Real Madrid: Der Mourinho-Abschied und die Konsequenzen


Nun ist es also endgültig amtlich. Jose Mourinho wird den spanischen Rekordmeister Real Madrid verlassen. Am gestrigen Montag hat dies Real-Präsident Florentino Perez gegenüber den Medien bestätigen können. Die vorzeitige Trennung zwischen zwei ganz besonderen Elementen des Weltfußballs sei „in beiderseitigem Einvernehmen“ passiert. Damit scheint nun endgültig klar zu sein, dass der portugiesische Star-Trainer zur neuen Saison zum FC Chelsea zurückkehren wird. Dort war er bereits von 2004 bis Herbst 2007 tätig und wurde von Medien wie Fans gleichermaßen für seine Fähigkeiten geliebt.

„Wir haben uns mit Mourinho auf dieses Vorgehen geeinigt“
Als Nachfolger für den selbstbewussten Mourinho ist Carlo Ancelotti im Gespräch, der zurzeit noch den französischen Spitzenklub Paris St. Germain trainiert. Der italienische Star-Trainer hat bereits um eine Freigabe für einen Wechsel zu den „Königlichen“ gebeten. Perez machte hingegen noch einmal vor rund 200 Journalisten deutlich, dass eine Entlassung nicht vorgelegen habe. Ebenso dementierte er das Gerücht, dass es schon zu einem Vorvertrag mit einem neuen Übungsleiter gekommen sei. Perez bedankte sich artig beim zweimaligen Champions-League-Sieger: „Wir haben uns mit Mourinho auf dieses Vorgehen geeinigt. Wir wünschen Jose viel Glück für seine Zukunft, egal, wie es bei ihm weiter geht.“

Perez bestätigt Absage
Ancelotti hat deutlich gemacht, dass er seine Zukunft bei Real Madrid sehen würde. Allerdings hat der neue französische Meister PSG sein Veto für einen Wechsel in die spanische Hauptstadt eingelegt. Perez kann dies auch bestätigen: „Wir haben vor einigen Tagen in Paris wegen Ancelotti angefragt, aber eine Absage erhalten.“ Und er fügte vielsagend hinzu: „Ich kann aber versichern, dass wir nicht ein, zwei oder drei Trainer im Hinterkopf haben, sondern mehrere.“ Der Real-Boss betont ebenfalls, er hätte es „gerne gesehen, wenn Mourinho weitergemacht hätte.“ Mourinho wird von Real Madrid keine Abfindung erhalten. Dies wird sein Ansehen in der Branche sicherlich noch deutlich weiter steigern können.

„Das ist die schlechteste Saison meiner Karriere“
Mit viel Vorschlusslorbeeren ist Mourinho im Jahr 2010 nach Erreichen des Champions League-Sieges mit Inter Mailand zum spanischen Weltklub gewechselt. Großes Vertrauen wurde in ihn gesetzt, dass er den „Decima“, den zehnten Titel in der europäischen Königsklasse für Real Madrid erreichen kann. Auch deshalb ist er mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2016 ausgestattet worden. Nach der titellosen Saison wuchs die Kritik von Medien, Fans und auch Teilen der Mannschaft gegenüber dem Trainer. Der selbstbewusste Fußball-Lehrer musste ehrlich einräumen: „Das ist die schlechteste Saison meiner Karriere.“ Getätigt wurde diese Aussage nach dem jüngst verlorenen Pokalfinale gegen Stadtrivale Atletico Madrid. In der spanischen Meisterschaft musste dem FC Barcelona der Vortritt gelassen werden, während im Halbfinale der Champions League in einem dramatischen Duell gegen Borussia Dortmund verloren worden ist.

Respektsbekundungen bei Chelsea
Alle Vorzeichen deuten darauf hin, dass es zu einem Wechsel zum amtierenden Champions- und Europa-League-Sieger FC Chelsea London kommen soll. Sein Engagement bei den Blues soll ihm mit rund zwölf Millionen Euro versüßt werden. Dort wird er respektiert. Von Teilen der Fans sogar verehrt. Seine Trainertätigkeit wurde von Chelsea-Kicker nach dem gewonnenen Europa League-Endspiel gegen Benfica Lissabon schon ausgeplaudert. Auch der Zufall steht Pate, denn beim Verein von der Stamford Bridge könnte er mit seinem Erzrivalen Rafael Benitez genau den Mann ablösen, der ihn 2010 bei Inter Mailand abgelöst hat.

PSG-Präsident wehrt sich gegen Abwerbungsversuche
Für den millionenschweren PSG-Präsident Nasser al-Khelaifi ist zudem klar, dass ein Wechsel seines Trainer Ancelotti zu Real Madrid keine ernsthafte Alternative darstellen würde. Dies hat der Scheich gegenüber dem Internetportal „beinsport.fr“ deutlich gemacht: „Er sagte, dass er zu Real gehen möchte. Ich sagte, dass das nicht möglich ist, da er noch ein Jahr Vertrag hat. So lautet unsere Entscheidung.“ Und für ihn lautet die Maxime: „Wenn man einen Kontrakt hat, sollte man sich verpflichtet fühlen, diesen auch einzuhalten.“

„Mein Wunsch ist es, den Verein zu verlassen“
Für den Katarer hat auch die angebliche Einigung zwischen Ancelotti und Real Madrid keine besondere Bewandtnis, da er andere Interessen vertritt, wie er erklärt: „Ich denke, dass er einen Vorvertrag hat. Aber das ist sein Problem, nicht unseres. Wir haben ihm sogar eine Vertragsverlängerung über ein Jahr angeboten.“ Der 53-Jährige hat hingegen schon deutlich gemacht, dass für ihn das Ende in Paris gekommen ist: „Mein Wunsch ist es, den Verein zu verlassen.“ Madrids-Unterhändler Sanchez hat schon vor einigen Wochen seine Bemühungen intensiviert, dass Ancelotti den Weg vom führenden Verein der französischen Liga zum führenden Verein der spanischen Liga finden wird. Der stolze Katarer macht jedoch unmissverständlich klar: „Ich habe ihm schnell gesagt, dass er beachten soll, dass Carlo noch ein Jahr Vertrag bei uns hat.“

Hohe Ablösesumme wird für Ancelotti fällig sein
Klar scheint jedoch auch zu sein, dass Ancelotti nicht mehr der richtige Trainer für die ambitionierten Ziele von Paris St. Germain sein kann, wenn er nicht mit ganzem Herzen für den Verein arbeiten kann. Paris hat ambitionierte Ziele in der Zukunft, denn möglichst bald soll der Gewinn der Champions League realisiert werden. Real Madrid muss für den Fall der Freigabe eine enorme Ablösesumme bezahlen, damit der erfahrene Trainer den Weg zu Real finden wird. Die PSG-Investoren werden sich erst bei einer exorbitanten Ablösesumme gesprächsbereit zeigen, um auch ihre Muskeln im Konzert der Großen spielen zu lassen. Ein Summe im zweistelligen Millionenbereich wird sicherlich fällig sein.

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Real Madrid; Mourinho; Perez; PSG; Ancelotti
Datum: 21.05.2013 16:06 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-real-madrid--der-mourinho-abschied-und-die-konsequenzen-5623.html


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