Schalkes Dennis Aogo: „Wir Spieler müssen uns hinterfragen“


Der Spruch: „Neue Besen kehren gut“ im Zusammenhang mit dem neuen Schalke-Trainer Roberto Di Matteo verfügt nach den ersten Partien nicht wirklich viel Wahrheitsgehalt. In der Champions League droht nach der enttäuschenden 2:4-Niederlage bei Sporting Lissabon das Ausscheiden bereits in der Vorrunde. Auch in der Bundesliga scheinen Anspruch und Wirklichkeit meilenweit auseinanderzuklaffen. So belegen die „Knappen“ mit 14 Punkten den elften Platz in der Tabelle. Zuletzt gab es eine bittere 0:2-Auswärtsniederlage beim SC Freiburg. Nach dem Spiel gegen seinen Ex-Verein hat sich nun Dennis Aogo im ausführlichen Interview auf der Homepage des FC Schalke 04 umfassend zu Wort melden können.

Aogo hat die Probleme in Freiburg erkennen können

Ehrlich macht der 27-jährige Außenverteidiger deutlich, dass diese denkwürdige Niederlage beim Abstiegskandidaten noch richtig verarbeitet werden muss: „Wir sind natürlich nicht glücklich, das ist doch klar. Das Spiel hängt noch ein wenig hinterher. Wir sind alle sehr enttäuscht über die Niederlage. Deshalb ist die Stimmung auch dementsprechend.“ Zugleich hat Aogo auch mögliche Gründe für diese Nullrunde im Breisgau nennen können: „Es sind immer verschiedene Faktoren, die ein Spiel beeinflussen. Wir haben eigentlich ganz gut angefangen. Mit dem einen oder anderen Ballverlust in der ersten Halbzeit haben wir den Gegner dann aufgebaut und ihm gezeigt, dass wir verwundbar sind. So sind wir 0:1 in Rückstand geraten. Danach ist es uns sehr schwer gefallen, in der Offensive etwas zu kreieren. Wir haben es nicht geschafft, zwingend nach vorne zu spielen.“

Sprung Richtung Europa-Cup-Plätze verpasst

Nach gut einem Drittel der Saison ist die Bundesliga sehr ausgeglichen besetzt. So hätte ein Sieg für die Schalker bereits ausgereicht, um wieder deutlich Tuchfühlung zu den Europa-Cup-Plätzen aufnehmen zu können. Auch deshalb ist die Enttäuschung enorm, weil diese Möglichkeit gnadenlos verpasst worden ist: „Das macht’s natürlich umso schlimmer. Wir wissen, dass es ein enorm wichtiges Spiel war, weil wir den Anschluss an die vorderen Plätze hätten herstellen können und so eine Riesen-Chance versäumt haben. Aber die Art und Weise, wie wir verloren haben, ärgert mich noch viel mehr. Wir haben nicht wirklich eine Chance erspielt, um überhaupt die Möglichkeit zu bekommen, als Sieger vom Platz zu gehen. Das macht das Ganze noch schmerzhafter als es sowieso schon ist.“

Aogo sieht Gelbe Karte ungerechtfertigt

Im kommenden Heimspiel nach der Länderspielpause gegen den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg wird der Deutsche mit nigerianischen Wurzeln wegen seiner fünften Gelben Karte fehlen. Dennis Aogo hat die Situation, die zu dieser Sperre führte, wie folgt gesehen: „Das stimmt, normalerweise bin ich nicht so. In der ersten Halbzeit ist aber viel passiert. Es war eine Situation, in der Eric Maxim Choupo-Moting gefoult wurde und ich mich eigentlich nur vor mich hin geärgert habe. Zum Schiedsrichter habe ich in dem Moment eigentlich gar nichts gesagt. Er hat mir trotzdem die Gelbe Karte gegeben. Und erst dann bin ich sauer geworden, weil ich natürlich wusste, dass es meine fünfte war. Ich habe sie nicht als gerechtfertigt empfunden.“

Ärger über eigene Leistung

Die Mannschaft mit vielen unterschiedlichen Charakteren hat verschiedene Methoden mit solch einer Vorstellung fertig zu werden. Der WM-2010-Teilnehmer kann nur für sich sprechen, wenn er sagt: „Das ist unterschiedlich: Der eine macht sich tagelang Gedanken, der andere muss den Kopf einfach frei kriegen. Ich persönlich gehöre zu den Spielern, die sich viele Gedanken darüber machen, was man hätte besser machen können. Ich habe mit meinem Fehler, der zum 0:2 geführt hat, auch nicht dazu beigetragen, dass wir gegen Ende noch mal die eine oder andere Chance bekommen haben. Darüber bin ich sehr enttäuscht.“

„Erfolgserlebnis schnell wieder erarbeiten“

Nun wird es für die personell durchaus ansprechend besetzte Mannschaft des FC Schalke 04 möglichst schnell darum gehen, dass man möglichst schnell wieder die Kurve kriegt. In der Champions League will man unter allen Umständen das Achtelfinale erreichen. Dafür ist ein Auswärtssieg in Maribor notwendig. Vielleicht muss dafür sogar die Überraschung mit einem Sieg gegen den hohen Favoriten FC Chelsea gelingen. In der Bundesliga darf der Abstand auf die Ränge für das internationale Geschäft nicht zu groß werden. Aogo schaut nach vorne und fordert von sich und den Mitspielern: „Wir Spieler müssen uns hinterfragen. Wir kriegen im Moment nicht das auf den Platz, was in uns steckt. Wir verfügen über genügend Qualität in der Mannschaft, um die Spiele erfolgreich zu gestalten. Ich habe aber die eine oder andere negative Situation in meiner Karriere erlebt. Wir dürfen jetzt nicht die Köpfe hängen lassen, sondern müssen uns auf die tägliche Arbeit konzentrieren, vielleicht noch einen Tick mehr als wir es vorher schon getan haben. Wir müssen uns das Erfolgserlebnis jetzt einfach wieder erarbeiten.“

Länderspielpause geschickt nutzen

Nun wird es darum gehen, dass die Länderspielpause möglichst sinnvoll genutzt werden kann. Aus den Fehlern muss nun gelernt werden. Dennis Aogo weiß aus eigener Erfahrung, dass der Fußball ein schnelllebiges Geschäft ist: „Vor so einer Pause ist ein gutes Ergebnis immer besonders wichtig, damit man in Ruhe arbeiten kann. Das ist uns leider überhaupt nicht gelungen. Aber es bringt nichts, wir können den Laden jetzt nicht dicht machen und sagen: „Die Saison ist gelaufen.“ Es gibt immer Höhen und Tiefen im Laufe einer Saison. Damit muss man lernen umzugehen.“

Quelle: schalke04.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Dennis Aogo, FC Schalke 04, Bundesliga, Di Matteo
Datum: 13.11.2014 13:58 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalkes-dennis-aogo--%84wir-spieler-muessen-uns-hinterfragen%93-16958.html


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