Paris St. Germain zieht nach 2:1-Sieg über Leverkusen ins Viertelfinale der Champions-League ein: Hier sind die Stimmen zum Spiel

Das befürchtete Debakel blieb für Bayer 04 Leverkusen im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals bei Paris St. Germain aus. Nach der 0:4-Klatsche im Hinspiel in der heimischen Bay-Arena stand der zukünftige Viertelfinalist schon sehr wahrscheinlich fest. Die Werkself bewies eine tolle Moral und konnte nach sechs Spielminuten durch Sidney Sam sogar mit 1:0 in Führung gehen, spielte einen passablen Ball und vergab durch Rolfes leichtfertig einen Elfmeter zur möglichen 2:1-Führung. Stattdessen trafen Marquinhos in der 13. und Lavezzi in der 54. Spielminute für den Favoriten aus Frankreich, der sich nun auch berechtigte Hoffnungen auf den Titel in der europäischen Königsklasse machen kann. Denn inwieweit Paris mit ganzer Kraft gespielt hat, darf zumindest bezweifelt werden. Hier sind die Reaktionen aus beiden Lagern.

Laurent Blanc, Trainer Paris

„In der ersten Halbzeit haben wir anfangs schlecht gespielt. Der Plan war, dass wir sie unter Druck setzen und das Spiel dominieren. Aber wir waren nicht aggressiv genug, da war ich nicht zufrieden. Wir haben Bayer zu viel Platz gelassen und so konnten sie dann in Führung gehen. Das Tor hat uns aber wach gerüttelt. Wir sind dann zum Ausgleich gekommen, aber auch danach sind wir nur dank Salvatore [Sirigu] im Spiel geblieben.
In der zweiten Halbzeit war es ein wenig besser, doch insgesamt wird diese Vorstellung sicher nicht in die Geschichte eingehen. Es ist aber auch schwierig, der Mannschaft beizubringen, dass sie das Hinspielergebnis vergessen soll. In Gedanken war die 4:0-Führung immer präsent. Ein Champions-League-Spiel ist immer auf ganz hohem Niveau. Heute war es keine Glanzleistung von uns, aber wir waren trotzdem gut genug, um das Spiel zu gewinnen.“

Sami Hyypiä, Trainer Leverkusen

„Ich hoffe, es haben alle gesehen, dass wir eine gute Leistung gebracht haben. Ich bin sehr stolz auf die Leistung meiner Mannschaft. Ich glaube, wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren.
Natürlich war unsere Ausgangssituation so schwierig, dass niemand an uns geglaubt hat. Aber es war sehr wichtig für uns, heute eine gute Leistung zu bringen. Wir können viel Positives von diesem Spiel mitnehmen und haben Selbstvertrauen getankt. Aber wir können diese Niederlage natürlich nicht genießen, denn wir wollen immer gewinnen, wenn wir auf den Platz gehen.
Wenn wir in der Bundesliga unseren Job machen – und wir haben ja noch alles in der eigenen Hand – dann sind wir auch nächstes Jahr wieder dabei.
Nach dem 0:4 vor eigenem Publikum vor drei Wochen war allen Beteiligten klar, dass die Reise für Bayer 04 Leverkusen in der UEFA Champions League mit dem Achtelfinalrückspiel bei Paris Saint-Germain zu Ende gehen würde. Das Wunder blieb auch aus, dafür fanden die Akteure trotz der 1:2-Niederlage lobende Worte für die eigene Leistung.“

Bernd Leno, Torwart Leverkusen

„Wir wussten natürlich, dass wir eigentlich nicht weiterkommen können. So realistisch muss man schon sein. Aber man hat heute gesehen, dass die Mannschaft noch lebt. Wir sind hier gut aufgetreten, hatten einen verschossenen Elfmeter und andere Chancen, mit denen wir hätten in Führung gehen können. Mit der Art und Weise unseres Auftritts können wir zufrieden sein, vielleicht war es sogar das beste Spiel der Rückrunde.
Leider haben wir im Hinspiel katastrophal gespielt. Wenn man da vielleicht einen Duselsieg einfährt und dann hier in Führung geht, dann wird das Stadion vielleicht unruhig. Aber jetzt müssen wir die Champions League abhaken.“

Simon Rolfes, Kapitän Leverkusen

„Es war vom Kopf her nicht einfach, hier zu spielen. Da geht es auch um Charakter und um die Ehre, wenn man schon nicht mehr weiterkommen kann. Ich denke, wir haben Charakter gezeigt, vor allem in der ersten Halbzeit. Leider habe ich den Elfmeter nicht reingemacht, sonst wären wir vielleicht mit einer Führung in die Halbzeit gegangen.
So hätten wir das Spiel vielleicht länger offen gestalten können, doch spätestens nach dem Platzverweis ging es nur noch darum, das Spiel über die Zeit zu bringen. Ich denke schon, dass uns eine Wiedergutmachung für das Hinspiel gelungen ist. Anders als im Hinspiel haben wir es geschafft, uns heute gut zu verkaufen.“

Vorheriger Artikel:
» FC Barcelona zieht nach 2:1-Sieg über Manchester City ins Viertelfinale der Champions-League ein: Hier sind die Reaktionen

Nächster Artikel:
» Leverkusens Julian Brandt: „Ich bin immer bereit“