Schalke-Coach Keller: „Wir können nicht zufrieden sein“


Jens Keller hat ein ganz besonderes Merkmal. Es gibt wahrscheinlich keinen Trainer im deutschen Profifußball, der so konstant kritisiert worden ist, wie der 42-Jährige. Mit dem Einzug ins Champions League-Achtelfinale gegen Real Madrid und punktreichen Partien in der Bundesliga hat sich der Ex-Profi wieder ein wenig aus der Schusslinie nehmen können. Nun spricht Keller mit „www.schalke04.de“ über die Personalthemen in der Winterpausen, die anstehende Vorbereitung und die hoffnungsvollen Talente aus dem eigenen Nachwuchs.

Schalke-Coach Keller: „Wir können nicht zufrieden sein“
Bild: dfb.de
„Die Jungs sind hoch motiviert“

So hat er sich nun dezidiert über das bisherige Trainingslager in Doha unterhalten. Schnell wird deutlich, dass er sich von den Bedingungen vor Ort spürbar angetan zeigt: „Die Bedingungen vor Ort sind sensationell. Damit bin ich hoch zufrieden, gleiches gilt für unsere bislang absolvierten Einheiten. Die Jungs ziehen gut mit, sie geben Gas und sind hoch motiviert. Ärgerlich ist natürlich, dass einige Spieler aufgrund von Verletzungen nicht mitreisen konnten. Für das Team-Building wäre es sicher förderlich gewesen. Aber es ist einfach sinnvoller, wenn das Aufbautraining in Gelsenkirchen stattfindet.“

Lobende Worte für das Nachwuchsquintett

Mit dabei ist auch ein Quintett aus der eigenen Nachwuchsabteilung. Ziel wird es für die fünf jungen Spieler nun sein, dass sie Profiluft schnuppern dürfen. Keller ist voll des Lobes über diese Spieler: „Für Robert Leipertz, Marcel Sobottka, Marvin Friedrich, Pascal Itter und Donis Avdijaj sind die Tage in Katar eine gute Möglichkeit, um sich zu präsentieren und Luft bei den Profis zu schnuppern. Die Jungs bereiten mir mit ihren Auftritten Spaß, sie knien sich rein und machen ihre Sache sehr gut.“

Verletzungsprobleme als Punktehinderniss

Sehr wechselhaft ist die bisherige Spielzeit verlaufen. Mit dem siebten Tabellenplatz nach der Hinrunde sollte man nicht unbedingt uneingeschränkt zufrieden sein. Der Saisonstart ist alles andere als vielversprechend angelaufen. Auch die Tatsache, dass man in der Champions League zweimal gnadenlos gegen den FC Chelsea unterlegen gewesen ist, war sicherlich nicht allzu leicht für die „königsblaue Seele“ zu verkraften. Keller spricht deshalb auch klare Worte: „Wir können nicht zufrieden sein, das muss man so sagen. Man sollte jetzt aber nicht alles schlecht machen. Was uns fehlt, sind die Punkte aus den ersten drei Partien. Da haben wir nur einen von möglichen neun Zählern geholt. Danach haben wir regelmäßig gepunktet. Außerdem darf man auch nicht vergessen, dass uns mehrere wichtige Spieler wegen Verletzungen für längere Zeit weggebrochen sind oder sogar immer noch fehlen.“

„In der Rückrunde wollen wir in der Tabelle klettern“

Nach der Hinrunde hat auch eine Analyse durch die sportliche Leitung stattgefunden. Dort wurde festgelegt, dass es in der Rückserie zu einigen Verbesserungen kommen muss. Aus den begangenen Fehlern möchte man zukünftig lernen und dies erfolgreich in die Realität umsetzen, wie Keller auch verraten hat: „Das Geschehene haben wir nach dem letzten Hinrundenspiel ausführlich besprochen und aufgearbeitet. Das ist aber nichts Besonderes, das gehört dazu - egal wie es läuft. In der Rückrunde wollen wir mit gezielten Maßnahmen einige Dinge anpacken, um in der Tabelle noch zu klettern. Große Sprüche, was wir noch erreichen, will ich jetzt aber nicht abliefern, sondern einzig und allein gute Arbeit.“

Taktische Flexibilität als neue Stärke

Taktische Flexibilität wird ein ganz wesentliches Element für die anstehende Rückrunde sein. Mit mehr personellen Alternativen soll dies auch in die Realität umgesetzt werden, wie er nun deutlich macht: „Wir wollen variabler agieren können. Das hatten wir auch schon in der Hinrunde angedacht, was aber aufgrund der personellen Situation nicht möglich war. Denn am Ende ist es ja so, dass die Spieler, die fit sind, das System vorgeben. Wenn mit Klaas-Jan Huntelaar ein Stürmer wegfällt, macht es beispielsweise keinen Sinn, mit zwei Spitzen zu agieren. Neben dem gewohnten 4-2-3-1 kann es sein, dass wir in der Rückrunde auch mal im 4-4-2 oder im 4-1-4-1 auflaufen. Letztendlich sind es immer Nuancen. Wir haben viele Ideen und studieren einiges ein. Das ist derzeit aber gar nicht so leicht, da uns noch der eine oder andere Spieler verletzt fehlt.“

Hoffnungen ruhen in Huntelaar

Große Hoffnungen setzt er auch in die Rückkehr von Goalgetter Klaas-Jan Huntelaar, der schon längere Zeit verletzungsbedingt ausgefallen ist: „Er ist auf einem guten Weg und wird uns bald wieder helfen können. Ich hoffe, schon in den ersten Spielen der Rückrunde. Klaas-Jan hat fast sieben Monate gefehlt, da kann man natürlich nicht gleich von null auf hundert durchstarten. Aber ich setze auch nicht nur wegen seiner spielerischen Qualitäten große Hoffnungen in ihn. Er ist ein Typ, der unsere junge Mannschaft führen kann. Zudem wird er auch Adam Szalai gut tun. Aus seiner Zeit in Mainz kannte Adam keine Englischen Wochen, nun musste er fast alle drei Tage in einem Pflichtspiel ran und hatte nie die Möglichkeit, mal durchzuatmen.“

Unklar wer die neue, alte? Nummer eins wird

Zuletzt stand Ralf Fährmann zwischen den Pfosten. Er hat seinen Auftrag sehr gut erfüllen können, als der etatmäßige Keeper Timo Hildebrand verletzungsbedingt ausgefallen ist. Unklar scheint derzeit jedoch zu sein, welcher Torwart das Vertrauen beim Rückrundenstart in Hamburg geschenkt bekommen wird: „Ralf Fährmann hat seine Sache zum Ende der Hinrunde sehr gut gemacht, als Timo Hildebrand verletzt war. Man konnte von Spiel zu Spiel merken, wie er sicherer wurde. Wer beim Rückrundenauftakt in Hamburg im Tor steht, habe ich noch nicht endgültig entschieden. Das könnte aber noch in Katar passieren.“

Quelle: schalke04.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04, Jens Keller, Bundesliga, Klaas-Jan Huntelaar
Datum: 07.01.2014 14:48 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schalke-coach-keller--%84wir-koennen-nicht-zufrieden-sein%93-9885.html


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