Portugal möchte Geschichte schreiben


Heute abend steigt also das erste Viertelfinale zwischen Portugal und Tschechien. Beide haben nach dem ersten Gruppen-Spiel nicht mehr unbedingt damit gerechnet, dass sie sich nun im Viertelfinale duellieren. Umso größer ist die Freude vor einem Spiel, in dem Portugal Favorit ist. Doch Einige erinnern sich noch an die Euro 1996, als Karel Poborsky mit einem wunderschönen Tor die Hoffnungen der Iberer zunichte machte.

Die Aufregung ist auf beiden Seiten vor diesem Spiel enorm, da der Sieger unter den besten Vier von Europa stehen würde. Damit wäre der EM-Titel nicht mehr allzu fern. Selbstbewusstsein demonstrieren die Portugiesen in Form von Raul Meireles, der eigene Erfahrungswerte mit einbringt. So nennt er als Beispiel: „Ich habe mit Chelsea die Champions League gewonnen, obwohl uns keiner für den Favoriten hielt. Das ist jetzt genauso“, erklärt er gegenüber „Sport1“ und fügt optimistisch hinzu: „Wir wollen den Finalsieg, den Traum aller Portugiesen, in Angriff nehmen.“

Wenn die beiden Kader verglichen werden, dann wird klar, dass Portugal eindeutiger Favorit ist. Vor allem, weil Cristiano Ronaldo im letzten Vorrundenspiel gegen die Niederlande einmal mehr demonstriert hat, über welche Fähigkeiten er verfügt. Der 27-Jährige mutierte mit seinen beiden Treffern beim 2:1 Sieg zum absoluten Matchwinner. Nun möchte er weiter Geschichte schreiben, indem er mit seiner Seleccao ins Halbfinale einzieht. Meireles ist zumindest verbal schon mal kampfeslustig, wenn er sagt, dass Ronaldo „unser Anführer und der beste Spieler der Welt ist.“ Er verrät auch, dass er noch ein weiteres Tattoo auf seinen ohnehin schon kunstvoll verzierten Körper bei einem möglichen Titelgewinn verewigt haben möchte. Ob es auch wirklich soweit kommen wird, muss jedoch erst noch abgewartet werden.

Nicht alle Portugiesen sind so euphorisch. So titelt die Sportzeitung „A Bola“, dass der Sieg gegen die Holländer nur deshalb möglich gewesen ist, weil sich das Team von Trainer Bert van Marwijk „in einem taktischen Chaos verloren habe.“ Und genau dies wird das tschechische Team nicht wiederholen. Das Bilek-Team arbeitet mit einer enormen taktischen Disziplin. Der Mannschaftsgeist in einem Team mit wenigen Stars ist besonders stark ausgeprägt. Neben Torwart Petr Cech sticht Spielmacher und Kapitän Tomas Rosicky besonders heraus. Der jetzige Arsenal-Spieler und ehemalige Dortmunder klagt jedoch über massive Achillessehnenschmerzen. Es wird ein enges Spiel, bis der 31-Jährige wieder einsatzbereit sein kann. Auch deshalb äußert sich Portugal Trainer Paulo Bento vorsichtig: „Wir werden uns hüten, uns vor dem Viertelfinale als Favoriten zu bezeichnen. Das wird nicht einfach werden.“

Er hat sicherlich seine Gründe, auch wenn es aus dem Lazarett gute Nachrichten gab. So konnte Defensiv-Chef Pepe die erlittene Knöchelblessur auskurieren und ist wieder voll einsatzbereit. Eine besondere Sichtweise legte „A Bola“ an den Tag, die herausgefunden haben, dass Tschechien in drei der letzten vier EM-Endrunden am späteren Europameister gescheitert ist.

Tschechiens Nationaltrainer Jiri Bilek hingegen möchte sein Heil in der Offensive suchen. So erklärte der 47-Jährige gegenüber den Medien: „In den letzten zweieinhalb Jahren haben wir immer unsere kritischen Momente überstanden - und davon gab's eine ganze Menge.“ Damit spielt er bewusst auf die nervenaufreibenden Play-Off-Spiele gegen Montenegro, die das EM-Ticket besorgt haben an, und natürlich auf die 1:4 Niederlage zu Turnierbeginn gegen Russland.
Nun steht also die Narodak im Viertelfinale und ein ganzes Volk hofft auf ein Team, das in den letzten Jahren so häufig enttäuscht hat. Bei der WM 2006 und der EM 2008 kam das überraschende Ausscheiden in der Vorrunde. Für die WM 2010 konnte man sich nicht mal qualifizieren.

Bilek lobt sein Team: „Wir standen ständig unter Druck, meine Spieler haben immer gekämpft, und sie haben in den harten Spielen immer eine unglaubliche Moral bewiesen.“
Torwart Petr Cech hingegen lobt derweil lieber den Gegner, indem er Portugal zu den „zehn weltbesten Teams“ zählt und besonders die Offensive ausdrücklich lobt, die „exzellent besetzt“ ist.
Auch deren Superstar Cristiano Ronaldo nimmt einen wichtigen Teil in seiner Lobeshymne ein. So hat er einen „hervorragenden Schuss, ob mit links oder rechts.“ Auch der Kopfball sei „ausgezeichnet“. Und: „Er kann von überall treffen.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Portugal; Tschechien; Ronaldo; Bilek; Pepe; Rosicky; Bento; Cech
Datum: 21.06.2012 15:42 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-portugal-moechte-geschichte-schreiben-1771.html


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