Schalke 04: Wie wahrscheinlich ist ein Draxler-Wechsel zu Real Madrid?

Es gibt Spieler, die haben ein ganz ausgeprägtes Verhältnis zu ihrem Verein. Bei Julian Draxler und dem FC Schalke ist dies der Fall, denn der 19-jährige Mittelfeldspieler steht schon seit Kindheitstagen bei den „Knappen“ unter Vertrag und scheint ein „königsblaues“ Herz zu haben. Das spielerische Potential des gebürtigen Gladbeckers ist exorbitant, da der Offensivspieler über Fähigkeiten verfügt, die ihn zu einer spielbestimmenden Figur im Nationalteam in naher Zukunft mutieren lassen. Sein Talent haben jedoch auch europäische Topvereine erkennen können.

Hohe Schalker-Identifikation
Schon als kleiner Junge ist Draxler zusammen mit seinem Vater ins alte Gelsenkirchener Parkstadion gegangen, um diesen ganz besonderen Verein aus nächster Nähe bestaunen zu können. Mittlerweile elf Jahre ist es nun her, als er sich mit elf Jahren S04 angeschlossen hat und sämtliche Jugendmannschaften durchlaufen hat und zum jüngsten Schalker-Bundesligaspieler und DFB-Pokalsieger werden konnte. Dennoch ist trotz dieser hohen Identifikation wie Affinität zum FC Schalke 04 nur äußerst schwer vorstellbar, dass er ein Leben lang beim derzeitigen Tabellenvierten aus der Bundesliga spielen wird. Erst vor zwei Wochen hat er im aktuellen Sportstudio des ZDF mitgeteilt, dass er sehr gerne „mal bei einem Riesenverein“ spielen wolle. Offenbar haben nicht nur dort die angesprochenen Vereine genau zugehört, denn es sickert immer mehr durch, dass Draxler bei Real Madrid auf dem Wunschzettel stehen soll.

Draxler: „Ich bin stolz darauf, dass Real an mir interessiert ist“
Wie die seriöse spanische Zeitung Marca berichtet hat, soll Real Madrid offenbar Interesse an einer Verpflichtung des technisch so starken Mittelfeldspielers haben. Am Dienstag hat der Spieler selbst die Gerüchteküche mit weiteren Aussagen befeuert, als er in der Sportzeitung deutlich machte: „Ich habe immer gesagt, dass ich gerne in Spanien spielen würde“, so der Schalker-Hoffnungsträger: „Ich bin stolz darauf, dass Real an mir interessiert ist. Für Real zu spielen wäre ein Traum, der wahr wird.“ Und er fügt vielsagend hinzu, dass er die Begegnungen von Real Madrid und dem FC Barcelona regelmäßig im Fernsehen verfolge. Einen Clasico zwischen den beiden führenden Teams von der iberischen Halbinsel zu verpassen, gibt es für ihn schlichtweg nicht.

Draxler: „Ich interessiere mich für Özils Leben in Madrid“
Die Entwicklung von Draxler ist wirklich beeindruckend, denn im Laufe der Zeit hat er sich auch in der deutschen Nationalmannschaft zu einem echten Hoffnungsträger entwickeln können. Sein Zusammentreffen mit den anderen Nationalspielern anlässlich der DFB-Länderspiele hat seine Faszination für Spanien noch weiter intensivieren können, wie er gegenüber „Sport1.de“ deutlich macht: „Ich spreche oft mit Mesut Özil und interessiere mich für sein Leben in Madrid“, so Draxler, der hinzufügt: „Ich habe ihn dazu befragt und er hat mir gesagt, dass er in Madrid sehr glücklich ist.“

Thon: „Draxler kann fußballerisch ein zweiter Özil sein“
Allerdings ist Mesut Özil nicht direkt vom FC Schalke 04 zu Real Madrid gewechselt, sondern ging 2008 erst zu Werder Bremen, bis er nach der WM 2010 den Weg zu Real Madrid gefunden hat. Der ehemalige Weltmeister von 1990 Olaf Thon hat aus seiner großartigen Bewunderung für Draxler nie einen Hehl draus gemacht. Er ist sogar überzeugt davon, dass er ein „zweiter Özil“ sein kann. Allerdings geht es primär um dessen fußballerisches Potential.

Olaf Thon: „Er wird bei Schalke bleiben“
Thon teilt im Gespräch mit „Sport1.de“ mit: „Dass ein Spieler träumt, ist normal. Man muss große Ziele haben. Aber momentan sind das eher Wunschträume. Er wird bei Schalke bleiben.“ Es ist schnell ersichtlich, dass eine Verpflichtung des Ur-Schalkers beileibe nicht leicht sein wird, da sein Herz an den „Knappen“ hängt. Auch Schalke-Manager Horst Heldt wählt deutliche Worte in der Draxler-Debatte: „Wenn sich jemand für ihn bei mir meldet, in welcher Sprache auch immer, lege ich gleich auf.“

Kann seine Schalker-Familie ihn zum dauerhaften Bleiben bewegen?
Bis zum 30. Juni 2016 ist der Vertrag von Julian Draxler bei den Königsblauen datiert. Deshalb wird eine mögliche Ablösesumme auch dementsprechend hoch angesetzt sein. Und fast schon gebetsmühlenartig wiederholt er nun, dass es ihn sichtlich glücklich machen würde, das Trikot des FC Schalke 04 tragen zu können, weil seine ganze Familie dem „S04-Virus“ erlegen ist. Es dürfte jedoch fraglich bleiben, ob diese Worte auch dauerhaft Bestand haben dürften, da Vereine wie Real Madrid oder der FC Barcelona einen dauerhaft größeren Reiz ausüben. Wer die Worte von Draxler richtig interpretiert hat, der weiß, was die Zukunft bringen könnte.

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