Schalke-Manager Heldt: „In einem Derby kann man sehr viel gewinnen“


Nun steht also das 144. Reverderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 am heutigen Abend auf dem Programm. Dortmund steht mit einem Punkt Vorsprung vor den Knappen auf dem zweiten Tabellenplatz. Selten zuvor war die sportliche Bedeutung dieses Ruhrpott-Klassikers so gewaltig. Nun haben sich der ehemalige Dortmunder Kevin Prince Boateng und Schalke-Manager Horst Held auf „schalke04.de“ umfassend zu dieser hochemotionalen Partie geäußert.

Schalke-Manager Heldt: „In einem Derby kann man sehr viel gewinnen“
„Für mich ist es natürlich ein besonderes Spiel“

Von Anfang bis Mitte 2009 hat Kevin-Prince Boateng in der Rückrunde für den BVB gespielt. Für ihn wird es zu einer Rückkehr in den Signal-Iduna Park kommen. Über seine Gefühle vor diesem ganz besonderen Revierderby kann er nun folgendes preisgeben: „Für mich ist es natürlich ein besonderes Spiel, denn ich war schon lange nicht mehr in dem Stadion. Es ist nun mal das Derby und man weiß ganz genau, was dort passieren wird. Es wird hitzig - ich freue mich darauf!“

„Am Ende werden 22 hervorragende Fußballer auf dem Platz stehen“

Was vor diesem Lokalderby wahrlich auffällig ist, ist die Tatsache, dass beide Rivalen unter einem enormen Verletzungspech leiden. Trotzdem sind die Kader auf beiden Seiten qualitativ und quantitativ ausreichend genug, um eine fähige Mannschaft auf das Spielfeld stellen zu können, was auch Boateng so betrachtet: „Beide Mannschaften leiden darunter gleich stark, dass sie eine lange Verletztenliste haben. Aber es hilft nichts, sich darüber Gedanken zu machen. Wir müssen am Dienstag die bestmögliche Mannschaft aufstellen, das werden die Dortmunder auch tun. Am Ende werden 22 hervorragende Fußballer auf dem Platz stehen.“

Boateng freut sich über Schalkes gute Jugendarbeit

Mit seinen mittlerweile 26 Jahren und seinen Auslandsengagements bei den Tottenham Hotspurs und dem AC Mailand verfügt Boateng über eine reichhaltige Erfahrung. Im juvenilen Kader stellt Kevin-Prince schon einen deutlich routinierteren Akteur dar. Erfreut registriert er die Tatsache, dass viele junge Spieler im Schalker-Kader stehen: „Es ist ein Beweis für die gute Jugendarbeit von Schalke 04, dass es so viele Spieler in den Profikader geschafft haben und ihre Chancen bekommen. Ich freue mich, dass die Jungs sich so gut integrieren und super Spiele machen. Solch ein Derby ist für sie eine gute Schule und gut für die Weiterentwicklung.“

„Ich hoffe, dass es ein großes Fußballfest wird“

Seine Erwartungen an dieses Revierderby kann er wie folgt äußern: „Ich hoffe, dass es ein großes Fußballfest wird, alle Spaß haben und die Fans ihre Mannschaften anfeuern. Gegenseitige Sprechchöre und Gesänge gehören zum Fußball dazu, aber weiter sollte es nicht gehen.“

„Die Rivalität soll sich ausschließlich sportlich auf dem Platz abspielen“

Horst Heldt hat in seiner Zeit als aktiver Profifußballer weder für Borussia Dortmund noch für den FC Schalke 04 gespielt. Deshalb hat er die reichhaltigen Emotionen auf dem Spielfeld nicht miterleben dürfen. Trotzdem hat er durch seine langjährige Erfahrung im Profifußball mitbekommen, dass die Rivalität zwischen den beiden deutschen Spitzenteams ganz besonders ausgeprägt ist, wie er gegenüber Schalkes-Homepage auch klar zum Ausdruck bringen kann: „Ich wünsche mir und bin optimistisch, dass sich die Fans beider Lager an die Spielregeln halten. Die Rivalität im Derby soll sich ausschließlich sportlich auf dem Platz abspielen. Alle beteiligten Parteien haben im Vorfeld viel Zeit dafür investiert, damit es ein friedliches Derby wird.“

„Wir wissen, dass wir den Auftrag haben, uns gut zu präsentieren“

Mit einem Auswärtssieg in Dortmund würde sich Schalke fast schon unsterblich machen und zugleich den BVB in der Tabelle überholen. Vor allem der Auftritt als solcher ist für Held ein ganz entscheidendes Kriterium: „Ich freue mich wie jeder andere Schalker auch auf das Derby. Wir wissen, dass wir den Auftrag haben, uns gut zu präsentieren. Denn ein Sieg gegen den BVB bedeutet unseren Fans, und uns allen natürlich auch, sehr, sehr viel. Diesen Erwartungen möchten wir gerecht werden. In einem Derby kann man sehr viel gewinnen. Uns ist aber auch bewusst, dass sich in diesem einen Spiel nicht entscheidet, wer sich für die Champions League qualifiziert. Auch nach dem Derby werden noch einige Punkte vergeben, die es zu holen gilt.“

Heldt hofft auf Vorteil der Unbekümmertheit der Schalke-Youngsters

Bundesweit werden die Schalker dafür ausdrücklich gelobt, dass zahlreiche, junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in der Startformation stehen. Dies erhöht zweifelsfrei die Identifikation und sorgt auch für eine neue Philosophie in der Mannschaft. Der erfahrene Manager kann sich vorstellen, dass für die besonders jungen Spieler solch eine Partie enorm interessant sein wird: „Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn man als 18- oder 19-Jähriger sein erstes Derby spielen darf. Da ist die Anspannung doch ein wenig größer. Aber es ist auch ein Moment, auf den man lange hingearbeitet hat. Ein Traum, den jeder junge Spieler verfolgt. Dieses Gefühl, einer der 22 Beteiligten auf dem Feld sein zu dürfen, kann man sich nicht erkaufen. Das ist unbeschreiblich. Vielleicht kann die Unbekümmertheit, die das Alter manchmal mit sich bringt, gerade in so einem Duell auch ein Vorteil sein.“

„Abgerechnet wird am 34. Spieltag“

Bekanntlich liegt der FC Schalke 04 mit einem Punkt Rückstand hinter Borussia Dortmund zurück. Bayern München spielt in diesem Jahr seine eigene Meisterschaft aus, da man bereits an diesem Spieltag Meister werden kann. Für Heldt ist allein entscheidend, was am Saisonende dabei herauskommen wird. Er weiß, dass einige Aufgaben für die Knappen besonders schwer werden: „Abgerechnet wird am 34. Spieltag. Es bleibt spannend, auch wenn wir - Stand jetzt - einen kleinen Vorsprung auf unsere Verfolger herausgespielt haben. Gegen Braunschweig hat sich zuletzt aber gezeigt, dass es auch mal ganz dumm laufen könnte. Wir waren 90 Minuten lang die bessere Mannschaft, aber trotzdem hätte es nach 83 Minuten auch 2:2 stehen können, wenn Ralf Fährmann nicht so hervorragend reagiert hätte. Zudem haben wir noch einige knifflige Duelle vor der Brust. Hertha BSC zum Beispiel als nächstes, eine Mannschaft, die auswärts sehr stark ist. Oder Mönchengladbach. Und natürlich die Teams, die im Kampf um den Klassenerhalt jeden Zähler brauchen. Wir sind in jeder Partie aufs Neue gefordert.“

„Was bei uns derzeit ausfällt, ist schon brutal“

Fast eine komplette Mannschaft muss bei den „Königsblauen“ derzeit verletzungsbedingt passen. Dazu kann der 44-Jährige folgende Aussage tätigen: „Was bei uns derzeit ausfällt, das ist schon brutal. Umso höher muss man der Mannschaft anrechnen, wie viele Punkte sie trotz der personellen Engpässe bislang geholt und mit welcher Konstanz sie sich zuletzt präsentiert hat. Welcher Spieler wann wieder fit wird, kann ich nicht genau sagen. Am ehesten werden wohl Jefferson Farfan, Kyriakos Papadopoulos und Felipe Santana ins Mannschaftstraining zurückkehren. Darauf lasse ich mich jetzt aber nicht festnageln.“

Quelle: schalke04.de,
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Borussia Dortmund, FC Schalke 04, Horst Heldt, Bundesliga, Kevin Prince, Boateng
Datum: 25.03.2014 12:59 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalke-manager-heldt--%84in-einem-derby-kann-man-sehr-viel-gewinnen%93-11507.html


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