Schalkes-Draxler vor Galatasaray-Gastspiel: „Wir haben alles in der eigenen Hand“


Befreundete Journalistenkollegen aus dem Ruhrgebiet mit einer Passion für den FC Schalke 04 loben schon seit mehreren Jahren das „Knappen“-Eigengewächs Julian Draxler. Hervorragende Anlagen soll dieser technisch so starke Mittelfeldspieler haben. Zudem ist er ein „Schalker Jung“, was die Identifikation mit den treuen wie leidenschaftlichen S04-Fans noch weiter intensivieren kann. Auch zuletzt hat der 19-Jährige seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Die Darbietung beim VfL Wolfsburg war nur die Ouvertüre. Besonders im 142. Revierderby gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund hat er bei Schalkes 2:1-Sieg eine Glanzleistung abliefern können, die sein großes Potential offensichtlich werden ließ.

In seinem Teenageralter hat er schon 100 Pflichtspiele bestritten, was zuvor noch keinem anderen deutschen Fußballer gelungen ist. Seine Fähigkeiten sind zweifelsfrei außergewöhnlich, denn mit seinen Dribblings, seiner Übersicht und seinem ausgeprägten Aktionsradius vereint er viele Fähigkeiten in sich. Selbst in der Rückwärtsbewegung präsentiert er sich überaus aktiv.
Diese Komponenten möchte er im heutigen Champions League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul unbedingt umsetzen, denn nach dem guten 1:1 im Hinspiel will er mit seinem Verein in der heimischen Arena den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse perfekt machen. Die Ausgangsposition für das Vorstoßen in den elitären Kreis scheint zumindest schon einmal sehr gut zu sein. Nun gibt der Spielmacher bereitwillig Auskunft über verschiedene, relevante Themen, als er sich mit „DFB.de“ zum Interview getroffen hat. Über sein Gefühl des letzten Spiels gegen den BVB kann er folgendes berichten: „Besser geht's nicht. Da kam wirklich alles zusammen: Das 100. Pflichtspiel, selbst ein Tor geschossen, das Derby zu Hause gewonnen, die Arena hat gebebt - der Tag war rundum perfekt.“ Mit neun Siegen aus den jüngsten drei Bundesligaspielen ist die optimale Punktzahl erreicht worden. Über eine mögliche Fortsetzung dieser beeindruckend erscheinenden Serie kann er eher etwas skeptische Angaben machen. Dennoch zeigt er sich schon einmal vollauf motiviert: „Jede Serie hat immer irgendwo einen Anfang. Vielleicht können wir die Negativserie in eine positive umwandeln. Den Aufwärtstrend kann man auch in der Tabelle ablesen. Wir haben in dieser Saison noch viel vor und wollen auf die Champions-League-Plätze.“
Nach einer krisengeschüttelten Zeit zum Jahreswechsel gab es zuletzt wieder einen deutlichen Aufwärtstrend zu verzeichnen. Diesen charakterisiert er wie folgt: „Er ist auf jeden Fall kontinuierlich. Wir haben uns zuletzt von Spiel zu Spiel gesteigert. In Wolfsburg haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt, am Samstag sind wir auf einen Gegner getroffen, der noch eine Klasse besser ist. Aber auch dem haben wir in der ersten Halbzeit kaum Luft zum Atmen gelassen und ihm unser Spiel aufgezwängt. Wir haben schon einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht.“ Besonders stark in die Kritik ist Jens Keller geraten, der den S04 jetzt jedoch wieder auf den vierten Tabellenplatz in der Bundesliga geführt hat, was gleichbedeutend mit einem Champions League-Qualifikationsplatz ist. Über die Leistung seines Trainer äußert er sich lobend: „Wir haben uns da nicht beirren lassen und zusammengehalten. Dazu gehören nicht nur der Trainer und die Mannschaft, sondern auch der gesamte Betreuerstab von den Physios bis zum Zeugwart. Der Trainer hat weiter an seiner Linie festgehalten, wir haben sein System jetzt übernommen und können es auch auf den Platz bringen. Deswegen haben wir zuletzt auch wieder gute Spiele gezeigt.“
Draxler hat in vielen Bereichen eminent zulegen können. Speziell in punkto Torgefahr hat er eine enorme Entwicklung hinlegen können. Sieben Treffer hat der 19-Jährige schon erzielen können. Damit steht er zusammen mit dem selbsternannten Goalgetter Klaas-Jan Huntelaar an der ersten Position im internen Schalke-Ranking. Diese neue Stärke macht ihn auch sichtbar stolz, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Ich habe ja gesagt, dass ich auf der Zehnerposition generell mehr Torgefahr ausstrahle als auf links. Dass ich jetzt in den letzten drei Spielen drei Treffer gemacht habe, freut mich riesig und war so nicht unbedingt zu erwarten. Ich messe mich nicht nur an Toren, aber ich habe nichts dagegen, wenn noch einige dazukommen.“ Bekanntlich hat der Jung-Nationalspieler immer wieder deutlich gemacht, dass die Spielmacherposition für ihn die Geeignete zu sein scheint. Sein neues Selbstvertrauen macht er deutlich, wenn er nun sagt: „Die ersten Spiele waren natürlich schwer, weil ich dort keine Matchpraxis hatte. Aber ich glaube, ich habe zuletzt bewiesen, dass ich die Position spielen kann. Alles andere entscheidet sowieso der Trainer.“
Am heutigen Abend geht es in der Champions League um den Einzug ins Viertelfinale dieses überaus prestigeträchtigen Wettbewerbs. Der türkische Spitzenklub Galatasaray Istanbul wird der Konkurrent sein, den es zu besiegen gilt. Über dieses eminent wichtige Spiel hat Draxler auch eine Meinung, wenn er sagt: „Wir haben alles in der eigenen Hand. Wenn wir ansatzweise das zeigen, was wir gegen Dortmund gezeigt haben, dann sollten wir gegen Galatasaray bestehen können. Wir haben ein Heimspiel und die Unterstützung der Zuschauer. Wir brauchen - in Anführungsstrichen - nur zu gewinnen, dann sind wir weiter.“ Schalke sieht er explizit nicht in der Favoritenrolle. Dies macht er deutlich: „Ja, klar. In einem Champions-League-Achtelfinale finden sich nur gute Mannschaften wieder. Deshalb wird das Spiel sehr spannend. Aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch da bestehen können und das Spiel gewinnen werden.“ Und er nennt in wenigen Worten die Stärken, die den mit Stars wie Didier Drogba und Wesley Sneijder verstärkten Kontrahenten ausmachen: „Wir haben es ja schon im Hinspiel gesehen: Sie haben sich super verstärkt und generell eine gute Mannschaft. Es wird kein normales Heimspiel, weil mit Sicherheit auch ein paar Türken hier im Stadion sein werden. Von daher erwarten wir ein ganz spannendes Spiel.“
Mit Huntelaar fehlt beim Traditionsverein aus Gelsenkirchen der potentielle Goalgetter, der dies auch schon bei internationalen Topvereinen, wie den AC Mailand und Real Madrid unter Beweis stellen konnte. Eine Knieverletzung zwingt ihn zum Zuschauen. Draxler bedauert dies sehr: „Mit Klaas fehlt uns ein super Torjäger, der immer für einen Treffer gut ist. Wir hoffen alle, dass er uns möglichst bald wieder zur Verfügung steht. Wir werden ihn vermissen, aber müssen auch das als Mannschaft auffangen.“
Der Schalker Hoffnungsträger zeigt sich hocherfreut, dass Spielführer Benedikt Höwedes seinen Kontrakt bis zum Jahr 2017 verlängert hat. Er nennt auch einen persönlichen Grund seiner Freude: „Ich freue mich persönlich sehr, weil ich mit Benni gut befreundet bin. Er ist ein absoluter Führungsspieler und sehr wichtig für die Mannschaft, auch außerhalb des Platzes. Von meiner Seite auch Glückwunsch an ihn und den Verein, dass wir so einen Spieler hier halten konnten.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04; Galatasaray Istanbul; Keller; Draxler; Huntelaar; Höwedes; Champions-League
Datum: 12.03.2013 16:28 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalkes-draxler-vor-galatasaray-gastspiel--„wir-haben-alles-in-der-eigenen-hand“-4517.html


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