Matthias Ginter möchte noch mehr Verantwortung übernehmen

Zweifelsfrei gilt Matthias Ginter als einer der großen Shootingstars im deutschen Fußball. Beim SC Freiburg und in der U21-Nationalmannschaft hat der 19-jährige Innenverteidiger mit glänzenden Leistungen auf sich aufmerksam machen können. Bei der jüngsten U21-Europameisterschaft in Israel war er ohne ein Länderspiel zuvor angereist und darf sich vor dem heutigen Länderspiel gegen Frankreich nun sogar schon zu den erfahrenen Akteuren im deutschen Team zählen. Bei seinem Verein in Freiburg hat er stolze 37 Spiele bestreiten dürfen. Auch persönliche Auszeichnungen hat er zuhauf erhalten. So ist er in den beiden letzten Jahren jeweils mit der Fritz-Walter-Medaille als „Nachwuchsspieler des Jahres gekürt worden. Dies hat er für seine herausragenden Leistungen in der U18 und U19-Nationalmannschaft erhalten. Nun hat er sich im Gespräch mit „DFB.de“ über seine persönlichen Perspektiven und auch zu den Zukunftsaussichten von Verein und vor allem Nationalmannschaft geäußert.

„Die EM ist einfach nicht so gelaufen, wie wir sie uns alle vorgestellt haben“

Mit großen Erwartungen ist die deutsche Nationalmannschaft zur Europameisterschaft nach Israel angereist, konnte diese jedoch keineswegs erfüllen, da bereits in der Vorrunde das Ausscheiden gegen Teams wie Spanien und die Niederlande verkraftet werden musste. Ginter äußert sich zu seiner persönlichen Art und Weise der Verarbeitung wie folgt: „Das hing schon ein, zwei Wochen nach. Es war ein Negativerlebnis, weil wir in der Vorrunde bereits nach zwei Spielen ausgeschieden waren. Die EM ist einfach nicht so gelaufen, wie wir sie uns alle vorgestellt haben. Aber jetzt schauen wir nach vorne und wollen es beim nächsten Mal besser machen.“

„Ich möchte hier auf dem Platz noch mehr Verantwortung übernehmen“

Lieber spricht er zweifelsfrei über seine Funktion und Rolle im Kreise der U21-Nationalmannschaft, wo er eine deutlich größere Verantwortung übernehmen muss, wie er offen zugibt: „Natürlich eine andere als bei der EM. Dort war ich ein Neuling. Jetzt ist es meine Aufgabe, gemeinsam mit den anderen erfahrenen Spielern die nächste Generation der U 21 auf dem Platz anzuleiten. Daher möchte ich hier auch auf dem Platz noch mehr Verantwortung übernehmen.“

„Jetzt entwickeln wir unseren Spielstil“

Nach der fast schon peinlichen Vorstellung des selbsternannten Titelkandidaten war es fast schon die logische Konsequenz, dass der glücklose DFB-Coach Rainer Adrion durch Horst Hrubesch ersetzt wurde. Über den Kontakt mit dem EM-Titel-Coach von 2009 weiß Ginter folgendes zu berichten: „Der Coach hat mit jedem Spieler Einzelgespräche geführt. Natürlich muss man sich am Anfang aufeinander einstellen, gerade weil wir nur ein Testspiel vor dem Beginn der EM-Qualifikation haben. Seine Ansprache ist emotional und direkt. Jetzt entwickeln wir unseren Spielstil.“ Im Jahr 2016 finden bekanntlich in Rio de Janeiro die Olympischen Spiele statt. Auch dieses Event sieht Ginter als mögliches persönliches Ziel, wie er „DFB.de“ verraten hat: „Natürlich, und ich finde auch gut, dass der Trainer das so offensiv anspricht. Es muss unser Anspruch als deutsche Nationalmannschaft sein, zu einer EM zu fahren und gut abzuschneiden. Aber zunächst gilt es, kleine Schritte zu machen. Das Spiel gegen Frankreich, die Gruppenphase, die Play-offs - es wird ein weiter Weg.“

Ginter verschwendet keinen Gedanken an die A-Nationalmannschaft

Im Freiburger-Stadion wird es gegen Frankreich gehen. Für Ginter in seinem Heimstadion gegen das Nachbarland zweifelsfrei ein ganz besonderes Spiel: „Ich freue mich natürlich sehr, dass die Partie in Freiburg stattfindet. Die Franzosen sind sicher eine gute Mannschaft, immerhin sind sie vor wenigen Wochen in der Türkei U 20-Weltmeister geworden. Im Detail werden wir darauf noch in einer Videositzung vorbereitet. Und dann versuchen wir, die Partie zu gewinnen.“ Wie bereits erwähnt wurde Matthias Ginter zuletzt zweimal in Folge mit der Fritz-Walter-Medaille geehrt. Über diese ganz besondere Auszeichnung freut er sich exorbitant, wie an seinen Worten auch deutlich wird: „Das ist natürlich eine tolle Sache. Gerade, weil man im Fußball nicht für Einzelauszeichnungen gespielt. Viele tolle Jungs haben das vor mir geschafft, daher habe ich mich natürlich sehr darüber gefreut.“ Trotz dieser ganz besonderen Auszeichnung macht er sich derzeit jedoch noch keine konkreten Gedanken bezüglich einer Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Da spielt auch das Interesse des englischen Spitzenvereins Arsenal London keine allzu große Rolle: „Es bringt nichts, sich über andere Dinge Gedanken zu machen. Momentan liegt mein Fokus auf der U 21 und dem SCF. Alles andere würde mich nur ablenken.“

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