Schalkes-Neustädter nach dem Ausscheiden: „Wir müssen nach vorne schauen“


Auf den FC Schalke 04 passt nach dem bitteren, wie unnötigen Ausscheiden im Champions League-Achtelfinale der berühmte Spruch: „Man soll über das Fell des Bären nicht urteilen, bevor er nicht erlegt ist.“ Was auf die 2:3-Niederlage soviel bedeutet, dass man mit mehr Konzentration die Begegnung gegen die schlagbare Mannschaft von Galatasaray Istanbul hätte bestreiten sollen. Nach dem beachtlichen 1:1-Unentschieden im Hexenkessel des Türk Telekom-Stadion zu Istanbul war die Ausgangsposition für das Team von Trainer Jens Keller ausgesprochen gut. Nun also ein erneuter Rückschlag nach zuletzt starken Vorstellungen.

Die Kritik wird durch diese letztlich völlig unnötige Niederlage gegen den türkischen Spitzenklub sicherlich nicht kleiner werden. Jens Keller kennt dies aus seinen ersten Wochen als Cheftrainer der „Knappen.“ Sicherlich war enorm viel Pech im zweiten Spielabschnitt vorhanden, als beste Möglichkeiten nicht effektiv genutzt werden konnten. Dennoch muss konstatiert werden, dass im ersten Spielabschnitt der Bundesliga-Vierte überaus passiv reagiert hat. Folglich der 1:2-Rückstand nach 45 Spielminuten. Damit verpasst der Traditionsverein aus dem Ruhrpott die dritte Viertelfinal-Teilnahme nach 2008 und 2011. Dieses Ausscheiden ist deshalb so bitter, weil Istanbul durchaus schlagbar gewesen ist. Auch die Tatsache, dass die weiteren Millionen-Einnahmen für den hoch verschuldeten S04 wichtig gewesen wären, macht das Aus umso bitterer.
Letztlich muss ehrlich eingeräumt werden, dass die deutsche Bundesliga mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund nur zwei Teams besitzt, die europäisch höhere Ansprüche anmelden können. Nach dem Ausscheiden von drei deutschen Teams in der Zwischenrunde der Europa-League und dem sehr wahrscheinlichen Scheitern des VfB Stuttgart im Achtelfinale gegen Lazio Rom werden damit, vorausgesetzt Bayern qualifiziert sich für das Viertelfinale in der Königsklasse, nur noch zwei Bundesligisten die deutsche Eliteklasse kontinental vertreten können. Nach dem souveränen 3:1-Sieg des FCB beim FC Arsenal London ist ein vorzeitiges Ausscheiden des deutschen Rekordmeisters im Achtelfinale höchst unwahrscheinlich. Auch in den nächsten Jahren sind die Perspektiven der Münchener und Dortmunder im europäischen Vergleich die besten. Schalke ist primär nicht an Galatasaray gescheitert. Vielmehr an sich selbst, denn das Potential wäre durchaus gegeben gewesen in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Nun muss man also den Fokus auf die Bundesliga legen, damit dort zumindest der Champions League-Qualifikationsplatz erreicht werden kann.
Im Gespräch mit "DFB.de" äußert sich nun mit Roman Neustädter der Torschütze zum 1:0 für den S04 beim gestrigen Spiel gegen die Türken zu den Gründen für das enttäuschende Ausscheiden. Unzufriedenheit macht sich in seiner Worten breit, als er über das vorzeitige Aus berichtet: „Natürlich sind wir alle frustriert. Wir waren in den Wochen vorher auf einem guten Weg. Das hat sich auch im Spiel gezeigt, vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft. In der ersten Halbzeit haben wir nach dem 1:0 bei den zwei Toren ein bisschen gepennt. Das wird halt eiskalt bestraft.“
Nach 17 Spielminuten schoss er seine Farben mit seinem Treffer in Front. Danach gab es einen turbulenten Spielverlauf, in dem aus Schalker-Sicht die Tore fehlten. Die Bemühungen waren speziell im zweiten Spielabschnitt sichtbar. Über den Spielverlauf kann Neustädter folgendes sagen: „Nachdem Galatasaray gut angefangen hatte, haben wir uns in den zehn Minuten kurz vor dem Tor gut gefangen. Danach kassieren wir zwei dumme Gegentore, bei denen wir vorher zweimal schlafen. Einmal spiele ich den Pass schlecht, und wir bekommen den Konter. So was kann passieren. Dass danach immer Tore entstehen, zieht sich bei uns durch die ganze Saison. Aber es bringt nichts mehr, über das Spiel zu reden. Wir müssen die positiven Dinge mitnehmen und alles andere abhaken.“
Nun darf nicht der Fehler gemacht werden, dass alles negativ geredet wird, auch wenn man aus diesen Fehlern unbedingt lernen sollte, um es im nächsten Jahr besser zu machen. Dieses Ausscheiden ist zu verhindern gewesen. Neustädter versucht sich und der Mannschaft Mut zu machen, indem er die positiven Aspekte nennt: „Wir erarbeiten uns viele Chancen. Gegen Galatasaray war das auch wieder der Fall. Wir werden genauso weiter agieren. In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir kämpfen können und dass die Bereitschaft da ist. Wir hatten auch noch genug Chancen, aber leider hat es nicht geklappt.“ In der Halbzeitpause hat er das Spielfeld verlassen müssen. Er nennt den Grund dafür: „Ich kann meinen Arm nicht richtig bewegen. Das wird sich der Arzt mal anschauen. Mal sehen, was dabei heraus kommt.“
Wie schon mehrfach erwähnt, ist dieses Ausscheiden sehr unglücklich gewesen, da sich Galatasaray als durchaus verwundbar präsentiert hat. Auch die Einschätzung von Sportdirektor Horst Heldt, dass Schalke nur einer Halbzeit von vier sich schlecht präsentiert ist, ist zu bestätigen. Dies hat auch Neustädter so erkannt, der der großen Möglichkeit des Viertelfinaleinzugs ein wenig nachtrauert, wenn er sagt: „Das ist bitter. Aber wir können es nicht mehr ändern. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und versuchen, das Ausscheiden aus den Köpfen zu bekommen. Natürlich ist das schwer. Ein, zwei Tage wird das sicherlich noch in den Köpfen stecken. Aber wir wissen, wo wir wieder ansetzen müssen. Und wir werden versuchen, die einfachen Fehler abzustellen. Wir müssen jetzt einfach nach vorne schauen, weiter hart arbeiten und uns auf die Bundesliga konzentrieren.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04; Heldt; Keller; Galatasaray Istanbul; Neustädter; Champions League
Datum: 13.03.2013 20:03 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalkes-neustaedter-nach-dem-ausscheiden--„wir-muessen-nach-vorne-schauen“-4534.html


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