Schalkes Aogo: „Im Fußball weiß man nie, was passiert“

Für gewöhnlich ist der Trainingsplatz des FC Schalke 04 während der Länderspielpausen ein wenig verwaist. Grund sind die zahlreichen Nationalspieler, die sich mit ihren Nationalmannschaften auf Reisen befinden. Dennis Aogo gehört derzeit jedoch nicht dazu. Im Gespräch mit „www.schalke04.de“ äußert sich der ehemalige deutsche Nationalspieler nun zu den kommenden Partien mit dem S04 und nennt zudem seine Ambitionen bezüglich der Nationalmannschaft.

„Immer gut, wenn man mit einem Sieg in eine Länderspielpause geht“

Nach den bitteren Niederlagen im Revierderby gegen Borussia Dortmund und zweimal in der Champions-League gegen den FC Chelsea konnte das letzte Bundesliga-Heimspiel gegen den SV Werder Bremen siegreich gestaltet werden. Mit solch einem überzeugenden Heimsieg in die Länderspielpause zu gehen, ist zweifelsfrei ein befreiendes Gefühl, was auch der gebürtige Mannheimer deutlich machen kann: „Es ist immer gut, wenn man mit einem Sieg in eine Länderspielpause geht. Dann ist man im Kopf freier. Und die Stimmung im Team ist einfach besser als nach einer Niederlage, das ist doch klar. Zumal man mittlerweile auch wieder auf die Tabelle schauen kann …“

„In der Rückrunde noch einmal richtig angreifen“

Nach zwölf Begegnungen hat der S04 20 Punkte auf dem Konto. Damit belegen die „Knappen“ den Europa League-Platz sechs. Es fehlt beim FC Schalke 04 ein wenig die Konstanz, wie der ehemalige Hamburger auch offen und ehrlich angeben muss: „Für uns war bislang alles dabei. Höhen und Tiefen. Von den Ergebnissen her sind wir auf einem guten Weg. Nach dem etwas holprigen Saisonstart haben wir in den vergangenen Wochen im Großen und Ganzen gut gepunktet. Aber es kann noch einiges besser laufen. Bis Weihnachten wollen wir noch so viele Punkte wie möglich einfahren. Mit einer guten Vorbereitung im Winter können wir in der Rückrunde dann noch einmal richtig angreifen.“

„Wir wollen weiter klettern und die Distanz verkürzen“

Der Anspruch des S04 ist jedoch bekanntlich immer besonders hoch. Am besten soll die direkte Champions-League-Qualifikation erfolgen. Allerdings ist die Konkurrenz aus Dortmund und Leverkusen bereits jeweils acht Punkte von den „Königsblauen“ entfernt. Mut macht die Bilanz seit dem 4. Spieltag, denn seitdem konnte man genauso viele Punkte sammeln, wie die beiden Westrivalen, die nun munter um die Meisterschaft kämpfen. Aogo zeigt sich zuversichtlich ob dieser positiven Entwicklung: „Das stimmt. Und das unterstreicht, dass die Kurve bei uns klar nach oben zeigt. Wir wollen weiter klettern und die Distanz verkürzen. Das ist uns in den vergangenen beiden Spielen gegen Berlin und Bremen gut gelungen. Wenn man Punkt für Punkt heran rückt, kann man, gegebenenfalls auch erst im letzten Drittel der Saison, noch einmal angreifen. Und vielleicht erlaubt sich ja eine Mannschaft, die momentan vor uns steht, auch noch eine Schwächephase. Erst einmal wollen wir allerdings Mönchengladbach und Wolfsburg überholen, das ist das primäre Ziel. Wichtig ist aber auch, dass wir die Teams hinter uns auf Distanz halten.“

„Wir haben es in der Champions-League selbst in der Hand“

Sowohl in der Champions-League als auch im DFB-Pokal besitzt Schalke noch beste Möglichkeiten, um zumindest überwintern zu können. Dafür sind aber jeweils Siege notwendig: „Wir wollen in der Champions League unbedingt weiterkommen und haben es selbst in der Hand. Ich bin guter Dinge, dass wir unser kommendes Auswärtsspiel bei Steaua Bukarest erfolgreich gestalten werden. Und vielleicht reicht ein Sieg in Rumänien ja sogar schon zum Weiterkommen. Auch im DFB-Pokal sind wir noch dabei – und das soll auch nach dem Winter so sein.“

Zu Eintracht Frankfurt: „Uns erwartet ein unangenehmer Gegner“

Nach der Länderspielpause geht es zum kommenden Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt. Der hessische Traditionsverein steht mit gerade einmal zehn Punkten auf dem unbefriedigendem 15. Tabellenplatz. Seine Erwartungshaltung an den kommenden Gegner drückt Aogo wie folgt aus: „Uns erwartet ein unangenehmer Gegner. Wir müssen sehr konzentriert sein, um dort zu punkten. In der bisherigen Saison hat Frankfurt noch kein Heimspiel gewonnen – und das will die Mannschaft vermutlich schnellstens korrigieren. Mir wäre es allerdings am liebsten, wenn die Serie auch nach unserem Gastspiel noch Bestand hat.“

„Ich versuche, mich mit guten Leistungen auf Schalke wieder für eine Nominierung zu empfehlen“

Mit Benedikt Höwedes und Julian Draxler stehen zwei Schalker-Mannschaftskollegen im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft. Aogo macht deutlich, dass es ihn mächtig enttäuscht, dass er momentan nicht zum elitären Aufgebot zählt. Er stellt jedoch auch klar, dass er mit konstant starken Leistungen im Verein auf sich aufmerksam machen möchte: „Natürlich wäre ich momentan gerne bei der Nationalmannschaft. Wenn ich etwas anderes behaupten würde, wäre das eine Lüge. Ich versuche, mich mit guten Leistungen auf Schalke wieder für eine Nominierung zu empfehlen. Die Chancen, wieder eingeladen zu werden, sind derzeit vielleicht nicht allzu groß. Das weiß ich momentan realistisch einzuschätzen, denn als zuletzt der eine oder andere Nationalspieler verletzt war, wurde ich trotzdem nicht berufen. Aber im Fußball weiß man nie, was passiert. Wenn ich gebraucht werde, bin ich bereit.“

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