvoll ist. Vom Kölner-Anspruch her gesehen müsste man zweifelsfrei von der ersten Variante ausgehen. Der Tiefpunkt des selbsternannten Aufstiegskandidaten scheint nach diesem enttäuschendem Spiel nun erreicht worden zu sein. Nun sind sogar Konsequenzen möglich, was auch Stöger sagt: „Wir werden das Spiel jetzt analysieren – und dann kann es durchaus sein, dass es einige überraschende Entscheidungen gibt.“ >Und er sieht den Erfolg des Vereins durch diesen lustlosen Auftritt sichtlich gefährdet: „Bei mir steht der Erfolg des Vereins immer an erster Stelle und weit über den persönlichen Interessen einzelner. Das sollte jeder hier wissen.“

„Wir haben unfassbar viele Zweikämpfe in der Abwehr verloren“

Es scheint nun durchaus möglich zu sein, dass einige Spieler des FC einen baldigen Rauswurf aus der Startelf erfahren könnten. Auch die sonstigen Leistungskonstanten wie Spielführer Miso Brecko und Defensivspezialist Dominic Maroh haben einen gebrauchten Tag erwischt, was auch Stöger zugeben muss: „Wir haben unfassbar viele Zweikämpfe in der Abwehr verloren.“ Auch das Mittelfeld war überhaupt nicht präsent und unfassbar kreativarm. Das Trio bestehend aus Marcel Risse, Adam Matuschyk und Matthias Lehmann konnte sich gegen die biederen Paderborner nicht entscheidend in Szene setzen. Seine Forderung war klar und eindeutig: „Aggressivität und genaues Passspiel“.Nun kündigt er drastische Veränderungen an: „Es ist jetzt die Aufgabe des Trainerteams, die Spieler zu finden, die wirklich bereit sind, den letzten Biss aufzubringen und alles für den Verein zu geben. Nicht nur 30 oder 60 Minuten, sondern über 90 Minuten – und das Woche für Woche!“

„Es geht nicht um Automatismen, es geht um Grundelemente“

Auch Sportchef Jörg Schmadtke ist mächtig angesäuert gewesen, ob dieser Vorstellung: „Wir können festhalten, dass es höheren Ansprüchen nicht genügt, und da brauchen wir uns auch über andere Dinge als zweite Liga nicht zu unterhalten“, stellte er knallhart klar und fügte hinzu: „Ich mache mich hier nicht selber zum Kasper, indem ich vom Aufstieg rede und dann so eine Leistung dabei herauskommt.“ Auch Schmadtke hat eine ganz besondere Problematik erkannt: „Es geht nicht um Automatismen, es geht um Grundelemente des Fußballspiels, ein Grundelement ist der Zweikampf.“ Die möglichen Ursachen für diese äußerst leidenschaftslose Vorstellung vor rund 4500 leidenschaftlichen FC-Fans möchte Peter Stöger nun ausfindig machen. Schmadtke weiß zu berichten: „Das kann ich nicht sagen, da werden wir sicher das ein oder andere Hintergrundgespräch führen müssen mit den Spielern – aber das ist schon eklatant gewesen.“

„Die Basis ist die Bereitschaft, Arbeit zu übernehmen“

Einen ähnlichen Gedankengang hegt Trainer Stöger, wenn er sagt: „Die Basis ist nicht Technik oder Taktik, sondern die Bereitschaft, Arbeit zu übernehmen.“ Zudem zeigt sich der österreichische Meistertrainer der festen Überzeugung, dass „unsere Grundidee Fußball zu spielen gepaart mit der Bereitschaft aus der letzten halben Stunde schon funktionieren würde“.Die absolute Grundvoraussetzung dafür würde jedoch darstellen, dass nicht die exakte taktische Formation das entscheidende Parameter darstellt. Vielmehr geht es um die Selbstreflexion einzelner Spieler: „Man muss das ein oder andere sicher überdenken. Ob man da mit dem System beginnt, ist die andere Frage!“ Konkret meint er gegenüber dem „Express“: „Unsere letzte Kette hat unfassbar wenige Zweikämpfe gewonnen – dann ist es auch nicht möglich, ein Spiel zu kontrollieren. Wenn es jedes Mal gelingt, mit einfachen Pässen Unruhe in der Verteidigung zu schaffen, dann muss man ein paar Sachen hinterfragen.“ Zudem sind auch einige Personalwechsel durchaus keine Utopie. Einstige Stammplätze werden nun infrage gestellt. Ergebnis und Einsatz waren deutlich zu wenig für die Aufstiegsansprüche des Geißbockteams: „Es kann sein, dass man da mal Entscheidungen sieht, von denen man kurzfristig überrascht ist, die den Verein auf Sicht aber sicher weiter bringen.“

Quelle: bild.de, express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Peter Stöger, Jörg Schmadtke
Datum: 12.08.2013 18:00 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schmadtke-und-stoeger-sprechen-klartext-ueber-koelner-kicker-6894.html


Kommentare

Die Kommentar-Funktion wird momentan überarbeitet und ist in Kürze wieder verfügbar!

Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 3-liga.com wieder.



Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Demnächst bekommen Sie die News auch als Homepagetool für Ihre eigene Webseite.
Sie möchten auch News für 3-liga.com schreiben? Dann werden Sie Fan-News-Schreiber. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier.