Mesut Özil: „Wir sind Menschen und keine Maschinen“


Trotz der ganzen Götze-Thematik steht am morgigen Mittwoch für Borussia Dortmund das Champions League-Halbfinalspiel gegen Real Madrid an, wo mit Mesut Özil ein deutscher Nationalspieler kickt. Gegen den BVB wird er auf einige Mitspieler aus der deutschen Nationalmannschaft treffen. Nun spricht der 24-Jährige gegenüber „DFB.de“ über verschiedene interessante Themen.

„Dortmund-Spiel ist etwas ganz Spezielles“
Besonders beachtlich auch die Tatsache, dass Özil seit seinem Wechsel 2010 von Werder Bremen zu Real Madrid schon viel Duelle gegen Teams aus seinem Heimatland bestritten hat. Zweifelsfrei besitzen diese Begegnungen für den Offensivspieler immer eine ganz besondere Bedeutung, wie er nun auch gegenüber „DFB.de“ deutlich gemacht hat: „Natürlich. Wir sind ja mit Real in der ganzen Welt unterwegs. Aber wenn wir gegen deutsche Mannschaften spielen, treffe ich immer auf Freunde aus der Nationalmannschaft. Deshalb sind diese Spiele immer was Besonderes.“ Sicherlich hat der gebürtige Gelsenkirchener im Spiel gegen Borussia Dortmund eine ganz besondere Motivation, wie er deutlich macht: „Ein bisschen. Aber nicht wegen der Rivalität sondern wegen der Nähe zu meinem Heimatort Gelsenkirchen. Es werden viele Freunde und Verwandte im Stadion sein - deswegen ist es etwas Spezielles.“

Özil mag den deutschen technischen Fußball sehr
Der Fußball in der deutschen Nationalmannschaft ist technisch deutlich anspruchsvoller geworden. Im August 2009 hat der damalige Bremer sein Länderspieldebüt feiern können. Damals war er als Edeltechniker eher noch eine Seltenheit im DFB-Team. Dies hat sich bekanntlich jedoch massiv geändert, denn zurzeit spielen einige vielversprechende deutsche Talente in der Nationalmannschaft, die mit ihren enormen fußballerischen Fähigkeiten dem deutschen Spiel neue kreative Tugenden verpasst haben. Für den feinen Techniker Özil ist diese Wandlung absolut positiv zu beachten: „Mir tut es gut, dass wir insgesamt unseren Spielstil entwickelt haben und als Mannschaft technisch stärker sind. Im Fußball geht es fast nie um einzelne Spieler, sondern immer um das Team. Und da haben wir uns seit meinem ersten Spiel erheblich weiterentwickelt.“ Für diese 90 Minuten im Spiel gegen den BVB wird es mit den befreundeten Kollegen in der deutschen Nationalmannschaft einen erbitterten Kampf um den Einzug ins Champions League-Finale geben. Deshalb wird zumindest für diesen Zeitraum die Freundschaft ruhen. Für Özil stellt dies kein Problem dar: „Damit habe ich gar kein Problem. Man kann sportlich gegeneinander spielen - und trotzdem einen guten Kontakt haben. Freundschaften, die einen sportlichen Wettkampf nicht überstehen, sind auch keine richtigen Freundschaften.“ Einen Kontakt gab es zu seinen Dortmunder-Mitspielern jedoch keineswegs: „Nicht direkt. Wir haben alle so viel zu tun, sind gerade in dieser Phase der Meisterschaft mit unseren Mannschaften viel unterwegs und im Stress.“

Özil sieht keine spanischen Verhältnisse
Auch die anhaltende Diskussion, dass es möglicherweise zu spanischen Verhältnissen kommen könnte, da der FC Bayern München und Borussia Dortmund extrem dominant erscheinen, sieht Özil ausgesprochen gelassen, da er dies nur als kurzfristige Momentaufnahme sieht: „Ich glaube nicht, dass man dies vergleichen kann. In Spanien ist das ja über viele Jahrzehnte gewachsen. In Deutschland sind das bisher nur drei Jahre.“ Real Madrid ist vielleicht der berühmteste Verein der Welt. Deshalb ist die Motivation gegen die „Königlichen“ immer besonders groß, dass die kleineren Vereine sich mit einem Sieg gegen den Hauptstadtverein „unsterblich“ machen können. Özil betont jedoch, dass er und seine Teamkameraden in jedem Match das Maximum gegeben haben: „Wir sind überall an unsere Grenzen gegangen, auch im Supercup und in der Liga. Wir tanzen auf vielen Hochzeiten. In der Liga hatten wir Pech, schwächere Spiele und es hat eben nicht so geklappt. Wir sind Menschen und keine Maschinen, da kann das schon einmal passieren - obwohl es uns alle auch ärgert.“

„Jedes Spiel hat einen anderen Charakter“
Bekanntlich hat Dortmund in der Vorrunde gegen Real Madrid sein Heimspiel mit 2:1 gewinnen können. Auswärts konnte ein mehr als ansprechendes 2:2 im Santiago Bernabeu herausspringen. Trotz dieser Erfahrung ist für Özil jedes Spiel eine neue Erfahrung und deshalb sieht er beide Mannschaften bei null beginnend: „Wir kennen uns zwar und haben auch schon gegeneinander gespielt - aber jedes Spiel hat einen anderen Charakter. Ich glaube nicht, dass man Spiele der Gruppenphase mit Halbfinalspielen im K.o.-System vergleichen kann. Es sind jetzt zwei ganz andere Spiele von zwei starken Mannschaften, bei denen Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden.“

„Es geht bei diesem Spiel nicht um persönliche Duelle“
Von einem persönlichen Duell zwischen Dortmunds-Klopp und Reals Jose Mourinho mag er jedoch nicht erkannt haben, das der Einzug ins Champions League-Finale eine exorbitante Bedeutung eingenommen hat: „Es geht bei diesem Spiel nicht um persönliche Duelle, sondern ausschließlich um den Einzug ins Finale der Champions League. Dieses Ziel ist so groß, dass alle anderen verblassen.“ Auch der Gegner im möglichen Fall ist ihm nicht wirklich wichtig. Ob gegen den FC Barcelona oder Real Madrid. Zuerst einmal schaut Real Madrid auf sich, wie Özil deutlich macht: „Also, das ist mir wirklich ganz egal. Wichtig ist zunächst nur, dass wir das Finale erreichen.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Real Madrid; Özil; Borussia Dortmund; BVB; Klopp; Mourinho; Champions League
Datum: 23.04.2013 17:03 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-mesut-Özil--„wir-sind-menschen-und-keine-maschinen“-5123.html


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