Leverkusens Julian Brandt: „Ich bin immer bereit“


Am heutigen Abend geht es für Bayer 04 Leverkusen einzig und allein darum, dass Schadensbegrenzung betrieben werden kann. Nach dem 0:4-Heimdebakel im Achtelfinale der Champions League gegen Paris St. Germain glauben nicht einmal die größten Optimisten an ein Weiterkommen gegen die schwerreichen Franzosen. Es wird im Prinzenpark-Stadion einzig und allein darum gehen, dass man eine gute Leistung abliefert, um deutlich machen zu können, dass es doch eine Daseinsberechtigung für die Achtelfinalteilnahme gibt. Mit Julian Brandt gibt es einen erst 17-jährigen Hoffnungsträger, der nun mit einem Einsatz in Paris bedacht werden könnte. Gegenüber „DFB.de“ nimmt er nun Stellung zu dieser Option und verrät noch einige andere interessante Themen.

Leverkusens Julian Brandt: „Ich bin immer bereit“
„Alles, was auf mich zukommt, nehme ich gerne mit“

Auf die Werkself warten nun zwei schwere Aufgaben. Zum einen die heutige Heimpartie gegen Paris St. Germain, bevor es am Samstag in der Bundesliga zum schweren Auswärtsspiel beim FC Bayern München kommen wird. Beide Partien gegen zwei europäische Topmannschaften sind eine echte Standortbestimmung für die Leverkusener. Für Brandt gibt es bei diesen Partien keine Präferenz. Er möchte am liebsten so viele Spiele wie möglich bestreiten, um wichtige Erfahrungen zu sammeln. Daraus macht er auch überhaupt kein Geheimnis: „Ich bin immer bereit, wenn der Trainer mich einwechseln möchte. Ich glaube, dass ich die letzten Spiele ganz solide und ordentlich gespielt habe. Und alles, was auf mich zukommt, nehme ich gerne mit.“

Gibt es sein Startelfdebüt bei Paris St. Germain?

Beim 0:4-Debakel im Hinspiel hat der Teenager bereits einige Einsatzminuten vorzuweisen gehabt und konnte dort mit seiner hohen Spielintelligenz glänzen. Nun gibt es für ihn die Möglichkeit, dass er in Paris eingesetzt wird: „Das weiß man nie. Letztendlich liegt das in der Verantwortung des Trainers. Vielleicht schont er ein paar Spieler, weil drei Tage später das Spiel in München ist. Oder er will lieber mit der besten Mannschaft in der Champions League antreten. Ich weiß nicht, wie er sich entscheidet.“

„Bei Bayer Leverkusen stimmt das Umfeld für junge Spieler“

Erst in der Winterpause ist das Talent vom VfL Wolfsburg zu Bayer Leverkusen gewechselt. Seitdem wurde er von seinem Trainer Sami Hyypiä konstant mit Einsätzen bedacht. Mit dem Wechsel von Niedersachsen ins Rheinland fühlt er sich positiv bestätigt: „Bei Bayer Leverkusen stimmt das Umfeld für junge Spieler und man hat sich sehr um mich bemüht. Im Moment bin ich froh über jeden Einsatz.“

„Beim DFB ist es immer professionell“

Zuletzt hat die Mittelfeldhoffnung mit der deutschen U19-Nationalmannschaft Italien ein 1:1-Unentschieden abgerungen. Brandt beschreibt nun, wie solche Treffen ablaufen: „ Beim DFB ist es immer professionell. Klar ist es immer wieder gut, wenn man die Jungs wiedersieht. Mit einigen spiele ich ja auch schon lange in der Nationalmannschaft zusammen. Es ist immer wieder eine schöne Abwechslung, hier zu sein. Also eine Mischung aus einer Art „Klassentreffen“ und professioneller Zielverfolgung.“ Zudem hat Brandt „DFB.de“ nun auch verraten, zu welchen Spielern er einen besonders guten Kontakt hat: „Ich durfte ja 2012 schon als jüngerer Jahrgang bei der U 17 spielen, war bei der EM dabei. Daher kenne ich den einen oder anderen schon ein bisschen länger. Die Gesichter wechseln zwar immer wieder, aber zu einigen habe ich schon seit ein paar Jahren einen guten Kontakt, zum Beispiel Kevin Akpoguma oder Marian Sarr.“

„Ich würde nicht behaupten, dass ich der ganz große Führungsspieler bin“

Durch seine regelmäßigen Einsätze bei einem deutschen Spitzenverein wie Bayer Leverkusen hat er sich in der Junioren-Nationalmannschaften schon einen gewissen Stellenwert erarbeiten können. Die Erfahrungen beim Tabellendritten der Bundesliga kann er auch exzellent für die Partien mit dem DFB-Auswahlteam nutzen, wie er nun ehrlich einräumen kann: „ Ich bin zwar jüngerer Jahrgang, durfte aber schon ein paar Spiele in der Bundesliga absolvieren. Ich lerne natürlich jeden Tag von den Profis sehr viel und versuche das weiterzugeben, wenn mich Mitspieler bei der U 19 fragen. Ich würde nicht behaupten, dass ich der ganz große Führungsspieler bin, aber was ich lerne will ich natürlich auch weitergeben und so der Mannschaft hoffentlich helfen.“

"Ich versuche Verantwortung zu übernehmen"

In der U19-Nationalmannschaft gehört Brandt mit seinen gerade einmal 17 Jahren zu den jüngsten Spielern. Trotzdem drückt er sich keineswegs vor einer Verantwortung: „Ja absolut, ich versuche Verantwortung zu übernehmen. Auch wenn ich nicht Kapitän der Mannschaft bin und sofort das Heft in die Hand nehme. Trotzdem bin ich ein Spieler, der gern seine Erfahrungen weitergibt und so den Mitspielern hilft.“

Wichtige Erfahrungswerte in Bundesliga und Champions League

Die Entwicklung von Julian Brandt ist absolut erfreulich, da neben einigen Bundesligapartien auch in der Champions League bei Paris St. Germain bereits eingesetzt worden ist. Zudem hat er die tägliche Praxis bei den Trainingseinheiten, wo er ebenfalls sehr stark gefordert und gefördert wird. Trotz dieser zahlreichen Erfahrungen im Seniorenbereich hat er deutlich machen können, dass ihm die Erfahrungen in der U19-Nationalmannschaft sehr gut weiterhelfen können. Dazu kann er berichten: „ Ich hatte dazu ein Gespräch mit meinen Nationaltrainer Marcus Sorg. Er hat mir klar gemacht, dass ich in zwei verschiedenen Rollen bin. Bei den Profis bin ich der Jüngste. Wenn dir da jemand etwas sagt, dann machst du es auch. Bei der U 19 ist die Konstellation ein bisschen anders. Da bin ich zwar auch der Jüngste, aber ich soll auch Verantwortung übernehmen und voranmarschieren, zusammen mit anderen Spielern. Das ist ein guter Lernprozess, da nehme ich viel mit. Das ist auch ganz wichtig für meine weiteren Ziele, die ich in den nächsten Jahren noch habe.“

Ambitionierte Ziele mit U19-Auswahl

Für ihn wird es zunächst einmal darum gehen, dass er die Spielzeit in der Bundesliga gut zu Ende spielen wird, ehe im Sommer für ihn ein weiteres Highlight mit der U19-Europameisterschaft auf ihn wartet. Diese wird in Ungarn stattfinden. Brandt hat folgende Meinung zum Kontinentalturnier: „Wir wollen bei der Eliterunde den ersten Platz machen und zur EM fahren, haben aber natürlich mit Spanien ein schweres Los. Die Mannschaft hat echt viel Potenzial und wir werden uns gut vorbereiten, ich denke da ist alles machbar.“
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Exzellente Förderung durch die DFB-Nachwuchsteams

Wenn man sich die Karriere von Julian Brandt noch einmal näher anschaut, dann fällt allzu schnell auf, dass seine Entwicklung sehr beachtlich bezeichnet werden kann, da er noch vor drei Jahren in der Jugendabteilung des Bremer Vorortvereins FC Oberneuland gekickt hat. Nun kann er sich erinnern: „Ich hatte das Glück, dass ich zwar bei Oberneuland war, aber trotzdem DFB-Lehrgänge mitmachen und auch in Länderspielen zum Einsatz kommen durfte. Das war absolut wichtig. Ein großes Erlebnis, weil ich diese ganze Professionalität noch gar nicht kannte. Viele Mitspieler in der U 14 und U 15 hatten bei den Bundesligavereinen schon ein ziemlich professionelles Umfeld, für mich war das neu. Ich habe bei Oberneuland an einem Tag im Trikot von Real Madrid trainiert, am nächsten im Werder Bremen-Trikot. Ich habe bei den Junioren-Nationalmannschaften viel mitgenommen, das war eine super Erfahrung, die mir sehr geholfen hat.“ Und er wird ein wenig konkreter: „ In der U 14 und U 15 gibt es Landesauswahlturniere in Duisburg, wo die einzelnen Landesverbände gegeneinander spielen. Da sind auch viele DFB-Trainer vor Ort, dadurch entstand der Kontakt. Irgendwann kam dann die Einladung eines Trainers zum Lehrgang und alles nahm seinen Lauf.“ Zugleich hat er neben dem Vereinstraining auch schon in den DFB-Nachwuchsmannschaften ein exzellentes Training erleben dürfen: „In der U 14 und U 15 spielte ich in der Landesauswahl, davor habe ich einmal pro Woche am DFB-Stützpunkt Bremen-Stadt trainiert.“

Hat Brandts jüngerer Bruder noch mehr Talent?

Für diese wichtige Erfahrung zeigt er sich auch absolut dankbar: „Absolut. Als ich bei Oberneuland gespielt habe oder davor bei dem Stadtteilverein Borgfeld, stand sehr der Spaß im Vordergrund. Ein bisschen Kicken mit den Kumpels. Beim Stützpunkt ist man auf ganz neue Inhalte gestoßen, hat Passstafetten gemacht und taktische Dinge kennengelernt. Das hilft schon, wenn man es regelmäßig macht, und man wendet es dann auch schnell im Spiel an. Gerade in meinem Alter, ich war damals 12 oder 13. Mein kleiner Bruder spielt jetzt übrigens auch dort. Er ist erst zehn Jahre alt, aber es gibt schon viele Menschen die sagen er hat mehr Potenzial als ich. Mal sehen, er ist ja noch jung...“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Julian Brandt, Bayer Leverkusen, Paris St. Germain, Champions League,
Datum: 12.03.2014 15:32 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-leverkusens-julian-brandt--%84ich-bin-immer-bereit%93-11214.html


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