Scheidender Schweizer-Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld: „Ich bin stolz auf meine Laufbahn“


65 Jahre ist Ottmar Hitzfeld mittlerweile alt und war seit 1983 Trainer. Zunächst in der Schweiz, wo er auch seine Spielerkarriere beendet hat. Dort konnte er seine ersten nationalen Triumphe feiern. Später gewann er mit Borussia Dortmund zwei Deutsche Meisterschaften und als Krönung im Jahr 1997 die Champions-League und den Weltpokal. Seine erfolgreichste Zeit als Trainer erlebte er schließlich beim FC Bayern München, wo er zwischen 1998 und 2004 vier deutsche Meisterschaften, darunter den Titelhattrick zwischen 1999 und 2001, einmal die Champions-League und den Weltpokal und 2000 und 2003 den DFB-Pokal holen konnte. In seiner zweiten Zeit in der Spielzeit 2007/08 war er nicht mehr ganz so erfolgreich. Nach der Heim-EM 2008 hat der heimatverbundene Lörracher die Schweizer-Nationalmannschaft trainiert, die er zu den Weltmeisterschaften 2010 in Südafrika (mit einem 1:0-Sieg über Weltmeister Spanien) und zur WM nach Brasilien geführt hat, wo er am gestrigen Abend nach einem 0:1 in der Verlängerung gegen Argentinien ausgeschieden ist. Auf „DFB.de“ nimmt der „Mister“ nun Stellung und verrät, was er nach seiner Trainerkarriere machen möchte.

Scheidender Schweizer-Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld: „Ich bin stolz auf meine Laufbahn“
„Die Mannschaft hat eine großartige, leidenschaftliche und taktisch reife Leistung gezeigt“

Nach einer absolut überzeugenden Vorstellung im gestrigen WM-Achtelfinale gegen die favorisierten Argentinier ist die Schweiz aus dem WM-Turnier ausgeschieden. Auf die Frage, ob nach solch einer bitteren Niederlage der Stolz oder der Frust überwiegt, kann Hitzfeld folgendes antworten: „Eindeutig der Stolz. Die Mannschaft hat eine großartige, leidenschaftliche und taktisch reife Leistung gezeigt. Die Schweiz hat heute sehr viele Sympathien gewonnen auf der ganzen Welt. Das kann uns alle stolz machen. Aber auch Argentinien muss man ein Kompliment machen. Wir haben ihnen das Leben schwer gemacht, und sie haben trotzdem die Nerven behalten.“

„So kann man sich erhobenen Hauptes von der Fußball-Bühne verabschieden“

So kann er die emotionalen Inhalte in dieser Partie kurz in einigen Worten zusammenfassen: „Allein in den letzten drei Minuten habe ich nochmal alles erlebt, was im Trainerleben möglich ist. Erst den Schock des 0:1, dann unsere Reaktion, ein Fallrückzieher unseres Torwarts im gegnerischen Strafraum, ein Pfostenschuss. Solche Emotionen erlebt man nur im Fußball. Deshalb lieben wir alle den Fußball.“ Zudem kann er sich noch an die bittere 1:2-Niederlage im Champions-League-Finale 1999 mit Bayern München gegen Manchester United erinnern. Insgesamt ist er zufrieden mit dieser Art des Abgangs: „Ich habe es schon mal gegen Manchester erlebt, in den letzten drei Minuten ein Champions-League-Finale zu verlieren. Das war ähnlich. Jeder Moment im Fußball bleibt in meiner Erinnerung. Aber das hatte schon eine gewaltige Dimension. Wir haben es leider nicht geschafft, aber so kann man sich erhobenen Hauptes von der Fußball-Bühne verabschieden.“

„Ich habe ein ruhiges Leben vor mir“

Unmissverständlich stellt er zugleich klar, dass die Trainerkarriere nun der Vergangenheit angehört und er sich andere Betätigungsfelder ausgesucht hat, die er mit Leben füllen möchte: „Der Trainerberuf ist beendet. Ich bin stolz auf meine Laufbahn. In ihr wurde ich auch vom Glück begünstigt. Es war mir eine große Ehre, als halber Schweizer zum Schluss noch einmal für die Schweiz tätig zu sein. Und ich kann mich mit Stolz und voller Emotionen verabschieden. Ich werde weiterhin beim Fernsehen tätig sein für Sky Deutschland. Das ist ein Superjob. Ich werde als Journalist zu den Spielen gehen. Von daher habe ich ein ruhiges Leben vor mir.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Ottmar Hitzfeld, WM 2014, Schweiz, Argentinien, Dortmund, Bayern München
Datum: 02.07.2014 12:25 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-scheidender-schweizer-nationaltrainer-ottmar-hitzfeld--%84ich-bin-stolz-auf-meine-laufbahn%93-13788.html


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