Schalke-Trainer Keller: „Wichtig, dass wir konzentriert arbeiten“

Eine sehr komplizierte Spielzeit hat bisher der FC Schalke 04 im Allgemeinen und Trainer Jens Keller im Speziellen absolvieren müssen. In der derzeit stattfindenden Wintervorbereitung kann sich der vielfach kritisierte Keller voll und ganz auf die richtige Einstimmung auf die nahende Rückrunde einstimmen. Der 43-Jährige glaubt an die Fähigkeiten seines Teams, das den siebten Rang in der Bundesliga einnimmt und im Champions League-Achtelfinale gegen Real Madrid steht. Im Gespräch mit „www.schalke04.de“ nimmt er nun Stellung zur komplizierten Spielzeit, zum Rückrundenstart und mögliche Personalentscheidungen.

Volle Konzentration auf den Hamburger SV

Nun ist also im Trainingslager in Katar die letzte Übungseinheit der „Knappen“ bestritten worden. Keller äußert sich nun über diese spezielle Vorbereitungsmaßnahme sehr lobend: „Wir haben gut und intensiv geackert, das waren schon harte Einheiten für die Jungs. Wir waren zwar in der Sonne, aber Urlaub war das definitiv nicht. Es ist sehr wichtig, dass wir konzentriert arbeiten, denn unsere Vorbereitung umfasst insgesamt gerade einmal 24 Tage. Nach unserer Rückkehr werden wir in Gelsenkirchen weiter Gas geben, um zum Auftakt gegen den Hamburger SV top vorbereitet zu sein.“

Verletzung von Jan Kirchhoff trübt ein wenig die Stimmung

Zudem geht er dezidiert auf die Vor- und Nachteile in der Zeit im Nahen Osten ein: „Die Rahmenbedingungen waren fantastisch, die Jungs haben voll mitgezogen. Das wünscht sich ein Trainer. Bitter war natürlich die Verletzung von Jan Kirchhoff. Das tut schon weh. Ich hoffe, dass der Junge so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommt.“

Wichtige und aufschlussreiche Testspiele

Die zwei Siege gegen Al-Gharafa und Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt haben das Selbstvertrauen wieder weiter steigern können. Vor allem in Bezug auf taktische Experimente hat Trainer Keller erkennen können, dass seine Mannschaft über ein enormes Potential verfügt. Die zwei weiteren Testspiele gegen Zweitligist 1. FC Köln und Regionalligist Rot Weiß Oberhausen sollen nun dazu genutzt werden, um sich noch weiter einzuspielen. Dies macht Keller auch schnell deutlich: „Im Spiel gegen Frankfurt konnte man sehen, dass wir auf einem guten Weg sind. Mir war vor allem wichtig, dass wir stets spielerische Lösungen gefunden haben und viel Ballbesitz hatten. Zudem haben wir mit Max Meyer auf der Sechs etwas ausprobiert. Die Jungs sollen sich Wettkampfpraxis und die damit verbundene Härte holen. In beiden Spielen plane ich, dass nicht mehr so viel gewechselt wird wie in den Tests während des Trainingslagers. Da wird der eine oder andere Spieler über 90 Minuten lang zum Einsatz kommen. Köln ist der stärkere Gegner, das ist klar. Ein Vergleich mit dem Zweitliga-Herbstmeister ist ein guter Gradmesser.“

„Wir sind auf einem guten Weg“

In der abgelaufenen Spielzeit hat der FC Schalke 04 eine herausragende Rückrunde absolvieren können, die letztlich mit dem vierten Rang und dem Einzug in die europäische Königsklasse honoriert werden konnte. Dieses Jahr soll es zu einer Wiederholung kommen, wie sich der Ex-Profi wünscht: „Wir sind auf einem guten Weg, wenn ich unser Training betrachte, aber am Ziel sind wir noch nicht. In der Rückrunde haben wir nicht mehr allzu viele Englische Wochen, zudem gibt es keine längere Länderspielpause. Da ist gut. So können wir mehrere Wochen am Stück konstant trainieren. Das war im ersten Saisonteil kaum möglich. Zudem kommt der eine oder andere Spieler hinzu, der zuletzt gefehlt hat. So haben wir auch wieder mehr personelle Optionen.“

Verletzte Spieler stehen vor der Rückkehr

Derzeit befinden sich die potentiellen Leistungsträger wie Klaas-Jan Huntelaar, Julian Draxler und Leon Goretzka noch in der Warteschleife, da sie verletzt sind. Keller macht jedoch Hoffnung, dass die Rückkehr des Trios kurz bevorstehen wird: „Wenn es gut läuft, kann der Hunter in der kommenden Woche schon wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Er schuftet derzeit hart für sein Comeback und ist sehr ehrgeizig, er will wieder dabei sein und uns helfen. Julian wird in den kommenden Tagen noch einmal untersucht. Danach wird über die nächsten Schritte entschieden. Derzeit kann er noch nicht allzu viel machen. Leon ist derzeit in Gelsenkirchen, er hat nach überstandener Mandeloperation schon wieder mit der U23 trainieren können. Er stößt in der ersten Einheit in Deutschland wieder zu uns.“

Keller lobt die eigenen Talente

Die enge Verzahnung zur Jugendabteilung soll in Zukunft eine ganz wesentliche Tugend des FC Schalke 04 darstellen. Neben diesen günstigen Zugängen soll damit auch die Identifikation klar gesteigert werden. Im Trainingslager des Bundesligateams waren deshalb auch nicht ohne Grund die U19-Kicker Pascal Itter, Donis Avdijaj und Marvin Friedrich sowie die U23-Akteure Marcel Sobottka und Robert Leipertz angereist. Keller zeigt sich durchaus angetan von den Fähigkeiten der Kicker, wie er „schalke04.de“ verraten hat: „Sie haben ihre Sache gut gemacht. Die Jungs haben sich in den Einheiten gut bewegt, voll mitgezogen und ihre Qualitäten gezeigt. Wir müssen jetzt schauen, wie es mit ihnen weitergeht. Es kann gut sein, dass der eine oder andere in der näheren Zukunft häufiger oben dabei sein wird. Sie befinden sich in einem Entwicklungsprozess und sind auf einem guten Weg.“

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