Monaco-Kapitän Wolf: „Wenn wir nicht einbrechen, sollte es mit dem Aufstieg klappen“


Dieser Wechsel von Andreas Wolf mag auf den ersten Blick etwas seltsam anmuten. Nach seinen Bundesliga-Stationen beim 1. FC Nürnberg und Werder Bremen spielt der gebürtige Kasache seit dem 1. Juli 2012 beim französischen Zweitligisten AS Monaco, wo er als Spielführer um die Erstligarückkehr kämpft. Der 30-Jährige möchte mit aller Macht den Aufstieg mit den Monegassen so schnell wie möglich bewerkstelligen. Vor dem Spiel gegen den härtesten Verfolger FC Nantes spricht der langjährige Bundesliga-Profi mit „sport1.de“ über seine Zukunftspläne. Derzeit steht der Champions League-Finalist aus Monaco mit vier Punkten vor dem Kontrahenten aus Nantes.

„Jetzt liegt es nur noch am Trainer“
Zuletzt ist der kompromisslose Defensivspezialist wegen einer Verletzung mehrere Wochen ausgefallen und hat am vergangenen Wochenende beim 2:2-Unentschieden gegen Angers sein Comeback geben können. Über seinen Fitnesszustand berichtet er wie folgt, wenn er sagt: „Nachdem ich am Meniskus operiert wurde und acht Wochen pausieren musste, habe ich zumindest zehn Minuten gespielt. Aber das hat mir gezeigt, dass ich wieder richtig einsatzfähig bin. Jetzt liegt es nur noch am Trainer.“

Sein Verhältnis zu Trainer Ranieri
Monaco hat zweifelsfrei Geld, um sich auch solch einen renommierten Trainer wie Claudio Ranieri gönnen zu können, der als Fußball-Lehrer schon für solche Spitzenmannschaften wie den FC Chelsea, Juventus Turin, AS Rom und Inter Mailand verantwortlich gewesen ist. Für Wolf, der als mannschaftsdienlicher Spieler gilt, war besonders seine Ernennung zum Spielführer eine echte Freude, wie er gegenüber „sport1.de“ deutlich macht: „Wir kommen gut klar. Ich bin ja auch direkt zum Kapitän ernannt worden, was etwas überraschend für mich war. Schließlich tat ich mich mit der Sprache doch recht schwer. Vor allem zu Wochenbeginn trainieren wir sehr hart, ansonsten legt er als Italiener natürlich viel Wert auf Taktik.“ Und über die Taktik und Spielweise kann er folgendes sagen: „Gegen den Tabellenführer spielen oft die Gegner recht defensiv, deshalb ist es für uns auch auswärts oft einfacher. Da haben wir mehr Platz.“

Wolf hat Respekt vor Nantes
Beim Traditionsverein aus Nantes wird den AS ein frenetisches Publikum erwarten, da die „Kanarienvögel“ über Jahre lang in der Ligue Un gespielt haben und dort die Massen regelrecht ins Stadion lockten. Über einen Vorteil möchte er jedoch nicht sprechen, dass Nantes im heimischen Stadion sich aktiver als die meisten anderen Konkurrenten präsentieren muss. Dies macht er deutlich, wenn er sagt: „Das werden wir sehen. Auf jeden Fall war von vorneherein Platz eins unser Ziel. Dem können wir mit einem Sieg einen großen Schritt näher kommen. Das wichtigste ist aber, dass wir auf Platz vier, den ersten Nichtaufstiegsplatz, zehn Punkte Vorsprung haben. Wenn wir nicht einbrechen, sollte es mit dem Aufstieg klappen.“ Wolf zeichnet es zweifelsfrei auch aus, dass er sich mit den Gegnern sehr intensiv auseinandersetzt. Akribie und eine Top-Einstellung sind weitere Eigenschaften, die den Fußballspieler und Mensch Andreas Wolf gleichermaßen auszeichnen. Deshalb hat er sich auch schon intensive Gedanken über den FC Nantes gemacht, die er „sport1.de“ mitteilt: „Sie spielen sehr diszipliniert und haben die zweitbeste Abwehr der Liga. Außerdem steht mit Filip Djordjevic ein treffsicherer Spieler in ihren Reihen. Das Heimspiel haben wir 0:2 verloren, obwohl wir sehr dominant waren. Diese drei Punkte wollen wir uns jetzt zurückholen.“

Mit Verstärkungen ambitionierte Ziele in Angriff nehmen
Aufgrund der finanziellen Möglichkeiten beim AS Monaco ist die Wahrscheinlichkeit im Fürstentum sehr groß, dass sich massiv verstärkt werden kann. Die Motivation ist für Wolf so gegeben, dass auch in der ersten französischen Liga sich ambitionierte Ziele gesteckt werden sollten. Der Deutsch-Kasache begründet diese Zielsetzung: „Ich gehe davon aus, dass wir uns auf jeden Fall verstärken werden. Wir wollen uns auch in der Ligue 1 nach oben orientieren. Man darf nicht vergessen, dass der AS Monaco noch vor zehn Jahren im Champions League-Finale stand.“ Vor seinem Wechsel zu Paris St. Germain war sogar das „fußballspielende Model“ David Beckham beim AS Monaco im Gespräch. Wolf hätte durch solch einen spektakulären Transfer auch mit der Erhöhung der Zuschauereinnahmen gerechnet, wie er deutlich macht: „Das wäre ein Riesending gewesen, leider hat er sich für Paris entschieden. Dann wären hier das Medieninteresse und die Zuschauerzahlen deutlich gestiegen. Abgesehen von den Derbys kommen oft nur 6000 Zuschauer ins Stadion.“

Privat fühlt er sich wie „der Wolf im Schafspelz“
Sportlich läuft es für den Abwehr-Routinier durchaus gut, denn die direkte Rückkehr in die französische Erstklassigkeit erscheint durchaus realistisch zu sein. Doch auch privat hat er sich sehr gut im Fürstentum Monaco einleben können, wie er „sport1.de“ verraten hat: „Die ganze Cote d'Azur ist sehr schön, und wir fühlen uns sehr wohl. Ich lebe ja mit meiner Familie hier, und unsere Tochter lernt schon fleißig französisch. Bald bekommen wir zum zweiten Mal Nachwuchs. Meine Frau spricht italienisch, das ist gut, weil die Grenze nur 40 Kilometer entfernt ist. Der Rest läuft auf Englisch.“

Kontakte zu ehemaligen Nürnberg-Profis
Über viele Jahre war er Kapitän und prägendes Gesicht beim Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Sportlich wollte er sich mit dem Wechsel zu Werder Bremen merklich verbessern, was letztlich jedoch misslang. Über die Intensität des Kontakts zu seinen ehemaligen Nürnberger-Mitspieler weiß er folgendes zu berichten: „Hauptsächlich zu denen aus der Nürnberger Zeit, wie Raphael Schäfer, Per Nilsson, Ilkay Gündogan, Julian Schieber und Mehmet Ekici. Aber auch Jan Koller, mit dem ich beim FCN gespielt habe, treffe ich ab und zu. Er wohnt nämlich auch in Monaco.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Andreas Wolf; AS Monaco; Werder Bremen; 1. FC Nürnberg; Schieber; Gündogan; Nilsson; Ekici; Koller; Schäfer; Ranieri
Datum: 29.03.2013 13:33 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-monaco-kapitaen-wolf--„wenn-wir-nicht-einbrechen--sollte-es-mit-dem-aufstieg-klappen“-4745.html


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