Lukas Podolski: „Wir haben das Ziel, um den Titel zu spielen“


An diesem Beispiel erkennt man exzellent, wie schnell doch die Zeit vorbei geht. So ist es fast schon ein ganzes Jahrzehnt her, als Lukas Podolski seinen ersten Einsatz als Nationalspieler hatte. Bei der 0:2-Heimniederlage im Testspiel gegen die vom deutschen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus trainierten Ungarn bestritt der gebürtige Pole sein erstes Länderspiel für das DFB-Team. Mittlerweile ist der 28-Jährige Familienvater und hat 112 Spiele bestritten. Nach Miroslav Klose ist Podolski damit der erfahrenste Kicker im WM-Aufgebot. Nun hat er sich gegenüber „DFB.de“ umfassend zur aktuellen Situation äußern können.

Lukas Podolski: „Wir haben das Ziel, um den Titel zu spielen“
„Der Austausch mit den Arsenal-Fans ist mir sehr wichtig“

Nach dem Kölner-Abstieg 2012 spielt der Offensivmann für den englischen Spitzenklub Arsenal London. Sein erstes Abenteuer bei einem europäischen Spitzenteam ist beim FC Bayern München in der Zeit zwischen 2006 und 2009 gründlich misslungen. Deshalb gab es zahlreiche Skeptiker, die den Wechsel vor zwei Jahren zu den „Gunners“ eher kritisch betrachteten. Von Beginn an hat er sich jedoch den Ruf als Publikumsliebling durch seine Spielweise und seine Art außerhalb des Spielfeldes erarbeiten können. Podolski genießt diese positive Erfahrung sehr, wie er nun gegenüber „DFB.de“ anvertrauen konnte: „Es hat von Beginn an gepasst. Ich habe in London ab Tag eins die Wärme der Arsenal-Fans gespürt. Und ich habe das Glück, dass meine offene Art auch bei den Arsenal-Fans gut ankommt. Richtig nah ist es mit den Spielen und mit den Reisen geworden, gerade unsere Auswärtsfans sind fantastisch. Ich glaube, dass die Fans merken, dass ich jemand bin, der sich mit dem Team, dem Klub und mit den Fans identifiziert. Der Austausch mit den Fans ist mir sehr wichtig, gerade bei Arsenal sind die Fans Teil des Vereins, das Herzstück.“

Podolski glaubt an die Zukunftsfähigkeit der FC-Talente

Eine sehr enge Bindung hat er trotz der räumlichen Distanz auch zu seinem Herzensverein 1. FC Köln. Besonders der Einbau von hoffnungsvollen Talenten macht ihm eine ganz besondere Freude, wie er offen zugeben kann: „Für beide Spieler, überhaupt für alle Spieler der U 20, war das Spiel mit Sicherheit etwas ganz Besonderes. Wenn ich mich in deren Lage versetze, kann ich nachempfinden, wie speziell die Situation für sie gewesen sein muss. Yannick Gerhardt und Maxi Thiel kenn ich natürlich, aber richtig eng ist der Kontakt nicht. Wir haben beim FC ja nie in derselben Mannschaft gespielt. Ich glaube aber, dass die beiden viel Potenzial haben. Das gilt noch für andere Kölner. Wenn man Timo Horn sieht, auch Jonas Hector - das sind alles gute Spieler, Jungs, die zum Teil auch aus der Region kommen. Ich glaube, dass ihnen die Zukunft gehört und dass der FC mit ihnen in die Zukunft gehen kann.“

„Jetzt muss sich Köln in der ersten Liga beweisen“

Es ist ein offenes Geheimnis, dass er sich ausgesprochen stark über den Bundesliga-Aufstieg des FC gefreut hat. Schon von Saisonbeginn an war er jedoch auch vom erfolgreichen Arbeiten absolut überzeugt. Nun hofft er, dass Köln das Image als „Fahrstuhlmannschaft“ zeitig ablegen kann: „Für mich stand immer außer Frage, dass der FC den Aufstieg schaffen würde. Es war klar, dass die Mannschaft sich nur selbst im Weg stehen kann. Natürlich habe ich mich trotzdem sehr über den Aufstieg gefreut, man muss es ja auch erstmal schaffen, das Potenzial voll auszuschöpfen. Jetzt muss sich Köln in der ersten Liga beweisen. Jetzt gilt es, eine Mannschaft aufzubauen, die sich langfristig in der Liga etablieren kann.“

Erlebnisse an Premiere bei EM 2004

Wie bereits eingangs erwähnt, war Podolski bei der EM 2004 zum ersten Mal bei einem großen Turnier mit dabei. Der Routinier kann sich daran noch gut erinnern: „Ich wurde zusammen mit Bastian Schweinsteiger nominiert, wir waren gerade mit der U 21 unterwegs. Das war für uns etwas sehr Großes. Rudi Völler sagte uns, "kommt Jungs, ihr seid mit dabei" – das war für mich eines der schönsten Erlebnisse überhaupt.“

„Der Bundestrainer konnte mir immer vertrauen“
Die Qualität im Kader hat sich im letzten Jahrzehnt massiv verstärken können. Auch Podolski ist trotz seiner Klasse und enormen Erfahrung auch weiterhin nicht gesetzt beim deutschen Auswahlteam. Speziell im Offensivbereich ist die Konkurrenz gewaltig. Podolski stellt sich jedoch der Konkurrenz und will mit Leistung überzeugen: „Er freut mich, ich gehe sehr locker damit um. Wir haben uns immer danach gesehnt, einen guten Nachwuchs, gute junge Spieler zu haben, auch ich habe das. Jetzt ist es soweit - und das ist ausschließlich positiv. Ich habe keine Angst vor der Konkurrenz. Ich bin hier dabei, ich weiß, was ich kann, ich glaube an meine Stärke. Der Bundestrainer konnte mir in der Vergangenheit immer vertrauen, das kann er auch in Zukunft.“

„So ein Turnier ist kein Selbstläufer“

Der letzte WM-Titel liegt für die Bundesadler mittlerweile schon beachtliche 24 Jahre zurück. Bei den letzten drei Weltmeisterschaften kam Deutschland immer mindestens ins Halbfinale. Diesmal soll in Brasilien unter allen Umständen der Titel eingefahren werden. Lukas Podolski ist sich der Schwere der Aufgabe absolut bewusst aber glaubt an den Titel: „ Die Chance ist da. 2002 hat keiner mit der deutschen Mannschaft gerechnet – und es hätte fast geklappt. 2006 hat nicht viel gefehlt, 2010 auch nicht. Wir standen ein paar Mal kurz davor, warum sollte es diesmal nicht funktionieren?! Aber so ein Turnier ist kein Selbstläufer, es geht nur mit harter Arbeit, vom ersten Tag der Vorbereitung bis hoffentlich zum Finale. Wir alle haben das Ziel, um den Titel zu spielen. Das ist unsere Motivation, dafür investieren wir viel.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Lukas Podolski, Deutschland, FC Arsenal, 1. FC Köln
Datum: 26.05.2014 18:13 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-lukas-podolski--%84wir-haben-das-ziel--um-den-titel-zu-spielen%93-13011.html


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