Philipp Lahm: "Ein Auswärtssieg von Pilsen in München ist nicht möglich"


Der FC Bayern München hat mal wieder einen gnadenlosen guten Saisonstart hinlegen können. Neben dem Zweitliga-Primus 1. FC Köln ist der deutsche Rekordmeister im deutschen Profifußball der einzige Verein, der bisher noch gänzlich ohne Niederlage in der Saison geblieben ist. In den neun Bundesligaspielen konnten sieben Siege und zwei Unentschieden erreicht werden. Noch besser der Start in die Champions League, der mit zwei Siegen aus den zwei Begegnungen gegen ZSKA Moskau und Manchester City optimal ausgefallen ist. Nun kommt der vermeintlich schwächste Gruppengegner mit Viktoria Pilsen in die Allianz Arena. Grund genug, um mit Kapitän Philipp Lahm ein ausführliches Gespräch über die derzeitige Situation beim FC Bayern zu führen.

Philipp Lahm:
Bild: dfb.de
"Wir haben eine sehr, sehr gute Ausgangslage"

Nach Länderspielen mit der deutschen Nationalmannschaften und Auftritten mit seinem Verein Bayern München in der Bundesliga geht es am heutigen Mittwoch für den amtierenden Champions League-Sieger mit dem Heimspiel gegen Viktoria Pilsen in der Champions League weiter. Lahm drückt seine enorme Vorfreude in Worten aus, wenn er sagt: "Die Champions League ist immer etwas Besonderes, vor allem natürlich auch, wenn man ein paar Wochen Pause dazwischen hatte nach dem letzten Champions-League-Spiel, in dem wir sehr erfolgreich waren bei Manchester City. Jetzt geht es weiter, wir haben eine sehr, sehr gute Ausgangslage mit sechs Punkten aus zwei Spielen. Jetzt, im Heimspiel, wollen wir nachlegen. Wenn wir mit neun Punkten starten, sozusagen aus der Hinrunde der Champions League, was will man dann mehr? Das ist unsere Aufgabe."

Lahm hat Respekt vor tief stehenden Mannschaften

Unterschätzen möchte er den tschechischen Kontrahenten jedoch keineswegs, auch wenn die Mannschaft sehr kostengünstig im Vergleich zum Wert des FC Bayern München-Kaders ist. Auf die Frage, ob man diesen Gegner denn ernst nehmen sollte, kann Lahm folgende Antwort geben: "Sehr ernst. Das ist die Champions League. Wir wollen die nächsten drei Punkte einfahren. Und wir wissen, das haben wir ja schon in den vergangenen Jahren erlebt und auch in dieser Saison in der Bundesliga, wie schwierig es ist, wenn eine Mannschaft sehr, sehr tief verteidigt. Wenn sie dann auch noch gefährliche Spitzen hat, dann ist es nicht immer so leicht."

"Nur sechs Punkte aus den Duellen gegen Pilsen zählen"

Konkret nennt er folgende Beispiele: "Wir haben es in der Vergangenheit sehr, sehr gut hinbekommen, dass wir auch gegen einen extrem defensiven Gegner gepunktet haben. Das war unsere Stärke im vergangenen Jahr, auch in der Bundesliga, dass wir gegen die vermeintlich kleineren Mannschaften die maximale Punktzahl geholt haben. So müssen wir auch in der Champions League an die Sache herangehen. Gegen den vermeintlich schwächsten Gegner der Gruppe haben wir jetzt ein Heimspiel, dann ein Auswärtsspiel in Pilsen, da ist klar, dass nur sechs Punkte zählen. Und dann sind wir schon einen großen Schritt weiter in Sachen Achtelfinale und vielleicht sogar auch mit Blick auf den Gruppensieg."

Wer verteidigt für Dante und Boateng?

Jahrelang hat Philipp Lahm als Außenverteidiger glänzende Leistungen gebracht. In dieser Spielzeit hat er seine Flexibilität auch im zentralen Mittelfeld unter Beweis stellen können. Nun wird er von seinem Trainer Pep Guardiola sogar als Innenverteidiger gesehen, da Jérôme Boateng und Dante für das heutige Spiel gesperrt sein werden. Lahm kann zu dieser Idee folgendes sagen: "Ich weiß nicht, kann natürlich sein. Am Wochenende, als Dante sich verletzt hatte, habe ich für eine Minute ja schon linker Innenverteidiger gespielt. Hatte ich vorher auch noch nie in meinem Leben, da habe ich also eine Minute Erfahrung gewonnen auf einer neuen Position. Wer weiß, keine Ahnung. Am Spieltag werden wir alle mehr wissen." Über die Kommunikation mit seinem Trainer kann er folgendes berichten: "Das machen wir auch wie immer am Morgen vor dem Spiel. Wir werden auf alle Spieler eingehen, aber auch auf die Mannschaft insgesamt, wie sie zuletzt und auch in der Champions League gespielt hat."

Lahm glaubt an sein Team

Bekanntlich gab es im Oktober 2007 eine Niederlage im EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien in der Allianz Arena. Mit 0:3 fiel diese Niederlage für die bereits qualifizierten Deutschen sehr deutlich aus. Lahm glaubt nicht, dass solch ein Ergebnis sich tatsächlich wiederholen könnte: "Da muss man natürlich die ganze Geschichte erzählen: Wir haben in Tschechien gewonnen, waren schon für die EM qualifiziert, und haben dann nicht mit unserer ersten Elf gespielt. Deshalb sage ich jetzt ganz klar: Das ist nicht möglich."

"Bei uns zu Hause bauen die Gegner eine Mauer ab dem Sechzehner auf"

Zuletzt hat Pep Guardiola zum Ausdruck gebracht, dass die Heimspiele nicht so souverän wie gewünscht absolviert wurden. Dabei bezieht sich seine Kritik auf die erste Halbzeit. Lahm versucht dafür eine Erklärung zu finden, wenn er sagt: "Natürlich verteidigen die Gegner hier auch mehr. Auswärts wollen sie ja doch ein bisschen mitspielen, aber bei uns zu Hause wird eine Mauer ab dem Sechzehner aufgebaut. Dann ist es nicht immer so leicht, sich Torchancen zu erarbeiten und Tore zu machen. Wichtig ist, dass wir in der zweiten Halbzeit immer sehen, dass der Gegner müde wird und uns Räume gibt. Durch den vielen Ballbesitz in der ersten Halbzeit können wir den Gegner auch laufen lassen."

"Wäre Götze kein herausragender Fußball, wäre er sicher nicht beim FC Bayern"

Sein Mitspieler aus der deutschen Nationalmannschaft, Mario Götze, wird von Pep Guardiola als ein ganz spezieller Spieler bezeichnet. Über den Werdegang des Neuzugangs von Borussia Dortmund kann Lahm nun folgendes berichten: "Dass er den Anschluss schnell findet, war ja klar. Er kennt viele Mitspieler aus der Nationalmannschaft, er hat auch schon lange in der Bundesliga gespielt, da kennt man sich. Dass er ein exzellenter Fußballer ist, wissen wir alle. Dass er Spiele entscheiden kann, haben wir alle gerade bei der Nationalmannschaft und auch am Wochenende erlebt. Er ist ein herausragender Techniker, mit Tempo, er kann den Abschluss selber suchen, kann aber auch den entscheidenden Pass spielen. Wäre er kein herausragender Fußballer, wäre er sicher auch nicht hier beim FC Bayern."

"Das Verhältnis Trainer zum Team ist optimal"

Über die Autorität des Trainers, der im jüngsten Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 Thomas Müller explizit als Elfmeterschützen benannt hat und Arjen Robben abbestellt hat, hat auch Lahm eine eigene Meinung: "Das ist doch ganz normal. Er ist unser Trainer, muss einen Weg vorgeben und auch vorleben. Das macht er. Er übernimmt Verantwortung für die Mannschaft. Das muss er auch, denn Trainer sind ja meistens die Ersten, die entlassen werden. Er hat da alles richtig gemacht, Thomas hat getroffen. Deswegen ist das für uns gar kein Thema. Er trifft Entscheidungen, die er aber auch mit der Mannschaft bespricht. Ich glaube, das Verhältnis Trainer zum Team, und Team zum Trainer ist optimal."

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Philipp Lahm, Bayern München, Viktoria Pilsen, Pep Guardiola
Datum: 23.10.2013 18:02 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-philipp-lahm---ein-auswaertssieg-von-pilsen-in-muenchen-ist-nicht-moeglich--8374.html


Kommentare

Die Kommentar-Funktion wird momentan überarbeitet und ist in Kürze wieder verfügbar!

Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 3-liga.com wieder.



Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Demnächst bekommen Sie die News auch als Homepagetool für Ihre eigene Webseite.
Sie möchten auch News für 3-liga.com schreiben? Dann werden Sie Fan-News-Schreiber. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier.