Nürnbergs-Manager Bader nennt Gründe für Verbeeck-Verpflichtung


Zuletzt tauchte der 1. FC Nürnberg häufig in den bundesweiten Medien auf. In den letzten Jahren stand der 1. FC Nürnberg unter den Trainern Dieter Hecking und Michael Wiesinger als gut geführter Bundesliga, der sportlich sich in der Bundesliga behaupten kann und wenig Schlagzeilen außerhalb des Spielfeldes produziert hat. Nach dem 0:5-Heimdesaster gegen den Hamburger SV zog der Klub jedoch die Reißleine und entließ den smarten Wiesinger. Nun nimmt Manager Martin Bader im Gespräch mit "sport1.de" Stellung zu den aufkommenden Themen und nennt auch die Gründe für die Verpflichtung von Gertjan Verbeeck als neuen Trainer.

Nürnbergs-Manager Bader nennt Gründe für Verbeeck-Verpflichtung
Bild: dfb.de
"Wir wollten einen Trainer mit einer gewissen Vita

Zuletzt hat der 51-jährige Niederländer den AZ Alkmaar in seiner Heimat trainiert. Nun ist er mit der klaren Aufgabe betreut worden, dass er den 1. FC Nürnberg vor dem Abstieg in die Zweitklassigkeit bewahren soll. In Deutschland ist Verbeek relativ unbekannt. Bader nennt die Gründe, warum er sich für dieses "unbeschriebene Blatt" letztlich entschieden hat: "Wir haben klar gesagt, dass wir einen Trainer mit einer gewissen Vita wollen, der Erfahrung im Trainerbereich besitzt und dem es nicht fremd ist, mit jungen Spielern zu arbeiten. Das ist ja auch ein Merkmal des 1. FC Nürnberg. Dann haben wir geschaut, wo Möglichkeiten bestehen. Dadurch, dass es erst der achte oder neunte Spieltag war, ist es nicht zwingend so, dass wir nur einen Trainer suchten, der hier kurzfristig arbeiten soll. Wir wollten einen Trainer, der das Ganze auch mittel- und langfristig begleitet."

"Wir mussten eine Entscheidung fällen, die nachhaltig ist"

Einige Trainerkandidaten sind medial umfassend diskutiert worden. Ob Christian Gross oder zuletzt auch Marcel Koller. Vor allem ausländische Trainer waren in der Beliebtheitsskala offenbar ganz weit oben angesiedelt. Nun konnte nach mehreren Wochen endlich der erhoffte Nachfolger präsentiert werden. Sehr intensiv haben die Nürnberger-Verantwortungsträger diese überaus wichtige Personalie besprochen. Bader verrät nun, wie sich die Entwicklung bei der Suche hin zu Verbeek ergeben hat: "Wir mussten mehrere Gespräche führen, um alles in der Tiefe zu analysieren und zu besprechen. Das geht im Normalfall nicht schneller. Es wäre mir neu, wenn man so etwas in ein bis zwei Tagen hinbekommt. Am Ende mussten wir eine Entscheidung treffen, die nachhaltig ist. Wir haben uns diese 14 Tage einfach Zeit genommen und viele Gespräche mit Trainern geführt. Das mit Verbeek hat Phantasie. Hinter ihm steht eine Geschichte. In den Gesprächen haben wir einen Trainer erlebt, der klar gezeigt hat, dass es für ihn etwas Besonderes ist, beim Club zu arbeiten."

"Neben der Premier League hat die Bundesliga die größte Strahlkraft"

Zugleich nennt er aber auch die Gründe, die für den "harten Hund" aus den Niederlanden gesproche haben. Auch die überaus erfreuliche Entwicklung der deutschen Bundesliga hin zu einer der vielleicht interessantesten Spielklasse von Europa hat ganz gewiss ihren Teil dazu beigetragen, dass der renommierte Erfolgstrainer aus dem Nachbarland für den fränkischen Traditionsverein entschieden hat: "Natürlich ist die Bundesliga auch in Holland ein großes Thema. Neben der Premier League hat die Bundesliga die größte Strahlkraft. Zudem hat Verbeek immer gesagt, dass er bei einem Verein arbeiten will, wo eine gewisse Kontinuität herrscht. Verbeek hat sich vor allem auch tiefer mit der Mannschaft beschäftigt. Er sieht viele Spieler, die ihn reizen, bei denen er Qualität sieht. Zudem ist der Verein seit fünf Jahren in der Ersten Liga. Die tollen Fans rundeten für ihn das Thema ab. Er weiß auch, dass es nicht leicht wird, bis zum Winter alles in die Spur zu kriegen. Es wird ein zäher Ritt für den 1. FCN."

"Ich habe ihn als sehr gradlinig, sehr interessiert und auch informiert erlebt"

Der FCN-Manager beschreibt den neuen Trainer wie folgt: "Ich bin ja selber noch am Anfang unseres Kennenlernens. Ich habe ihn in unseren Gesprächen als sehr gradlinig, sehr interessiert und auch informiert erlebt. Bei ihm hat man das Gefühl, dass er im Job des Fußballlehrers aufgeht. Bei Verbeek dreht sich alles um Fußball und Taktik. Wenn ich ihn angerufen habe, dann war er sofort im Thema. Wenn ich mit ihm über Spieler gesprochen habe, wusste er Bescheid. Das war schon bemerkenswert. Verbeek liebt und lebt Fußball." Einige Medien haben bereits spekuliert, dass Verbeek eine Mischung zwischen Huub Stevens und Louis van Gaal darstellen soll. Bader hat zu diesen Vermutungen folgende Meinung: "Ich habe in Berlin lange mit Huub Steven zusammengearbeitet. Ich hatte nie den Eindruck, dass bei ihm Schluss mit lustig war. Im Gegenteil: Der Huub ist ein toller Mensch und ein klasse Fußballehrer. Van Gaal kenne ich nicht. Da wird wieder eine Schublade aufgemacht. Man soll Verbeek die Möglichkeit geben, jetzt seine Arbeit zu beginnen und dann kann man über ihn urteilen. Natürlich hat er klare Vorstellungen von Disziplin, aber die hat jeder Trainer."

Verbeek arbeitet mit bisherigen Trainerteam zusammen

Dabei möchte Bader die optischen Interpretationsspielweisen lieber außer Acht lassen, da er sich einzig und allein auf die sportlichen Qualitäten des Trainers konzentrieren möchte: "Bitte lassen Sie die Optik weg, ich finde ihn ganz normal. Klar, wenn man sich die Bilder von früher anschaut, dann stehen einem selber die Haare zu Berge, aber mich interessieren nur seine Qualitäten als Trainer und die hat er unbestritten." Positiv hingegen, dass er grundsätzlich dem bestehenden Trainerstab vertraut und er nicht zahlreiche Assistenten aus den Niederlanden mitbringen möchte. Dazu sagt Bader: "Wir wollten die bisherige Konstellation mit Marek Mintal, Adam Matysek und Markus Zidek beibehalten. Das habe ich ganz klar gesagt. Zudem macht unsere Scouting-Abteilung seit Jahren einen guten Job und auf diese Ressourcen sollte der neue Cheftrainer intensiv zurückgreifen."

"Kurz und Mittelfristig ein interessante Trainer"

Auf der Vereinshomepage wird Martin Bader mit folgenden Worten zitiert: Wenn man Verein und Mannschaft über längeren Zeitraum beobachtet hat, entwickelt sich ein Anforderungsprofil, mit dem man in Gespräche mit Trainern geht. Wir haben aus langen Gesprächen mitgenommen, dass Gertjan Verbeek in der jetzigen Konstellation kurz-, aber auch mittelfristig ein interessanter Trainer für unsere Mannschaft und den 1. FC Nürnberg ist. Beidseitig haben wir die Entscheidung getroffen, diese Herausforderung anzugehen."

Langjährige Erfahrung auf der Trainerbank

So steht auf der Vereinshomepage "www.fcn.de" folgendes über die Laufbahn des neuen Trainers: "Schon während seiner aktiven Karriere als Spieler, in der er 28 Spiele in der Eredivisie absolvierte, arbeitete er als Jugendtrainer (FC Emmen 1986 bis 1993) und als Co-Trainer (1993 bis 2001) beim SC Heerenveen, ab 2004 bis 2008 als Trainer. Es folgten weitere Trainer-Stationen bei Feyenoord Rotterdam (2008 bis 2009) und Heracles Almelo (2009 bis 2010)." Bader lobt den neuen Hoffnungsträger wie folgt: "Wenn man sich mit der niederländischen Liga beschäftigt, ist immer auffällig gewesen, dass Gertjan sehr erfolgreich gearbeitet hat."

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Martin Bader, 1. FC Nürnberg, Dieter Hecking, Gertjan Verbeeck
Datum: 22.10.2013 18:25 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-nuernbergs-manager-bader-nennt-gruende-fuer-verbeeck-verpflichtung-8349.html


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