Peniel Mlapa hat große Ziele


Eine stattliche Anzahl von 18 Einsätzen hat Mönchengladbach-Stürmer Peniel Mlapa für die deutsche U21-Nationalmannschaft schon absolviert. Zusammen mit Lewis Holtby ist der gebürtige Togolese damit der Spieler im Kader, der über die größte Erfahrung verfügt. Einen Stammplatz hat sich der kräftige und schussgewaltige Angreifer bei den Bochumern leider noch nicht erkämpfen können. Bisher ist er in sieben Pflichtspielen eingewechselt worden und hat mit seinem Treffer zum 2:0-Endstand im Europa League-Spiel gegen Olympique Marseille für ein wichtiges Tor sorgen können.

Am morgigen Mittwoch muss er mit der U-21-Nationalmannschaft von Deutschland im Testspiel gegen die Türkei eine ansprechende Leistung abliefern, damit die Euphorie in der Bundesrepublik wenige Monate vor der EM-Endrunde in Israel nicht abebbt. Im Gespräch mit „DFB.de“ hat er zu verschiedenen Themen Stellung bezogen. Dabei ging es neben der Vergangenheit vor allem auch um die Zukunftsfähigkeit einiger Mannschaftskameraden von ihm aus dem Juniorenteam.
In Bochum wird nach Jahren der Tristesse gegen die Türkei ein prestigereiches Spiel erwartet, welches auch die Emotionen bedienen wird. Über den kommenden Gegner meint Mlapa: „Gegen die Türkei ist es immer schwierig. Ich kenne sie aus dem 91er-Jahrgang. Da waren sie technisch sehr stark und vorne sehr gut. Dazu besitzen sie eine ausgeprägte Siegermentalität. Die sind immer heiß, aber wir natürlich auch. Das sind stets Duelle auf Augenhöhe. Aber wenn wir unsere Leistung abrufen, gehen wir als Sieger vom Platz.“
Bekanntlich sind die DFB-Länderspiele nur äußerst rar gesät. Deshalb hat dieses Testländerspiel auch eine ganz besondere Bedeutung, wie der 21-jährige Angreifer gegenüber „DFB.de“ anvertraut hat: „So viele Spiele werden wir nicht mehr haben vor der Endrunde in Israel. Deswegen müssen wir jedes Spiel nutzen, um gute Leistung zu bringen. Es geht dabei ja auch um die Plätze für jeden Einzelnen.“
Ein möglicher Trumpf für das deutsche Team ist möglicherweise Hamburgs Mittelfeldspieler Tolgay Arslan, der in der jüngeren Vergangenheit auch schon für die türkische U21-Nationalmannschaft gekickt hat und sich nun für das deutsche Team entschieden hat. Mlapa ist hingegen überzeugt, dass er auch ohne die Hilfe des gebürtigen Paderborners die deutsche Mannschaft gut genug vorbereitet sein wird: „Ich denke, unsere Trainer und unser Videoanalyst wissen genug über den Gegner. Die werden uns auf das Spiel schon super vorbereiten. Da brauchen wir Tolgay nicht mehr viel zu fragen.“
Über die zahlreichen Kulturen, die in den unterschiedlichen deutschen Nationalmannschaften kicken, erklärt Mlapa: „Man muss nur in die A-Nationalmannschaft reingucken, da sieht man, wie multikulturell wir sind. Das zieht sich durch den ganzen DFB und den ganzen Juniorenbereich. Diese Entwicklung freut mich sehr.“
Das Potential ist in der U21-Nationalmannschaft von einer enormen Qualität. Dies konnte nicht nur mit der erfolgreichen EM-Qualifikation, sondern auch mit starken spielerischen Darbietungen eindrucksvoll demonstriert werden. Auch der Angreifer bilanziert: „Wenn man sich die Spiele anschaut, waren wir immer die bessere und überlegene Mannschaft. Vielleicht haben wir ab und zu mal zu viele Gegentore kassiert, aber weil wir vorne viele Tore geschossen haben, hat sich das ausgeglichen. Der nächst Schritt muss sein, dass wir als gesamte Mannschaft defensiv noch kompakter stehen, um weniger Tore zuzulassen - und vorne sind wir immer für ein Tor gut. Ich hoffe, dass wir das Jahr mit einem Sieg abschließen, damit wir sagen können, es war ein rundum gelungenes Jahr ohne Niederlage.“
Als Torjäger aus Leidenschaft hat sich eine ganz bestimmte Komponente natürlich bei Mlapa festgesetzt, denn im U21-Team konnte er seine Torschützenqualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellen. Über seine Bilanz in der Nationalmannschaft im Jahr 2012 meint er: „Bei Hoffenheim lief es nicht so gut, wie ich mir das vorgestellt habe. Da war es immer gut, zur Nationalmannschaft zu kommen und zu spielen. Vor allem auch gut zu spielen, Tore zu machen und Selbstvertrauen zu tanken.“
Gegen ein extrem starkes Team aus der Schweiz konnte sich in den Playoff-Spielen erfolgreich qualifiziert werden. Über die enorme Erleichterung nach dieser erfolgreichen Qualifikation sagt Mlapa: „Natürlich war ein sehr großer Druck da. Ganz Deutschland hat damit gerechnet, dass wir weiterkommen. Alles andere wäre für jeden eine Enttäuschung gewesen. Dabei haben einige unterschätzt, wie gut die Schweizer sind. Im Endeffekt haben wir gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind. Nach dem 3:1 in Luzern ist uns allen ein Stein vom Herzen gefallen, dass wir es geschafft haben und uns nun auf die EM vorbereiten können.“
Über die nun gesteckte Zielsetzung für die Europameisterschaft 2013 verrät Mlapa: „Wir fahren nach Israel, um dort möglichst gut abzuschneiden. Unser Motto ist nicht: Dabei sein ist alles. Unser Motto lautet: Soweit zu kommen wie möglich. Ob wir dann Europameister werden, wird sich zeigen.“ International möchte der durchsetzungs- aber dennoch auch technisch feine Angreifer von sich reden machen. Um in den Fokus zu rücken, ist es jedoch die Voraussetzung, dass er bei seinem Stammverein Borussia Mönchengladbach überzeugend auftreten kann. Über die bisherige Zeit seit seinem Wechsel von Hoffenheim nach Mönchengladbach sagt er: „Die Anfangszeit war schwer. Zwei Wochen vor dem Bundesligastart hatte ich zum Ende der Vorbreitung einen Bänder- und Kapselriss im Sprunggelenk und bin drei Wochen ausgefallen. Das war die Zeit, wo wir viel im taktischen Bereich trainiert haben. Das hat mir gefehlt, danach habe ich etwas gebraucht, bis ich wieder reingekommen bin.“
Selbstbewusstsein und Ehrgeiz sind für ihn wirklich ganz entscheidende Tugenden. Deshalb hat er sich auch zum klaren Ziel gesetzt, dass er auf Dauer mehr Einsätze vorweisen kann: „Ich bin nach Gladbach gewechselt, um Stammspieler zu werden. Der Trainer hat mir nach meiner Verletzung gesagt: "Du musst Geduld haben." Momentan sieht es ganz gut aus. Ich werde regelmäßig eingewechselt und zeige gute Spiele. Wenn es so weiterläuft, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich von Anfang an spiele.“
Mlapa versucht die Konkurrenzsituation in Mönchengladbach mit der bei der U21-Nationalmannschaft zu vergleichen, wenn er sagt: „Offensiv ist der Konkurrenzkampf immer sehr groß. Wenn man die letzten Spiele bei der U 21 sieht: Sebastian Polter hat seine Tore gemacht. Von daher muss ich in jedem Training und in jedem Spiel zeigen, dass ich den Anspruch auf einen Stammplatz habe und dem auch gerecht werde. In der Bundesliga ist es das Gleiche.“ Grundsätzlich kann konstatiert werden, dass Mlapa sämtliche Voraussetzungen für einen guten Fußballer erfüllt. Dies hat er nicht nur in mehreren Trainingseinheiten eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Sein Potential ist so außergewöhnlich, dass er langfristig das vakante Problem im deutschen Sturm lösen könnte.

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Mlapa; Arslan; DFB-Team; U-21-Team
Datum: 13.11.2012 16:46 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-peniel-mlapa-hat-grosse-ziele-2820.html


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