Monacos Andreas Wolf: „Falcao hat keine besonderen Tricks“


In Frankreich sprudeln durch neue Eigentümer die finanziellen Mittel. So gibt es neben dem französischen Meister und Champions League-Achtelfinalisten Paris St. Germain mit dem Aufsteiger AS Monaco nun eine weitere Mannschaft, die auf dem Transfermarkt vor der laufenden Spielzeit mächtig zugeschlagen hat. So hat der Verein aus dem Fürstentum rund 200 Millionen Euro für neue, hochkarätige Spieler wie Radamel Falcao, Joao Moutinho oder James Rodriguez investiert. Der Erfolg gibt den Schützlingen von Coach Claudio Ranieri absolut Recht, denn zur Winterpause belegt man den zweiten Rang in der französischen Ligue Un, was die direkte Qualifikation für die europäische Königsklasse in der kommenden Spielzeit zur angenehmen Konsequenz haben würde. Mit Defensivspezialist Andreas Wolf steht ein ehemaliger Bundesligaspieler bei den Monegassen unter Vertrag. Spielen darf der 31-jährige Blondschopf jedoch nur noch allzu selten. Mit dem letztjährigen Kapitän des AS Monaco hat sich nun „sport1.de“ unterhalten.

Monacos Andreas Wolf: „Falcao hat keine besonderen Tricks“
Bild: dfb.de
„Ich kämpfe weiter um meine Chance“

Sein Status hat sich mittlerweile massiv verändert, denn während er in der zweiten Spielklasse noch Führungs- und Leistungsspieler bei dem Verein von der deutsch-französischen Grenze gewesen ist, muss er nur mit einem Reservistendasein klarkommen. Ein Zustand, der ihn jedoch keineswegs befriedigt, wie er auch „sport1.de“ verraten hat: „Sportlich lief es für mich persönlich natürlich nicht optimal. Aber wenn man 200 Millionen Euro für neue Spieler ausgibt, ist es einfach so, dass die zunächst auch einmal die Nase vorn haben - zumal sie auch über richtig viel Qualität verfügen. Trotzdem macht es Spaß, mit solchen Spielern zu trainieren, und ich kämpfe weiter um meine Chance. Der Fußball ist sehr schnelllebig, und ich will noch etwas leisten. Ich traue mir durchaus noch zwei, drei Jahre auf hohem Niveau zu.“

„Da hat man es nicht leicht“

Vor der Saison haben die ambitionierten Monegassen hochkarätige Neuzugänge verpflichtet, wie auch Wolf erkannt hat: „Ja, in der Regel haben Eric Abidal und Ricardo Carvalho gespielt, also Leute vom FC Barcelona und Real Madrid. Gerade Carvalho ist trotz seiner 36 Jahre immer noch super. Er hat unglaublich viel Erfahrung und lange auf einem hohen internationalen Niveau gespielt. Da hat man es nicht leicht.“

„Ich spüre, dass ich im Weltfußball mithalten kann“

Wolf ist beim 1. FC Nürnberg in der 1. und 2. Bundesliga unumstrittener Stammspieler gewesen und muss nun eine neue Erfahrung beim neureichen Verein erleben. Diese Umstellung fällt dem Lautsprecher keineswegs leicht, wie er „Sport1.de“ verraten hat: „Das ist wirklich nicht einfach. Vorher hatte ich mich immer durchgesetzt. Aber ich mache zu 100 Prozent meine Arbeit, und es macht Spaß, mit Spielern dieser Qualität zu arbeiten. Das ist Weltfußball. Und ich spüre, dass ich mithalten kann. Am Ende entscheidet aber natürlich immer noch der Trainer über die Aufstellung.“

„Die Situation ist schwierig“

Die personelle Qualität im Kader des AS Monaco ist so exorbitant, dass Wolf es häufig noch nicht einmal in den Kader des Aufsteigers geschafft hat. Spielpraxis erhält er kaum noch, sodass auch ein Vereinswechsel absolut realistisch erscheinen würde, wie er gegenüber „sport1.de“ sagt: „Wenn ein interessantes Angebot käme, würde ich mir das sicherlich anhören. Der Verein hat auch signalisiert, dass er mir keine großen Steine in den Weg legen würde. Die Situation ist schwierig. Das Leben hier ist gut, da läuft alles wunderbar. Aber ich bin Sportsmann und möchte nicht noch eineinhalb Jahre meinen Vertrag absitzen.“

Bundesliga als Wechselwunsch

Dabei bevorzugt Andreas Wolf vor allem Angebote aus der 1. Bundesliga, da er auch familiär sich intensive Gedanken machen muss: „In erster Linie natürlich welche aus der Bundesliga. Das wäre mein erstes Ziel. Die Zweite Liga kann ich mir eher nicht vorstellen. Im Ausland käme es darauf an, dass sich auch meine Familie wohlfühlen müsste. Wir haben ja auch zwei kleine Kinder. Es muss einfach passen.“

Falcao ist kein Cristiano Ronaldo

Bis dahin besitzt er jedoch noch die optimale Möglichkeit, dass er einen der besten Torjäger von ganz Europa täglich beim Training zuschauen darf, So hat sein Mitspieler Falcao in der abgelaufenen Spielzeit stattliche 28 Treffer erzielen können. Eine exzellente Übung für Wolf, wie er zugibt: „ Bei Atletico wirkte der auf mich wie ein Riese, ein richtiges Mannsbild. Dementsprechend war ich total überrascht, dass ich fast einen Kopf größer bin. Aber ich muss zugeben, dass er total ausgebufft und im Sechzehner brandgefährlich ist. Schade, dass er am Ende der Hinrunde verletzt war.“ Einen speziellen Trick hat Wolf bei dem kolumbianischen Nationalspieler jedoch nicht erkennen können: „Nein, er hat keine besonderen Tricks. Das ist nicht wie bei Cristiano Ronaldo. Er hat einfach nur eine tolle Ballbehandlung, ist clever, kopfballstark, hat das Auge und steht immer richtig. Dazu ist er im Abschluss super.“

Wolf zeigt sich von Joao Moutinho angetan

Inmitten der zahlreichen bekannten Spieler im Kader des AS Monaco stehen noch weitere herausragende Fußballer, wie Wolf nun kurz vorstellen kann: „Joao Moutinho. Er ist der Kopf der Mannschaft, ein typischer Zehner. Er ist unglaublich schwer vom Ball zu trennen und hat das Auge für den Nebenmann. Wirklich mit der Beste, mit dem ich bisher trainieren durfte. Auch James Rodriguez, der wie Moutinho vom FC Porto kam, ist ein herausragender Fußballer. Und vom Charakter her sind alle tiptop, da lässt keiner den Superstar heraushängen. Sie sind locker drauf, vor allem Abidal macht immer viele Späße.“

„Man braucht nicht nur Geld, sondern auch Zeit“

Andreas Wolf ist stets ein kritischer Zeitgenosse, der im Sommer die massive Investitionsfreude seines Vereins harsch kritisiert hat. Nun steht der AS Monaco auf einem hervorragenden zweiten Tabellenplatz. Der Erfolg gibt der Risikobereitschaft der Vereinsführung zumindest Recht, was auch Wolf so erkannt hat: „ Ich hatte lediglich darauf hingewiesen, dass ein Verein meiner Meinung nach abgesichert sein sollte, wenn ein Sponsor mal abspringt. Außerdem braucht man nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Bei Paris hat es auch ein paar Jahre gedauert, bis internationales Topniveau erreicht wurde. Aber für uns läuft es derzeit zumindest in Frankreich richtig gut. Das Ziel war Platz eins bis drei - und da sind wir gut dabei.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: AS Monaco, Andreas Wolf, Falcao, Moutinho
Datum: 16.01.2014 19:17 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-monacos-andreas-wolf--%84falcao-hat-keine-besonderen-tricks%93-10079.html


Kommentare

Die Kommentar-Funktion wird momentan überarbeitet und ist in Kürze wieder verfügbar!

Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 3-liga.com wieder.



Diese 3. Liga News könnten Sie ebenfalls interessieren


Demnächst bekommen Sie die News auch als Homepagetool für Ihre eigene Webseite.
Sie möchten auch News für 3-liga.com schreiben? Dann werden Sie Fan-News-Schreiber. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier.