Kloses Ziel fürs DFB-Team: „Richtige Balance zwischen Kreativität und Effizienz finden“


Miroslav Klose ist ein Phänomen. Dies ist nicht nur in seinem Heimatland Deutschland bekannt, sondern hat sich weltweit, besonders in Italien rumgesprochen, wo der 34-Jährige seit Juli 2011 für Lazio Rom kickt. Zuvor kickte der komplette Angreifer für Teams wie den 1. FC Kaiserslautern, Werder Bremen und zuletzt Bayern München in der deutschen Bundesliga und machte auch im DFB-Team stets eine gute Figur, wenn es um sportliche Dinge ging. Allerdings ist Klose auch in Sachen Fair Play stets ein Vorbild für andere Profis gewesen, weshalb er auch zu einem der beliebtesten Profis mutiert ist.

Sehr interessant gestalten sich häufig auch seine Interviews, wo er ehrlich und offen gewisse Themen anspricht, jedoch nicht zuviel von sich preisgibt. Ein echter Profi eben. Auf und außerhalb des Platzes. Dies wird auch im Gespräch mit „DFB.de“ deutlich. Klose ist ein echter Familienmensch. Zeit mit seinen Liebsten bedeutet für ihn pure Entspannung, da er sich voll und ganz vom stressigen Fußballalltag hingeben kann. Klose gilt als ruhiger Vertreter seiner Zunft, den es auch in jüngeren Jahren nicht auf die Tanzflächen der Tanzschuppen gedrängt hat. Vielmehr hat er auch die fußballfreien Feiertage sehr entspannt verbracht, wie er preisgeben konnte: „Ich war mit meiner Familie zum Entspannen und Erholen im Schnee, es war sehr schön und hat gut getan.“
Zu Beginn eines Fußballjahres gibt es bekanntlich immer die Frage, was sich der Sportler für das neue Jahr denn vorgenommen hat. Bescheidenheit ist Trumpf bei Klose, der sich primär um seine Gesundheit kümmert und auch im hohen Fußballalter von 34 Jahren noch Verbesserungspotential bei sich erkannt hat: „Es sind eigentlich wie jedes Jahr die gleichen Vorsätze. Ich versuche, immer den maximalen sportlichen Erfolg in der Nationalmannschaft und im Verein zu haben. Ich wünsche mir aber erst einmal Gesundheit, ich glaube das ist die Voraussetzung für alles andere. Ich möchte mich auch mit über 30 Jahren immer noch verbessern und dazu lernen.“
Klose ist ein Sympathieträger, aber vor allem auch eine Konstante in sportlicher Leistungsfähigkeit. Derzeit steht er mit seinem Verein Lazio Rom auf einem hervorragenden zweiten Tabellenplatz und besitzt damit beste Perspektiven in der zweiten Saisonhälfte für sportliche Großtaten sorgen zu können. Über die Leistungen in der Vorrunde und die Ambitionen in der Rückrunde berichtet er: „Ja, es läuft gut. Wir haben uns ein Stück weiter stabilisiert und sind konstanter in den Leistungen geworden. Es ist eine tolle Stimmung in der Stadt, zumindest bei den Lazio-Fans. Und genau das ist das, was ich mir auch wünsche: die Menschen weiter mit unseren Leistungen begeistern.“
Durch seine authentische Art, aber vor allem auch aufgrund seiner sportlichen Stärke hat sich Klose zu einem echten Publikumsliebling bei Lazio entwickeln können. Viele, wichtige Tore erzielte er bereits für den Verein aus der „ewigen Stadt.“ Besonders in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit schmerzte sein Abschied gewaltig. Auch dies haben die Tifosi nicht vergessen und schenken „El tedesco“ (dem Deutschen) eine enorme Aufmerksamkeit: „Ja, es ist wirklich unglaublich, wie liebevoll und mit wie viel Euphorie die Menschen mir hier begegnen. Das ist einfach sehr, sehr schön und nervt gar nicht.“
Der italienische Fußball ist zuletzt in die Schlagzeilen geraten, weil in einem Testspiel des AC Mailand der dunkelhäutige, ehemalige Bundesligaspieler Kevin Prince Boateng nach rassistischen Beleidigungen der Gästefans den Platz verlassen und zusammen mit seinen Mannschaftskameraden für einen Spielabbruch gesorgt hat. Klose lobt den ehemaligen ghanaischen Nationalspieler für diese Geste: „Das war ein ganz großes Zeichen und genau die richtige Aktion.“
Derzeit steht Juventus Turin mit 44 Punkten auf dem ersten Tabellenplatz. Damit stehen die Norditaliener fünf Zähler vor dem Klose-Team Lazio Rom, die sich nach Aussage von Miroslav Klose noch durchaus Hoffnungen machen, dass es zum überraschenden Titelgewinn reichen könnte. Dies kann der langjährige deutsche Nationalspieler auch im Gespräch mit „DFB.de“ so bestätigen: „Juve ist eine klasse Mannschaft und bleibt ganz klar der Titelfavorit Nummer eins. Wir müssen versuchen, unsere Leistungen weiter zu stabilisieren und noch einen Tick effektiver zu werden. Wir versuchen, so viele Punkte wie nur möglich zu holen und möglichst lange oben dran zu bleiben. Und dann schauen wir, was am Ende dabei rauskommt.“ Sein ausgeprägter Realismus und seine sympathische Bescheidenheit lässt sich dadurch demonstrieren, dass er sich noch nicht über einen möglichen Triumph in der italienischen Meisterschaft oder im italienischen Pokal äußern möchte: „Ich rede ungern über Dinge die noch weit weg sind und die ich noch nicht erreicht habe.“
Klose gilt als extrem ehrgeizig. Ihm fällt es häufig auf, wenn es Verbesserungsbedarf gibt. So hat er auch einige Punkte zu kritisieren: „Ich spiele hier nicht alleine, also ist das Quatsch. Ich glaube einfach, dass uns die Konstanz gefehlt hat und die Effizienz - und genau daran müssen wir jeden Tag arbeiten. Das macht große Mannschaften aus.“ Über seine Verantwortung als Torjäger für seinen Verein kann er folgendes berichten: „Das ist kein Druck, das ist positive Motivation. Außerdem ist es mein Job, die Tore zu schießen und dem Team zu helfen. Bei Lazio - und in der Nationalmannschaft.“
In den Europa League-Spielen im Februar wird es für Klose eine Rückkehr nach Deutschland geben, wenn er auf Borussia Mönchengladbach treffen wird. Der deutsche Nationalspieler hat eine sehr hohe Meinung über das Team vom Niederrhein: „Gladbach ist ein toller Klub mit einem tollen Trainer, den ich aufgrund seiner taktischen Fähigkeiten sehr schätze. Ich glaube, Gladbach ist ein dicker Brocken, an dem sich auch noch einige Mannschaften in der Bundesliga die Zähne ausbeißen werden.“
Es dürfte höchst verwunderlich sein, wenn der Name von Miroslav Klose zukünftig in Vergessenheit geraten sollte. Dafür hat der Leistungsträger im Verein und in der Nationalmannschaft zuviel sportliche „Duftmarken“ setzen können. In wenigen Wochen kommt es im Bremer Weserstadion zum Freundschaftsspiel gegen Frankreich. Dieses Duell könnte zumindest für Klose in die Geschichtsbücher eingehen, da er mit seinem 68. Treffer im Nationaldress für die Einstellung des lange Zeit einzigartigen Rekordes von Gerd Müller sorgen könnte. Klose mag sich einem Vergleich keinesfalls stellen, wenn er sagt: „Wir sind andere Stürmertypen in anderen Zeiten in anderen Systemen. Gerd Müller ist und bleibt auf seine Art einzigartig.“ Dennoch beabsichtigt er es ausdrücklich nicht, dass er diesen Rekord nicht haben möchte.
Einen klaren Auftrag hat er an das DFB-Team auch gestellt, wenn er versucht seine Wunschvorstellung in Worte auszudrücken. So lautet seine Zielsetzung für 2013: „Eine Überschrift habe ich nicht. Für uns muss es darum gehen, die richtige Balance zwischen Kreativität und Effizienz zu finden.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: DFB-Team; Miroslav Klose; Lazio Rom; AC Mailand; Boateng; Borussia Mönchengladbach
Datum: 13.01.2013 14:45 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-kloses-ziel-fuers-dfb-team--„richtige-balance-zwischen-kreativitaet-und-effizienz-finden“-3610.html


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