Kommt Bayerns neuer Xavi aus der eigenen Jugend?

Zuletzt hatte FC Bayern München-Präsident Uli Hoeneß ganz stolz verkündet, dass mit Spielern wie Badstuber, Lahm, Kroos, Schweinsteiger, Müller und Alaba sechs Spieler aus der eigenen Jugendabteilung zu absoluten Leistungsträgern beim FC Bayern herangewachsen sind. Damit kann nach Aussage von Hoeneß selbst der große FC Barcelona nicht mithalten. Nun gibt es offenbar mit Pierre Emile Hojbjerg einen weiteren Spieler, der aus der eigenen Nachwuchsabteilung den Sprung in das Profiteam des deutschen Rekordmeisters schaffen könnte.

Der 17-Jährige besitzt alle Fähigkeiten, die einen kompletten Fußballer ausmachen. Sicherlich gibt es bei solch einem Jungspund noch in allen Bereichen erhebliches Steigerungspotential, doch die Anlagen sind ausgesprochen gut. Sogar so gut, dass regelmäßige Trainingseinheiten mit der Profimannschaft für ihn Usus sind. Sport-Vorstand Matthias Sammer äußert sich zu dieser Personalie wie folgt: "Es ist bekannt, dass Jupp Heynckes ein sehr, sehr gutes Auge für junge Spieler hat." Gleichzeitig richtet Europas Fußballer des Jahres aber auch lobende Worte an den Nachwuchsspieler, der sich prächtig entwickelt hat. Besonders im körperlichen Bereich: "Pierre ist stabiler und männlicher geworden. Er hat alle Chancen."

Zu Saisonbeginn ist das Riesen-Talent von Bröndby IF an die Säbener Straße gewechselt. Seine Leistungen werden immer besser, da er sich trotz seiner Jugend bereits bestens an den deutschen Fußball angepasst zu haben scheint. Der technisch starke Mittelfeldspieler ist jeweils zur Hälfte dänisch und französisch und möchte nun den deutschen Fußball aufmischen. Allerdings ist die Konkurrenz gewaltig. Im Wintertrainingslager in Katar hat er bereits erste Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können und er gerät gegenüber „fussball.de“ regelrecht ins Schwärmen, wenn er von seinen Mitspielern berichtet: "Das sind Weltklasse-Spieler, mit denen ich jetzt zusammen gespielt habe." Selbst hofft Hojbjerg, "dass ich eines Tages auch ein Weltklasse-Spieler bin. Aber dazu gehört natürlich, dass ich am Boden bleibe, dass ich hart arbeite. Es ist wichtig, dass auch der Kopf dabei ist. Ich bin eine ruhige Person, ein realistischer Mensch. Aber ich merke, dass ich ein Mann bin!"

Im Mittelfeld könnte das Nachwuchstalent in der offensiven Interpretation des Sechser fungieren. Nach eigener Aussage "zwischen Toni Kroos und Schweinsteiger. Also ein Sechser, der etwas offensiver ist. Da, wo man viele Ballkontakte hat und das Spiel kontrollieren kann." Parallelen zu Xavi sind bereits gezogen worden. Nun muss jedoch noch abgewartet werden, was der neue Trainer Pep Guardiola, der ab Sommer das Zepter beim deutschen Rekordmeister übernehmen wird, von diesem überaus hoffnungsvollen Spieler halten wird. Möglicherweise möchte Guardiola auch beherzt nach eigenen Talenten Ausschau halten, damit seine komplexe Spielidee möglichst erfolgreich umgesetzt werden kann. Bisher hat der Katalane jedoch noch keine Angaben zu seinen Wunschspielern gemacht, was Uli Hoeneß in der „Sport Bild“ bestätigen konnte: "Guardiola hat bis heute auch nicht einen Spieler genannt, den er gerne hätte."

Es stellt sich als offenes Geheimnis dar, dass Guardiola ein ausgesprochenes Faible für junge und entwicklungsfähige Spieler besitzt, die er noch nach seinen Vorstellungen formen kann. Für Hojbjerg könnte es also tatsächlich eine realistische Möglichkeit geben, dass er bei entsprechendem Leistungsnachweis zukünftig im Bayern-Kader zu finden sein wird. Der integre Spieler hat sich schon ein wenig in der Mannschaft umgeschaut. Die beiden Abwehrleute Dante und Daniel van Buyten haben ihn mächtig beeindruckt, denn: "Sie haben eine besondere Ausstrahlung, sind Leader-Typen. Das möchte ich eines Tages auch sein."

Vorheriger Artikel:
» Deutsche Europa League-Vertreter: Gewaltiger Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Nächster Artikel:
» EM 2020 München bewirbt sich