Paderborns-Trainer Breitenreiter will seinem Ex-Verein weh tun


Für Fußball-Nostalgiker ist dieses Duell zwischen dem SC Paderborn 07 und dem Hamburger SV ganz wesentlich, um die Unterschiede in Fußball-Deutschland deutlich werden zu lassen. Auch wenn das in der Bundesliga zwischen 1962 bis heute ständig erstklassigem Bundesliga-Gründungsmitglied im Duell mit dem Bundesliga-Neuling SC Paderborn 07 noch nie ein Duell in der ersten Fußball-Bundesliga stattgefunden hat, so hat dieses Aufeinandertreffen eine höchst brisante Vorgeschichte, die bereits mehr als ein Jahrzehnt zurückliegt. Aktuell geht es jedoch vor allem um die Gegenwart, wo beide Mannschaften ihr Rückserien-Auftaktspiel jeweils klar verloren haben.

Paderborns-Trainer Breitenreiter will seinem Ex-Verein weh tun
„Wir haben alles analysiert“

Beide Niederlagen fielen jeweils deutlich aus, denn während der HSV seine Heimpartie mit 0:2 gegen den 1. FC Köln verloren geben musste, gab es für den SC Paderborn beim Gastspiel in Mainz sogar eine 0:5-Pleite. Hamburg ist durch diese Niederlage gegen den Aufsteiger mit nunmehr 17 Punkten bis auf Relegationsplatz 16 abgerutscht, während Paderborn zwei Punkte mehr auf der Habenseite hat, was für Platz 13 reicht. Konsequenz: Beide Mannschaften benötigen unbedingt wieder einen dreifachen Punktgewinn. Sicherlich ist bei solch einem großen Traditionsverein wie dem Hamburger SV die allgemeine Aufregung deutlich größer, als beim SC Paderborn 07. Für noch mehr Unruhe könnte nun sogar ein ehemaliger HSV-Spieler sorgen, denn Paderborns-Coach Andre Breitenreiter verfügt über eine Historie an der Alster, wie er nun auch im Talk mit „Sport1.de“ ausführlich bewertet. So berichtet er etwa: „Wir haben alles analysiert, alle Unklarheiten ausgeräumt und der Blick geht nach vorne.“ Er fügt nun hinzu: „Wichtig ist, dass wir gegen Hamburg wieder unser Bestes geben werden. Der HSV wird auf Wiedergutmachung aus sein nach der Niederlage gegen Köln.“

Kreativarm und harmlos

Klare Worte spricht nun auch der HSV-Sportchef Peter Knäbel, der klar von einem dreifachen Punktgewinn in Ostwestfalen spricht, damit die Verhältnisse wieder gerade gerückt sind, denn er betont: „Die Niederlage gegen Köln ist nur gutzumachen mit einem Sieg in Paderborn.“ So hat er etwa auch ganz offen davon gesprochen, dass dieses Spiel „eines der Schlüsselspiele der Rückrunde" sein wird. Deutlich stärker unter Druck geraten ist mittlerweile Coach Joe Zinnbauer, der trotz seiner bekannten Fähigkeiten als Trainer nicht mehr die nötigen Ergebnisse liefern kann. Zudem hat sich in den letzten Monaten das Team fußballerisch nicht weiterentwickeln können und zeigt sich etwa erschreckend kreativarm im Spielaufbau und harmlos im Torabschluss.

Können die beiden HSV-Neuzugänge helfen?

Vielleicht können nun auch die gezielten Verstärkungen aus der Winterpause dafür sorgen, dass die Qualität noch merklich steigen wird. Comebacker Ivica Olic, der bereits zwischen Januar 2007 bis Ende Juni 2009 für den HSV gespielt hat, hat insgesamt einen unglücklichen Eindruck hinterlassen. Im Mittelfeld soll zukünftig der passsichere chilenische Nationalkicker Marcelo Diaz für Akzente sorgen. Der 28-jährige universell einsetzbare Kicker wechselt vom FC Basel zum HSV. SCP-Coach Breitenreiter hat seine Zeit als HSV-Spieler längst hinter sich. Zwischen 1994 bis 1997 hat er im Mittelfeld der Hamburger gekickt und in 71 Partien zwölf Treffer erzielen können. Er bilanziert bereits, dass dies „kein normales Spiel" wird, sondern "eine Partie, die von Kampf und vielen Zweikämpfen geprägt wird. Die Mannschaft, die am Ende mehr Herz hat, wird das Spiel für sich entscheiden." Im August 2004 gab es eine Partie zwischen den beiden Teams, die in die Geschichtsbücher der deutschen Fußball-Historie eingehen sollte. So gab es beim überraschenden Sieg des damaligen Drittligisten gegen den HSV einige Elemente des Wettskandals um den Berliner Schiedsrichter Robert Hoyzer und die kroatischen Brüder Sapina. Letztlich ist der Ex-Schiedsrichter bekanntlich zu zwei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt worden. Nun geht es für die beiden Rivalen um wichtige Punkte für den Klassenerhalt. Dies ist die oberste Maxime, weshalb diese Partie eine enorme Brisanz gewinnen wird.

„Individuelle Fehler abstellen“

Dabei ist die Motivation beim Hamburger SV sicherlich ganz besonders stark ausgeprägt, denn die 0:3-Niederlage im ersten Heimspiel der Saison gegen den kecken Aufsteiger stört immer noch gewaltig. Mit einem überzeugenden Spielvortrag und einem Auswärtssieg in der Benteler-Arena soll diese Schlappe ausgemerzt werden. Paderborn hat sein acht Partien keinen Sieg mehr landen können und will diese Begegnung gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf gegen die Zweitklassigkeit unbedingt gewinnen. Breitenreiter weiß um die Schwere dieser Aufgabe, wenn er berichtet: „Klar, der Überraschungseffekt ist weg, aber das Spiel in Mainz hat damit wenig zu tun gehabt. Das waren individuelle Fehler als Mannschaft. Das müssen wir abstellen."

Paderborn überzeugt von der eigenen Stärke

Der Vorteil beim SC Paderborn 07 ist jedoch zweifelsfrei die enorme Ruhe, die vorherrscht, was auch Breitenreiter so erkennen konnte: „Wir stellen jetzt nicht alles in Frage, haben weiter eine Mannschaft, mit der wir seit anderthalb Jahren sehr erfolgreich sind. Jeder hat doch von außen erwartet, dass wir irgendwann einbrechen werden. Dem müssen wir jetzt entgegentreten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir immer die Möglichkeit haben zu punkten,“ stellt er klar. Zudem nennt er weitere Gründe, die ihn optimistisch stimmen: „Wir spielen zuhause mit unseren hervorragenden Fans im Rücken. Gegen den HSV werden wir eine bessere Leistung abrufen."

Breitenreiter überraschen schwache Phasen nicht

Ganz wesentlich ist für Andre Breitenreiter auch die Tatsache, dass auch nach einer ernüchternden 0:5-Niederlage beim FSV Mainz 05 der Glaube an sein Team „nach einer Niederlage nicht verloren. Ich weise schon seit Saisonbeginn darauf hin, dass es solche Phasen geben wird für uns, denn wir sind klarer Außenseiter in der Liga." So ist ihm jedoch auch schnell ersichtlich, dass seine Kicker „immer alles investieren“ müssen, was möglich ist. So findet er auch lobende Worte für seine Eleven, wenn er berichtet: „Trotzdem ist es außergewöhnlich, was die Mannschaft bisher geleistet hat. Man muss auch sehen, mit welchen Rahmenbedingungen wir zu kämpfen haben."

Breitenreiter will sich nicht über Trainingsbedingungen ärgern

Die Verhältnisse, um erfolgreich zu arbeiten, sind beim SC Paderborn 07 trainingstechnisch sicherlich alles andere als angenehm. So musste man aufgrund der schneereichen Witterungsverhältnisse auch häufiger auf Kunstrasen trainieren. Breitenreiter will sich mit solchen Nebenkriegsschauplätzen nicht allzu sehr beschäftigen, wenn er gegenüber „Sport1.de“ zu berichten weiß: „Die Bedingungen in Paderborn sind so, wie sie sind. Am Mittwoch aber geht es von Neuem wieder los. Wir werden niemals aufgeben."

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hamburger SV, SC Paderborn 07, Bundesliga, Breitenreiter, Zinnbauer
Datum: 04.02.2015 18:15 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-paderborns-trainer-breitenreiter-will-seinem-ex-verein-weh-tun-18468.html


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