Mourinho fühlt sich von Jürgen Klopp genervt

Das Champions-League-Halbfinale zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid weckt die Emotionen allenthalben. Der chronisch von sich überzeugte Trainer Jose Mourinho hat nun in spanischen Medien deutlich gemacht, dass im Kommunikationsverhalten zwischen ihm und Jürgen Klopp erhebliche Diskrepanzen anzutreffen sind. So scheint der stolze Portugiese anscheinend von der Quantität der Kloppschen-Wortbeiträge mächtig genervt. Dies macht er nun gegenüber der „Bild“ deutlich, wenn er sagt: „Jürgen Klopp redet jeden Tag, und ich mache den Mund nicht auf. Ich will es weiter so halten.“

Mourinho: „Es ist nicht an der Zeit über die Borussia zu sprechen“
Warum ihn das so gewaltig stört, kann nur spekuliert werden. Vielleicht möchte der clevere 48-Jährige bewusst ein Nebenkriegsschauplatz aufmachen, um den enormen Druck von seinen „Königlichen“ zu nehmen. Ein Champions League-Titel ist gleichsam die einzige realistische Möglichkeit, dass die eher suboptimal verlaufene Spielzeit doch noch ein glückliches Ende nehmen kann. Er möchte sich vollkommen auf dieses wichtige Semifinale am kommenden Mittwoch konzentrieren, wenn er sagt: „Es ist nicht an der Zeit, über die Borussia zu sprechen, sondern die Vorbereitung intensiv fortzusetzen.“

Mourinho erklärt Khediras-Bedeutung fürs Real-Spiel
Eine ganz wichtige Funktion nimmt vor dem Duell mit dem BVB auch der deutsche Nationalspieler Sami Khedira ein, der deshalb auch im jüngsten Meisterschaftsheimspiel gegen Betis Sevilla geschont worden ist. Mourinho macht die Bedeutung des defensiven Mittelfeldspielers deutlich, wenn er an das 2:2-Unentschieden im heimischen Santiago Bernabeu erinnert: „Gegen die Borussia war er zu Hause wegen Verletzung nicht dabei. Wir haben ihn vermisst. Es handelt sich um einen Spieler, der ab und zu mal kleine körperliche Probleme hat. Es ist besser, keine Zweifel zu haben.“

Arbeloa und Essien fallen fürs Halbfinale aus
Ebenfalls nicht mit von der Partie sein wird Abwehrspieler Sergio Ramis, der im Duell mit dem amtierenden deutschen Doublesieger auf der Position des Rechtsverteidigers eingesetzt werden soll. Der Grund hierfür ist die Tatsache, dass Alvaro Arbeloa wegen einer Gelbsperre ausfallen wird und Michael Essien eine Verletzung plagt. Deshalb stellt der spanische Nationalspieler Ramos die einzige Möglichkeit dar. Der Real-Trainer begründet: „Da können wir keine Risiken eingehen.“

Real Madrid ist zum Siegen verdammt
Die Laune scheint beim Hauptstadtklub insgesamt eher suboptimale Züge anzunehmen, da das verwöhnte Publikum sich gewiss nicht mit einem Halbfinalausscheiden gegen den deutschen Außenseiter und Überraschungsteam aus Dortmund zufrieden geben wird. Dortmund konnte in der bisherigen Champions League-Saison mit seinem schnellen, technisch hochwertigen Kombinationsspiel überaus positive Schlagzeilen machen und hat sämtliche fünf Heimspiele in der Königsklasse gewinnen können. Völlig chancenlos erscheinen die Westfalen folglich nicht. Deshalb ist es auch nur allzu verständlich, dass der sonst so maximal souverän und zuweilen auch arrogant auftretende „special one“ sich auch über das Lustigmachen von Mourinhos-Reise nach Fürth sehr stark echauffiert hat.

Klopps ironische Spitze lässt Mourinho Fokus aufs Spiel legen
Die Motivation dürfte bei „Mou“ besonders stark ausgeprägt erscheinen, da er diese ironische Bemerkung von Jürgen Klopp fast schon als Majestätsbeleidigung angesehen hat. Nach Dortmunds 6:1-Sieg bei der Spielvereinigung aus Fürth hatte der Dortmunder-Erfolgstrainer zu Mourinhos Besuch in der Trolli-Arena gesagt: „Mourinho ist ja beim 5:0 gegangen, hat also unsere Schwächen nicht gesehen. Falls er sehen wollte, ob Mario Götze auch links spielen kann, hätte ein kurzer Anruf gereicht.“ Aus diesem Grund hat er auch keine übersteigerte Lust mehr verspürt, dass er sich intensiv über die Stärken von Borussia Dortmund auseinandersetzt. Dies machte er auf der Pressekonferenz deutlich: „Alle Gegner sind gut und schwer. Fertig! Ich will nichts mehr sagen. Am Dienstag wird über das Spiel gesprochen.“

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