Mainz-Neuzugang Bengtsson: „Ich bin bereit für den nächsten Schritt“


Der FSV Mainz 05 hat sich auf dem Transfermarkt in der Winterpause noch einmal gezielt verstärken können. So kommt der schwedische Nationalspieler Pierre Bengtsson zu den Rheinhessen, die nach Ende der Hinrunde im Abstiegskampf stecken. 18 Punkte bedeuten den zwölften Tabellenplatz, womit man nur noch einen Punkt Vorsprung vor dem Relegationsplatz 16 aufweist, den aktuell der SV Werder Bremen belegt. Der 26-jährige Bengtsson gilt nun als ein Hoffnungsträger für Coach Kasper Hjulmand. Ablösefrei wechselt der Auswahlspieler vom dänischen Spitzenklub FC Kopenhagen in die Bundesliga. Bei seiner Vorstellung hat er sich nun ausführlich zu einigen Themen äußern können.

„Ziel ist es, der Mannschaft schnell zu helfen“

So macht er überhaupt kein Geheimnis, dass seine Vorfreude auf den FSV Mainz 05 besonders stark ausgeprägt ist. Dies bringt er im Gespräch mit der vereinseigenen Homepage „www.mainz05.de“ auch klar und deutlich zum Ausdruck: „Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl bei Mainz 05, und habe mir gut vorstellen können, hier zu spielen. Es passt einfach. Und ich habe hier die Möglichkeit, mich zu entwickeln und als Spieler zu verbessern. Ich bin 26 Jahre alt und bereit für den nächsten Schritt. Hier ist natürlich alles neu, der natürliche Eingewöhnungsprozess wird also noch etwas andauern. Aber mein Ziel ist es, der Mannschaft schnell zu helfen. Mein erster Eindruck von den Teamkameraden ist spitze, die Jungs haben mich sehr herzlich empfangen. Ich freu mich sehr darauf, alle in den nächsten Wochen noch besser kennenzulernen.“

Beeindruckende Entwicklung unter Hjulmand

Mit seinem neuen Trainer Kasper Hjulmand hat Bengtsson bereits gemeinsam erfolgreich in Nordsjælland gearbeitet. Über diese Zeit kann sich der „Neue“ erinnern: „ Das wir gemeinsam in Nordsjælland gearbeitet haben, ist schon sechs Jahre her. Er war damals erst noch Co-Trainer. Der Verein hat unter ihm eine absolut beeindruckende Entwicklung genommen, mit dem Höhepunkt des Meisterschaftsgewinns. Nachdem ich nach Kopenhagen gewechselt bin, hatten wir keinen Kontakt mehr, aber ich freue mich darauf, jetzt wieder mit ihm zusammenzuarbeiten.“

Der Fußball in Deutschland ist schneller, dynamischer

Es gibt doch einige Unterschiede zwischen dem Spielstil vom FSV Mainz 05 und dem FC Kopenhagen. Dies hat auch der technisch starke Mittelfeldspieler so erkennen können: „Der Fußball in Deutschland ist generell schneller, dynamischer. In Kopenhagen unter Ståle Solbakken, aber allgemein auch in Dänemark, ist das Spiel etwas statischer, Positionstreue ist dort eins der wichtigsten Prinzipien. Bei Kasper Hjulmand liegt der Fokus mehr auf dynamischer Spielweise, schnellen Kontern, schnelles Gegenpressing und Ballbesitz. Die Ansätze der beiden Trainer und die Art und Weise, wie sie Fußball spielen wollen, unterscheiden sich schon. Aber ich bin gut darin, mich den Gegebenheiten anzupassen.“

Linksverteidiger als Lieblingsposition

Pierre Bengtsson gilt als universell einsetzbar. So kann er auf den verschiedenen Mittelfeldpositionen eingesetzt werden. Über seine verschiedenen Positionen in seiner Vita hat er berichten können: „Ich habe in der Jugend als zentraler Mittelfeldspieler begonnen und wurde dann mit 17 zum Linksverteidiger umgeschult. Die Position links in der Abwehrreihe ist auch eigentlich meine Lieblingsposition, und genau dafür bin ich auch nach Mainz geholt worden. Ich habe aber auch schon auf der Rechten Außenbahn gespielt, zum Beispiel bei der EM-Qualifikation mit der schwedischen Nationalmannschaft. Aber das war eher aus der Not geboren, unser Stammrechtsverteidiger war nämlich verletzt und ich bin für ihn eingesprungen.“

Mit Schweden auf einem guten Weg in der EM-Quali

Acht Länderspiele hat, der in Kumla geborene Bengtsson, bereits bestritten. Natürlich will er diesen Wechsel in eine der stärksten Ligen der Welt auch dazu nutzen, um weiterhin eine wichtige Rolle bei den Schweden zu spielen. Über die Perspektive mit seinem Nationalteam kann er berichten: „Ich hatte ein gutes letztes Jahr dort, auch wenn die Ergebnisse nicht immer so waren, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir haben gegen Österreich in der EM-Quali unentschieden gespielt, auch gegen Russland und Montenegro. Ich hoffe aber, dass wir dieses Jahr mehr Siege feiern können, besonders vor heimischem Publikum in Schweden. Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind, uns für die EM zu qualifizieren, ich glaube fest daran, dass wir es schaffen.“

Neue Heimat, neues Glück?

Wenige Tage ist er nun in seiner neuen Heimat. Bengtsson zeigt sich spürbar angetan von Deutschland und lobt auch den deutschen Fußball: „Hier ist alles etwas größer als in Schweden, aber mir gefällt es grundsätzlich, neue Kulturen und Länder kennenzulernen. Und vor allem auch den Fußball hier, der sich in den letzten zehn Jahren massiv entwickelt hat zu einem der besten der Welt. Als ich jünger war, hat man immer auf die Premiere League geschaut. Mittlerweile hat die Bundesliga ihr fast den Rang abgelaufen, die deutsche Liga gehört absolut zu den Top-Ligen der Welt. Bei der Weltmeisterschaft im Sommer hat Deutschland beeindruckend unter Beweis gestellt, dass es aktuell fußballerisch das Maß aller Dinge ist.  Ich selbst habe mit der schwedischen Nationalmannschaft mal 2:5 gegen Deutschland verloren. Ich denke in meiner gesamten Karriere war das das stärkste Team, gegen das ich bisher angetreten bin. Obwohl wir sie auch mal ärgern konnten. Das 4:4 gegen die DFB-Elf in Berlin war richtig toll – ich habe es am Fernsehen verfolgt, ein superspannendes Spiel. Ich denke die Deutschen haben bei der 4:0-Führung gedacht, die Sache ist gelaufen, aber das war sie dann wohl doch nicht (lacht),“ so der ehemalige schwedische Juniorennationalspieler.

Alaba als Vorbild

Jeder Fußballspieler hat zu Beginn seiner Karriere sportliche Vorbilder, an denen er sich orientieren kann. So hat Bengtsson sogar einen aktuellen Bundesligaspielerm dem er nacheifert. Dies hat er verraten können: „Als Jugendspieler war ich ja noch Mittelfeldspieler, da waren meine Vorbilder David Beckham von Manchester United und der Schwede Thomas Brolin. Nun bin ich erwachsen, da hat man zwar keine klassischen Idole mehr, aber man schaut sich gern was von anderen Linksverteidigern ab. Es gibt im Moment einige Gute, zum Beispiel David Alaba vom FC Bayern München. Sein Spiel ist sehr beeindruckend.“

Wechsel vom Eishockey zum Fußball

In Schweden genießen die Eissportarten ein ausgesprochen hohes Ansehen. So war dies auch bei Pierre Bentsson der Fall, der erfolgreich Eishockey in seinen Jugendjahren gespielt hat. Hier erklärt er, warum er letztlich zum Fußball gewechselt ist: „Bis ich 13 Jahre alt war, habe ich sowohl Eishockey als auch Fußball gespielt. Ich habe mit Eishockey aufgehört,  weil wir jungen Spieler vom Club aus beauftragt worden sind, möglichst viele Abonnements für den seine Spiel übertragenden Sport-TV-Sender zu verkaufen. Auf das Klinkenputzen hatte ich ehrlich gesagt keine Lust mehr (lacht). Deshalb hab ich nur noch Fußball gespielt. Der Fußball hat aber auch insgesamt in meiner Familie eine größere Rolle gespielt. Mein Vater ist Jugendtrainer bei mir in der Heimat, daher war Fußball von Haus aus eher mein Sport. Ich habe unter meinem Vater trainiert, bis ich dann mit 16 nach Stockholm gewechselt bin. Meine kleine Schwester ist übrigens auch Linksfuß und ein echtes Talent – sie hat dieselbe Leidenschaft für den Sport wie ich. Wer weiß, vielleicht wechselt sie ja auch mal nach Deutschland?“

Quelle: mainz05.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FSV Mainz 05, FC Kopenhagen, Bundesliga, Pierre Bengtsson, Kasper Hjulmand
Datum: 08.01.2015 12:15 Uhr
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