Schafft der FC Barcelona das Fußball-Wunder?


Der FC Barcelona hat sicherlich schon einmal bessere Zeiten erleben dürfen. Die spanische Meisterschaft scheint so gut wie sicher. Der spanische Pokal ist nach dem bitteren Ausscheiden gegen den Dauer-Erzrivalen aber schon futsch. Ähnliches Malheur droht in der Champions League, wo nach der 0:2-Hinspielniederlage beim AC Mailand bereits im Achtelfinale die Endstation sein könnte. Selbstbewusstsein ist Trumpf in diesen Tagen bei den Katalanen. Dennoch spricht die Statistik klar gegen die Mannschaft um Messi, Xavi und Iniesta.

Lionel Messi ist ein begnadeter Fußballer. Wahrscheinlich sogar der beste dieses Erdballs. Er vereint sämtliche Stärken in sich. Vor allem die Torgefahr, denn er hat in 75 Champions League-Begegnungen starke 56 Treffer erzielen können. Der Titel in der europäischen Königsklasse mit seinem Verein, dem FC Barcelona, könnte ihm aber in diesem Jahr verwehrt werden. Grund dafür ist das Drohen eines vorzeitigen Ausscheidens des katalanischen Kultklubs.

Eindeutig klar scheint zumindest schon einmal zu sein, dass Selbstbewusstsein beim Weltklasse-Verein Trumpf zu sein scheint, was zumindest Abwehrspezialist Gerard Pique zum Ausdruck bringt, wenn er sagt: „Wir werden von Beginn an angreifen und hoffen auf ein 3:0.“ Vielleicht sind seine Hoffnungen auch wieder ganz eng mit der Person von Lionel Messi verknüpft, der immer wieder neue Rekorde aufstellen kann. Beim jüngsten 2:0-Sieg über Deportivo La Coruna hat er bereits seinen 40. Meisterschaftstreffer erzielen können. Zugleich konnte er in 17 Begegnungen in Serie ein Tor erzielen und damit den polnischen Angreifer Teodor Pewterek überflügeln, der in den 30er Jahren in 16 Begegnungen in Serie für den polnischen Verein Ruch Chorzow erfolgreich gewesen ist.

Die Hoffnung liegt wie bereits erwähnt auch vor dem Champions League-Achtelfinal-Rückspiel gegen den AC Milan im heimischen Camp Nou damit begründet, dass Messi für die Treffer sorgen soll. Die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel ist eine äußerst schwere Hypothek. Dies ist auch Assistenztrainer Jordi Roura bewusst, der den an Krebs erkrankten Chefcoach Tito Vilanova ersetzen muss: „Es besteht kein Zweifel, dass wir am Dienstag nach vorne spielen und Tore erzielen müssen, aber wir dürfen es auch nicht übertreiben. Wir müssen eine Balance zwischen unserer Not ein Tor zu erzielen und unserer Defensivarbeit finden.“

Wenn es tatsächlich zu einem Treffer für den Gast aus Mailand kommen sollte, dann müsste Barca schon deren 4 erzielen, was gegen die defensivstarken Italiener wahrlich nicht einfach werden wird. Sicherlich ist die Offensivpower von Barcelona beeindruckend und auch die Fähigkeiten sind bekannt, dass das bittere Hinspielergebnis noch umgebogen werden kann. Allerdings hat sich in den letzten Wochen und Monaten gezeigt, dass Barca verwundbar ist. Längst ist der katalanische Kultklub nicht mehr der unbezwingbare Vorzeigeklub. Selbst, wenn tatsächlich noch das Fußball-Wunder in Form eines Weiterkommens gegen den AC Mailand passieren sollte, ist Teams wie Juventus Turin oder auch den beiden deutschen Vertretern Bayern München und Borussia Dortmund durchaus zuzutrauen, dass der designierte, spanische Meister geschlagen werden kann.

Ein Grund für die ungewohnte Schwäche, die sich auch in einem nicht mehr so flüssigem Spielvortrag deutlich werden lässt, scheint auch die Tatsache zu sein, dass Trainer Vilanova sich noch von seiner Operation an der Ohrspeicheldrüse erholen muss. Pique sagt dazu: „Wir vermissen ihn sehr. Es ist schwierig, so eine Situation ohne den Trainer zu überstehen. Es ist wie eine Firma ohne Chef. Aber wir werden die Situation meistern.“

Wenn der Erfolg ausbleibt, wächst die Kritik. Besonders meinungsfreudig zeigt sich der italienische Ex-Nationaltrainer Arrigo Sacchi, der kürzlich in der spanischen Sporttageszeitung „Marca“ deutlich gemacht hat: „Barcelona ist nicht mehr so aufregend, weil Guardiola weg ist. Das leichte Gewinnen der Meisterschaft hat die Mannschaft möglicherweise dazu verleitet, es lockerer angehen zu lassen. Zuletzt habe ich ein schwaches Barcelona gesehen, was man so nicht gewohnt war.“ Dennoch sieht er für seine Landsleute noch eine schwierige Aufgabe auf sich zukommen: „Wenn sie Angst haben, läuft Milan Gefahr, besiegt zu werden.“ Milan-Trainer Massimiliano Allegri hingegen verspricht: „Wir werden in Barcelona noch besser spielen müssen als zuhause.“ Wenn dies sein Team tatsächlich einhalten sollte, dann ist ein Weiterkommen des FC Barcelona äußerst schwierig.

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Barcelona; Messi; Xavi; Iniesta; AC Mailand; Guardiola; Allegri; Piqué; Vilanova
Datum: 12.03.2013 16:53 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-schafft-der-fc-barcelona-das-fussball-wunder--4521.html


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