Schalkes Benedikt Höwedes: „Der FC Arsenal wird ein hartes Stück Arbeit“


Dieser 2:1-Sieg im Revierderby beim Erzrivalen Borussia Dortmund hat den Verantwortlichen und Spielern des FC Schalke sichtlich gut getan. Besonders der „Ur-Schalke“ Benedikt Höwedes, der als Spielführer der Königsblauen eine ganz besondere Verantwortung ausübt, konnte mit einer beeindruckenden Leistung in diesem Match überzeugen. Unglaubliche 81 Prozent seiner Zweikämpfe hat der 24-jährige Defensivspieler für sich entscheiden können und stellte damit den Primus aller beteiligten Spieler dar. Nun wartet eine nicht minder schwere Aufgabe mit dem FC Arsenal in der Champions League.

Doch der deutsche Nationalspieler zeigt sich zuversichtlich. Eindeutig dominiert die Vorfreude beim sympathischen Höwedes, der im Gespräch mit „DFB.de“ sich zu verschiedenen Themen äußert. Sicherlich wird dieses fast schon historisch anmutende 4:4-Unentschieden der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden auch bei ihm noch nicht gänzlich verarbeitet worden sein. Über dieses Spiel meint der gebürtige Haltener: „Es ist nicht einfach als Fußballer, wenn man so einen Rückschlag einstecken muss. Man leidet natürlich auch auf der Bank mit der Mannschaft mit. Es tat nach diesem Spiel gut, sich wieder komplett auf das nächste Spiel und dieses wichtige Derby fokussieren zu müssen. Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen.“ An diesen Worten erkennt man, dass ganz bewusst der Fokus auf das siegreich gestaltete Derby gelegt worden ist. Höwedes gilt als Optimist, der sich mit den negativen Dingen nicht allzu lange beschäftigen möchte. Zugleich ist er jedoch auch ein Realist, wie er eindeutig demonstriert, wenn er sagt: „Fakt ist, dass wir in den vergangenen beiden Derbys in Dortmund sehr unterlegen waren und auch verdient verloren haben. Dieses Mal haben wir ein tolles Spiel absolviert, Dortmund von Anfang an unter Druck gesetzt und sie nicht großartig zur Entfaltung kommen lassen. Das war richtig gut.“
Im Fußball sind die Erfahrungswerte eine ganz besondere Komponente. Es ist noch nicht allzu lange her, als die gut besetzte Schalker Mannschaft gegen Außenseiter wie Fortuna Düsseldorf und Montpellier Führungen verspielt hat. Gegen den BVB ist diesbezüglich einiges besser gelaufen, wie der Kapitän richtig erkannt hat: „Nach dem 2:1-Anschlusstreffer haben wir die Ruhe bewahrt. Es hat mich sehr beeindruckt, dass wir schon so weit sind. Das zeigt, dass wir aus den Spielen gegen Düsseldorf und Montpellier unsere Lehren gezogen haben. So kann's weitergehen.“
Das letzte Mal, als es aus Schalker Sicht solch einen guten Saisonstart gegeben hat, war im Jahr 2000 als am Saisonende die „Meisterschaft der Herzen“ gefeiert werden durfte. In dieser Spielzeit ist der S04 mithilfe der gezielten Neuzugänge sehr erfolgreich gestartet und belegt völlig verdient den dritten Tabellenplatz. Trotz dieser guten Voraussetzung möchte Höwedes von einer möglichen Deutschen Meisterschaft nicht reden: „Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wir haben zwar den Deutschen Meister geschlagen und stehen gut da, aber wir müssen auch nicht über Sachen reden, die in unseren Köpfen keine große Rolle spielen. Wir wollen natürlich den maximalen Erfolg und so weit wie möglich nach oben klettern, aber wir brauchen nicht anzufangen, von der Meisterschaft zu reden. Das möchte ich überhaupt nicht hören. Mit Sicherheit wird Bayern das Rennen in diesem Jahr machen. Wir müssen versuchen, uns dahinter einzureihen.“
Eine unzweifelhaft große Stärke dieser Schalker Mannschaft ist die große Ausgeglichenheit im Kader, die sich darin niederschlägt, dass beim Ruhrpottverein immerhin schon elf verschiedene Torschützen in Erscheinung getreten sind. Dies hat Höwedes als große Schalker Stärke erkannt: „Mit Sicherheit kann jeder bei uns Tore schießen. Das entlastet Klaas-Jan Huntelaar ein bisschen und nimmt ihm den Druck, dass er zwingend Tore machen muss. Im Tore schießen sind wir variabel - das ist ein beruhigendes Gefühl.“
In den letzten Jahren war es, wie eingangs erwähnt, ein großes Problem, dass gegen die Spitzenteams der Bundesliga meistens spielerisch und folglich ergebnistechnisch enttäuscht worden ist. Deshalb ist auch eine Art Genugtuung zu spüren, wie Höwedes ehrlich zugibt: „Es hieß ja immer, Schalke kann nicht mehr gegen die Spitzenteams gewinnen. Jetzt haben wir es endlich mal wieder getan und es unseren Kritikern ein bisschen gezeigt.“
Am heutigen Mittwoch wartet also das Aufeinandertreffen mit dem FC Arsenal London in der Champions League. Höwedes sieht dieses Spiel als eine echte Standortbestimmung, da die internationale Spitzenmannschaft aus dem Norden von London mit Sicherheit spiel- und laufstark agieren wird. Der deutsche Nationalspieler hat schon eine mögliche Siegstrategie ausfindig machen können: „Wir müssen da mit Sicherheit ähnlich mutig auftreten. Der Gegner wird spielerisch sehr stark sein. So wie Dortmund, gegen die wir das sehr gut verteidigt haben. Es wäre schön, wenn wir noch mal einen draufsetzen und eine tolle Woche mit einem Sieg in der Champions League abschließen könnten. Aber man darf nicht vergessen: Wir sprechen über den FC Arsenal. Das wird ein hartes Stück Arbeit.“
Bekanntlich spielen auch die Nationalmannschaftskollegen Lukas Podolski und Per Mertesacker bei den „Gunners“, die gut in die Saison gestartet sind. Über den Kontakt meint Höwedes mit seinen Landsleuten meint Höwedes: „Natürlich habe ich mit Poldi und Per darüber gequatscht. Wir verstehen uns alle drei sehr gut, da haben wir uns schon ausgetauscht und ein bisschen aufgezogen. Es war aber alles immer lustig gemeint. Die Wahrheit liegt dann heute auf dem Platz.“
Die Konkurrenzsituation in der deutschen Nationalmannschaft ist auf sämtlichen Positionen extrem hart. Auch auf der Position in der Innenverteidigung, wo Mertesacker und Höwedes um einen Stammplatz duellieren. Dennoch sieht der Schalker keinen Grund, warum es zu einem gestörten Verhältnis kommen sollte, wie er „DFB.de“ mitgeteilt hat: „Wir können über die gleichen Sachen lachen und verstehen uns wirklich sehr gut. Mit ihm kann man sich gut die Zeit vertreiben. In Berlin waren wir auch vor dem Schweden-Spiel zusammen beim Basketball bei Alba Berlin. Zu seinem Geburtstag war ich zuletzt kurz in London und habe ihn besucht. Aber am Mittwoch auf dem Platz kann man nicht mehr von Freundschaft sprechen. Da sieht jeder zu, dass er für seine eigene Mannschaft kämpft.“
Benedikt Höwedes ist nicht dafür bekannt, dass er lautstark Stammplatzambitionen äußert, denn der clevere Defensivspieler erkennt in dieser Forderung keine sichtbare Verbesserung seiner sportlichen Situation. Seine Vorstellung äußert er gewohnt defensiv: „Ich wünsche mir immer Einsatzzeiten in der Nationalmannschaft. Aber ich kann nur versuchen, durch Leistung zu überzeugen und mich aufzudrängen. Ich riskiere da keine große Lippe oder formuliere irgendwelche Ansprüche. Letztlich entscheidet der Bundestrainer, was gut für die Mannschaft ist.“
In der Schalker Mannschaft gibt es einige vielversprechende Talente, die durchaus das Potential dafür haben, über kurz oder lang in der deutschen Nationalmannschaft mitspielen zu können. Neben Offensivleuten wie Holtby und Draxler gibt es mit dem defensiven Mittelfeldspieler Roman Neustädter auch einen Akteur, der sich durch konstant starke Leistungen ebenfalls ins Rampenlicht gespielt hat. Über eine mögliche Nominierung des ehemaligen Mönchengladbachers meint der eloquente Höwedes: „Wir haben bei der Nationalmannschaft wirklich gute Sechser. Roman ist aber ein Garant dafür, dass wir sehr erfolgreich Fußball spielen und vor allem so kompakt in der Defensive stehen. Er spielt vielleicht unauffällig, aber ist sehr wichtig für die Mannschaft - auch als Typ.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04; Höwedes; Holtby; Mertesacker; Podolski; FC Arsenal; Huntelaar
Datum: 24.10.2012 20:03 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalkes-benedikt-hoewedes--„der-fc-arsenal-wird-ein-hartes-stueck-arbeit“-2571.html
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