Schalkes Fuchs: „Über kurz oder lang werde ich wieder Stammspieler sein“


Die bisherige Rückrunde verlief alles andere als vielversprechend für Schalkes Außenverteidiger Christian Fuchs, der seinen Stammplatz an den erst 19-jährigen Sead Kolasinac verloren hat, der defensiv von Trainer Jens Keller als stärker im Vergleich zum österreichischen Nationalspieler eingeschätzt wird. Nun unterhält sich der 27-Jährige mit „Bild.de“ über verschiedene Themen. Unter anderem auch den Weg, wie er aus der sportlichen Krise wieder entfliehen könnte.

„Für den Trainer gab es keinen Grund zu wechseln“
Im Herbst letzten Jahres kam das Lob aus prominenten Munde. So teilte Bundestrainer Joachim Löw mit, dass er solch einen begabten Spieler wie Christian Fuchs sehr gerne auch in seinen Spielerreihen haben würde. Wohlgemerkt besitzt das deutsche Team zahlreiche Spieler mit hohem internationalem Format. Nun hat sich für Fuchs die Situation grundlegend verändert, da er sich mit einem Reservistendasein zufrieden geben muss. Über diese unangenehme Situation weiß er gegenüber der „Bild“ zu berichten: „Ich bin da sehr selbstkritisch. Ich habe zu Beginn der Rückrunde einfach keine guten Leistungen gebracht. Dann kam eine Rückenverletzung – und ich war raus. Sead Kolasinac hat gespielt und hat seine Sache stark gemacht, die Mannschaft hat gut gespielt. Da gab es für den Trainer keinen Grund zu wechseln.“

„Ich lasse mich jetzt nicht hängen“
Sicherlich ist das Gefühl des Reservistendaseins arg frustrierend. Dies hat auch Fuchs so registriert, für den das Reservistendasein ein absolut neues Gefühl darstellt: „Das ist schon ein Lernprozess für mich. Ich war eigentlich immer Stammspieler in meiner Karriere. Auch die ersten eineinhalb Jahre hier auf Schalke waren sehr gut. Aber ich lasse mich jetzt nicht hängen. Zuletzt habe ich nach meiner Einwechslung immer frischen Wind reingebracht.“ Sein Nationaltrainer Marcel Koller zeigt sich Fuchs absolut loyal gegenüber, da er von den Qualitäten des ehemaligen Mainzer und Bochumers absolut überzeugt ist, wie Fuchs verraten hat: „Ich habe natürlich mit Teamchef Marcel Koller telefoniert. Er wollte wissen, was los ist, ich habe es ihm geschildert. Er steht zu mir. Ich habe gesagt: ‚Über kurz oder lang wird der Fuchser wieder Stammspieler sein!‘ Es ist mir sehr wichtig, bei der Nationalelf dabei zu sein.“

Kein Zusammenhang zwischen neuer Freundin und Leistungsabfall
Wer in der Fußball-Bundesliga spielt, über den wird auch viel gemunkelt und spekuliert. So brodelte die Gerüchteküche, dass Fuchs Leistungsabfall seit Ende letzten Jahres auch im Zusammenhang mit seiner neuen Freundin stehen könnte, die er in New York hat. Dazu möchte er einiges klarstellen: „Das ist Quatsch! Da muss man sich doch nur mal unseren Spielplan mit den Champions-League-Partien angucken, um zu sehen, dass das gar nicht geht mit einem freien Tag die Woche! So viel Zeit ist da nicht. Aber man sieht mich sicher öfter mal am Flughafen in Düsseldorf, weil meine Freundin eben oft rüberkommt, und ich sie abhole. Ich selbst bin nur zur Urlaubszeit drüben.“ Ebenso die Tatsache, dass nächtliches Telefonieren zu einer massiven Müdigkeit und infolgedessen einer verminderten Leistungsfähigkeit führen könnte. Dazu hat er ebenfalls eine klare Meinung: „Ich weiß wirklich nicht, wo so etwas herkommt. Klar, durch die Zeitverschiebung telefoniert man auch mal später, bis Mitternacht. Aber sicher nicht bis tief in die Nacht, wenn ich um sieben Uhr aufstehen muss fürs Training. Das ist nie ausgeartet!“

„Die richtig schwere Phase in meinem Privatleben war meine Scheidung“
So macht er auch deutlich, dass ein Zusammenhang zwischen der Beziehung und des Einbruchs seiner Leistungsfähigkeit nicht gegeben erscheint: „Ich denke nicht. Ich erzähle euch jetzt mal was: Ich bin ja auch nur ein Mensch, und es ist doch natürlich, dass sich privat auch mal Sachen ändern können. Die richtig schwere Phase in meinem Privatleben war meine Scheidung, das lief von letztem Sommer bis in den Dezember. Aber zu der Zeit war sportlich alles okay. Da waren wir Zweiter, da habe ich nie drei, vier Spiele schlecht gespielt.“

„Fußball war für mich eine Therapie“
Vielmehr nennt er andere mögliche Gründe, die letztlich zum Reservistendasein geführt haben: „Erst mal muss ich sagen, dass jetzt alles zu hundert Prozent abgehakt ist. Aber ich habe mir darüber auch viele Gedanken gemacht. Was ist los, warum konnte ich teilweise die Leistung nicht abrufen? Warum ist alles, was du tust, falsch? Klar geht so eine schwierige Phase wie im letzten Jahr nicht spurlos an einem vorüber. So etwas beeinflusst einen Menschen, und so etwas kann auch noch nachhängen. Man hat dann eben auch mal andere Sachen um die Ohren. Und sieht, dass es auch andere wichtige Dinge gibt als Fußball. Aber...“ Und er sah den Fußball als wichtige Möglichkeit der Ablenkung: „Für mich war in der ganzen Zeit Fußball auch eine Art Therapie. Das hat Rafael van der Vaart ja zuletzt auch mal gesagt, und das trifft bei mir auch zu. Man kommt auf dem Platz auf andere Gedanken.“

„Ich habe wieder ein richtig gutes Gefühl“
Zugleich hofft er jedoch auch, dass es für ihn sportlichst allzu schnell wieder aufwärts gehen wird: „Für mich war das alles ein großer Reifeprozess. Aber jetzt ist es Geschichte, ich habe viel daraus gelernt. Und ich habe auch vom Verein viel positives Feedback bekommen. Ich versuche mich in jedem Training mit vollem Einsatz aufzudrängen und habe auch wieder ein richtig gutes Gefühl. Ich will schleunigst wieder spielen, bin mit den Gedanken nur auf Schalke!“

Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04; Fuchs; Keller; Löw; Koller; Kolasinac
Datum: 10.05.2013 20:02 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalkes-fuchs--„Über-kurz-oder-lang-werde-ich-wieder-stammspieler-sein“-5442.html


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