Schalkes-Youngster Julian Draxler spricht Klartext


Der FC Schalke 04 steckt derzeit ganz gewaltig in der Krise. Dies dürfte ganz gewiss sämtlichen Beteiligten des Ruhrpottklubs nach der 1:2-Niederlage im Bundesligaspiel bei Hannover 96 deutlich geworden sein. In der Bundesliga belegt man den wenig schmeichelhaften 13 Tabellenplatz mit gerade einmal einen Zähler nach drei Spielen. Im DFB-Pokal wurde sich gegen das unterklassige Team aus Nöttingen nur mit sehr viel Mühe durchgesetzt, während die Champions League gegen den krassen Außenseiter PAOK Saloniki sogar verpasst zu werden scheint. Trotzdem ist der Optimismus Trumpf bei „Königsblau“, was auch S04-Außenverteidiger Christian Fuchs im Gespräch mit „Sport1.de“ deutlich macht: „Wenn wir so auftreten wie in der zweiten Halbzeit, brauchen wir uns in den nächsten Spielen keine Sorgen zu machen.“

Schalkes-Youngster Julian Draxler spricht Klartext
Bild: dfb.de
"Da muss man sich überlegen, ob so jemand dem Druck in der Bundesliga gewachsen ist“

Ähnlich argumentierte Mittelfeldrecke Jermain Jones, der sich zu folgender Aussage hinschwang: „Fehlstart würde ich jetzt nicht sagen. Wir werden auch wieder gewinnen, man sollte nicht alles zu hoch hängen." Einen anderen Grund für diese Niederlage mag derweil Keeper Timo Hildebrand erkannt haben, der gegenüber „Sport1.de“ von zweifelhaften Entscheidungen“ von Referee Bastian Dankert verwiesen hat, die sich als störend auf das Schalker-Spiel erwiesen haben. Und er fügte hinzu: „Da muss man sich überlegen, ob so jemand dem Druck in der Bundesliga gewachsen ist." Personalprobleme merkte derweil Cheftrainer Jens Keller als möglichen Grund für diese 1:2-Niederlage in Hannover an: „Dass einige wichtige Spieler gleichzeitig ausfallen, kann keine Mannschaft verkraften." Optimismusfördernd erwies sich die Aussage von Manager Horst Heldt, der angibt, dass man „auf der Leistung in der zweiten Halbzeit aufbauen“ könne.

„Was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war eine Frechheit“

Nach dem Schlusspfiff war Youngster Julian Draxler im Gespräch mit „Sport1.de“ mächtig enttäuscht. Der 19-Jährige sprach Klartext und wollte keinerlei Ausreden gelten lassen. Vielleicht sind diese Worte in der jetzigen Situation auch genau das Richtige, um den Verein FC Schalke 04 aufzuwecken, denn schon Beginn dieser Spielzeit droht Vieles verspielt zu werden. So hat das vielleicht größte Schalker-Talent seit Olaf Thon erklärt: „Ich will jetzt nicht von guten Ansätzen in der zweiten Halbzeit anfangen.“ Und er wurde noch deutlicher: „Was wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war eine Frechheit.“ Und: „Wir reden vor dem Spiel davon, dass wir von Anfang an da sein wollen und dann stehen wir auf dem Platz und warten ab, spielen Angsthasenfußball." Solch eine Entwicklung stimmt ihn gar traurig, denn für Draxler scheint auch klar zu sein, dass Leistung auf dem Platz das entscheidende Parameter für die nahe Zukunft sein sollte: „Wenn wir so weiter spielen, werden wir die Ziele, die wir haben, nicht erreichen. Wir müssen schleunigst zusehen, dass wir die Laberei lassen und es auf dem Platz zeigen." Für das dienstägliche Aufeinandertreffen mit Saloniki hat er für sich und die Seinigen folgendes ins „Grundbuch“ geschrieben: „Dienstag haben wir das wichtigste Spiel der Saison. Es gibt keine Ausreden und keine Alibis, da müssen wir von Anfang an da sein."

„Wir hätten 3:0 oder 4:0 zur Halbzeit führen müssen“

Hannover 96 hingegen hat mit sechs Punkten aus drei Spielen einen sehr ordentlichen Saisonstart hinlegen können. Allerdings ist man trotz des Sieges gegen die „Knappen“ immer noch selbstkritisch, was auch 96-Angreifer Artur Sobiech anmerkt: „Wir hätten eigentlich 3:0 oder 4:0 zur Halbzeit führen müssen.“ Tore von Mame Diouf und Huszti sorgten letztlich für einen verdienten, aber hart umkämpften Heimsieg.

„Es hat mich letztes Jahr nicht berührt und es berührt mich jetzt auch nicht“

Beim Ruhrpottteam hingegen sind auch einige Verletzungsprobleme akut geworden. So gibt es zumindest die erfreuliche Nachricht zu vermelden, dass Leon Goretzka und Joel Matip keine Verschlechterung ihrer Verletzungen hinnehmen mussten. Auch die Diskussion um mögliche Neuzugänge konnte die allgemein gute Stimmung nicht unbedingt trüben. Die Trainerdiskussion um Jens Keller genießt fast schon ein wenig Tradition bei den „Königsblauen“. Keller zeigt Ignoranz dieser Thematik gegenüber: „Es hat mich letztes Jahr nicht berührt und es berührt mich jetzt auch nicht.“Die Spieler stehen allesamt hinter dem Coach Keller. Heldt machte noch einmal deutlich: „Ich werde hier hetzt keine Trainerdiskussion anfangen.“ Keller muss nun Ergebnisse liefern. Schon ein Scheitern in der Champions League-Qualifikation gegen den krassen Außenseiter aus Saloniki könnte sein persönliches Ausscheiden bedeuten. Angeblich soll es nach Aussagen der Nachrichtenagentur Sid“ schon ein Treffen zwischen Heldt und seinem ehemaligen Stuttgarter Trainer Markus Babbel gegeben haben. Der mögliche Wechsel von Lukas Podolski von Arsenal London zum FC Schalke 04 scheint sich derweil immer mehr als eine echte „Ente“ zu entpuppen. Draxler möchte noch neue Spieler verpflichtet sehen, wenn er sagt: „In jedem Mannschaftsteil würde uns ein neuer Spieler nicht schaden.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Schalke 04, Julian Draxler, Jens Keller, Horst Heldt
Datum: 25.08.2013 13:45 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalkes-youngster-julian-draxler-spricht-klartext-7159.html


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