Schalkes bittere 0:3-Niederlage gegen Chelsea London: Die Reaktionen der Beteiligten

Nach einem optimalen Auftakt in der Champions League ist der FC Schalke 04 wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Nach sechs Punkten aus den beiden Spielen gegen Steaua Bukarest und dem FC Basel hat der S04 nun eine empfindliche 0:3-Heimniederlage gegen den FC Chelsea hinnehmen müssen. Enttäuscht waren die Schalker-Verantwortliche über das Ergebnis über das Ergebnis nicht jedoch über die gezeigte Leistung. Denn über weite Strecken des Spiels gab es ein Duell auf Augenhöhe zwischen den beiden Spitzenteams, welches ein cleveres Chelsea für sich entscheiden konnten. Hier sind die Stimmen der Beteiligten zu verschiedenen Themen.

Die Trainerstimmen sind hier zu lesen:

Jens Keller, Trainer Schalke

"Natürlich war es sehr, sehr ärgerlich, das erste Tor durch eine Standardsituation zu kassieren. Nichtsdestotrotz haben wir danach versucht, das Spiel offen zu gestalten und die eine oder andere Chance herausgespielt, von denen wir eine hätten nutzen müssen. Gegen Chelsea kriegt man eben nicht zu viele Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit haben wir dann zwei Konter gefangen, die Chelsea gut zu Ende gespielt hat. Trotzdem denke ich, dass das Ergebnis zu hoch ausgefallen ist.. Am Ende hat man gemerkt, dass einigen Spielern die Kraft ausgeht und dann wird es natürlich schwer gegen Chelsea, ein Comeback zu starten."

José Mourinho, Trainer Chelsea

Das war ein wichtiger Sieg für uns. Ich habe den Spielern nach der Partie gegen Basel gesagt, dass ihre Leistung schlecht war und wir das korrigieren müssen - das haben wir mit zwei Auswärtssiegen in Folge getan. Jetzt sind wir in einer guten Position und können uns Gedanken über den Gruppensieg machen.

Fernando [Torres] hat heute sehr gut gespielt. Er ist ein harter Arbeiter. Er ist keiner, der sich hinter der Ablösesumme, die Chelsea für ihn bezahlt hat, versteckt. Auch wenn er nicht so gut spielt, bleibt er immer ein Profi. Seit ich hier bin, war er immer positiv. Er ist ein Spieler, vor dem ich Respekt habe und dem ich vertraue.



Zum Spielverlauf

Benedikt Höwedes: "Wir sind natürlich alle sehr enttäuscht. Das ist auch ganz normal, wenn man zu Hause 0:3 verliert. Vom Spielverlauf her war es allerdings nicht ganz so eindeutig. Wir sind unglücklich nach einer Standardsituation in Rückstand geraten, haben dann aber im ersten Durchgang sehr gut gespielt. Mit dem Auftritt in den ersten 45 Minuten können wir eigentlich zufrieden sein. In der zweiten Hälfte haben wir dann mehr riskiert. Leider sind uns ein paar blöde Fehler im Spiel nach vorne unterlaufen. Chelsea hat dann brutal schnell umgeschaltet und uns eiskalt bestraft."

Max Meyer: "Ein 0:3 sieht natürlich sehr deutlich aus. Die Niederlage ist meiner Meinung nach zu hoch ausgefallen. Die Londoner haben es allerdings auch clever gemacht. Sie haben uns spielen lassen und dann bei unseren Fehlern eiskalt zugeschlagen. Wir hatten trotzdem einige gute Chancen. Leider konnten wir von diesen Möglichkeiten keine nutzen."

Timo Hildebrand: "Chelsea hat sich nach der Führung sehr weit in die eigene Hälfte zurückgezogen, auch in der zweiten Halbzeit. Im zweiten Durchgang hatten wir kaum noch gefährliche Aktionen im Strafraum. In den ersten 45 Minuten haben wir aber gesehen, dass wir uns auch gegen Chelsea nach vorne kombinieren können."

Dennis Aogo: "Wir haben gerade in der ersten Halbzeit nicht schlecht gespielt. Das 0:1 war ein dummes Gegentor nach einem Standard. Das war eine Situation, die sich Chelsea gewünscht hat. Es hat ihnen mit ihren schnellen Spielern in die Karten gespielt. Nach dem 0:1 und der kurzen Schockphase haben wir gut reagiert, aber Chelsea hat im Sechzehner unheimlich gut verteidigt. In der zweiten Hälfte haben wir nicht an die Leistung anschließen können und haben zu oft den Ball verloren. Chelsea hat das eiskalt ausgenutzt und den Sieg routiniert runtergespielt."

Zu den Lehren aus dem Spiel

Max Meyer: "In Sachen Cleverness können wir uns von Chelsea einiges abschauen. Der Gegner war einfach abgeklärter. Sie haben ihre Chancen konsequent genutzt und wir nicht. Spielerisch war es eigentlich gar nicht schlecht, was wir gezeigt haben."

Timo Hildebrand: "Es war für jeden von uns eine lehrreiche Niederlage. Ich habe schon einmal mit Stuttgart gegen Chelsea gespielt. Da lief es eigentlich fast genauso. Es ist einfach eine abgezockte Mannschaft, die jeden Fehler bestraft. Darüber hinaus haben sie sehr gut verteidigt. Man muss gegen eine Mannschaft wie Chelsea einfach die kleinste Chance, die sie einem geben, nutzen."

Benedikt Höwedes: "Das Ergebnis ist zwar zu hoch ausgefallen, aber davon können wir uns im Nachhinein auch nichts kaufen. Am Ende war vielleicht die Erfahrung ausschlaggebend. Chelsea ist eine clevere und erfahrene Mannschaft, die auf unsere Fehler gewartet hat. Es ist sehr ärgerlich. Wir können es jetzt aber nicht mehr ändern. Kopf hoch, Samstag geht’s weiter!"

Zur Tabellensituation

Benedikt Höwedes: "Wir sind vielleicht mit einem blauen Auge davon gekommen, weil Bukarest noch 1:1 gespielt hat. Wir haben jetzt noch zwei Punkte Vorsprung. Das ist auf jeden Fall positiv. Ich denke schon, dass es jetzt ein Dreikampf zwischen Chelsea, Basel und uns wird um die ersten beiden Plätze. Wir stehen noch gut da, müssen aber weiter hart kämpfen."

Zum Derby

Timo Hildebrand: "Uns braucht jetzt niemand aufzurichten. Es war letztlich zwar eine klare Geschichte gegen Chelsea. Aber jeder freut sich auf Samstag. Es wird ein Super-Spiel gegen einen starken Gegner. Wir wissen natürlich, dass es eine sehr schwierige Aufgabe wird."

Max Meyer: "Wir haben gegen Chelsea über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt. Gegen Dortmund müssen wir vor dem Tor konsequenter agieren. Dann bin ich auch guter Dinge, dass es gegen den BVB anders aussehen kann. Wir müssen und werden auf jeden Fall wieder da sein und hochmotiviert in die Partie gehen."

Dennis Aogo: "Wir haben ein Derby im eigenen Stadion und wollen das Spiel natürlich gewinnen. Unsere Fans haben uns schon direkt nach dem Schlusspfiff gegen Chelsea auf das Duell eingestimmt. Uns ist allen bewusst, wie wichtig diese Partie ist. Von daher gilt unsere Konzentration ab jetzt nur noch dem BVB."

Manager Horst Heldt nahm gegenüber der Vereinshomepage "www. schalke04.de" ebenfalls ausführlich Stellung zu dieser unnötigen Niederlage, wie der Tenor von vielen Gesprächspartnern gewesen ist.

… das Spiel:

"Diese Niederlage war unnötig und am Ende vielleicht auch ärgerlich, weil zwei von drei Toren von uns selber verschuldet waren. Wir haben häufiger aufs Tor geschossen und hatten mehr Ballbesitz, aber trotzdem nimmt Chelsea die drei Punkte mit, denn sie waren cleverer als wir. Sie haben diszipliniert und kompakt gespielt. Zudem hat das 0:1, das nach einer Standardsituation fiel, dem Gegner in die Karten gespielt. Insgesamt ist die Niederlage zu hoch ausgefallen und gegen Chelsea bekommt man auch nicht so viele Möglichkeiten. Um solch ein Team zu schlagen braucht man Glück und muss konzentriert verteidigen. Das hatten wir nicht in jeder Situation."

… die Stimmung auf den Rängen:

"Kompliment an unsere Anhänger. Unsere Fans haben uns in jeder Phase des Spiels toll unterstützt. Das war Leidenschaft pur und da können wir uns nur für bedanken und froh sein, dass wir solch einmalige Anhänger haben."

… die Situation in der Gruppe:

"Das 1:1 zwischen Steaua Bukarest und dem FC Basel spielt uns in die Karten. Was uns nicht in die Karten gespielt hat, war der Auswärtssieg von Basel in Chelsea. Wir haben immer gesagt, dass es für uns auf die Spiele gegen Bukarest und Basel ankommt, weil Chelsea der klare Favorit ist. Deshalb sind wir nach wie vor gut im Rennen."

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