Joachim Löw will sein Team fordern und fördern


Nach der letztlich unbefriedigend verlaufenen Europameisterschaft und einem alles in allem ungenügenden Testspiel gegen Argentinien ist Deutschland nun im ersten WM-Qualifikations-Spiel gegen die Faröer-Inseln ein wenig angespannt. Die Öffentlichkeit reagiert zunehmend kritischer auf die sportlichen Darbietungen vom Löw-Team.

Sicherlich versucht Bundestrainer Joachim Löw nach außen hin auch weiterhin die gute Laune zu transportieren. Dennoch muss realistisch angemerkt werden, dass vieles auch beschönigt werden muss, da die Entwicklung des deutschen Vorzeigeteams in diesem Jahr alles andere als Sorgenfreiheit aufkommen lässt. Dies muss noch weiter abgearbeitet werden, doch auch bei den vermeintlichen, deutschen Elite-Kickern gilt, dass die Ergebnisse entscheiden werden und die Vergangenheit in dieser Dekade keinen mehr interessieren mag. Ähnlich sieht dies auch Bundestrainer Löw, der demonstrativ eine gewisse Vorfreude auf die kommenden Aufgaben in der EM-Qualifikation versprüht.

So erklärt er gegenüber „dfb.de“, dass er die folgende Vorausscheidung für die WM 2014 in Brasilien „mit großer Motivation" sieht. Zugleich gibt er jedoch auch freimütig zu, dass er auch nicht langfristig die Umsetzung seiner neu entworfenen Fußball-Philosophie verlieren möchte. Dazu sagt er: „Wir müssen die Ausbildung ändern. Auf einigen Positionen haben wir nicht die unbegrenzte Auswahl an Spielern.“

Gegen die Faröer-Inseln am kommenden Samstag und nur drei Tage später in Österreich werden die DFB-Kicker immer mehr gefordert und auch gefördert, denn mit Siegen möchte man das Selbstvertrauen sichtbar steigern. Das Ziel von Löw ist es, dass er in Zukunft eine „positionsspezifische Ausbildung“ erreichen möchte und hat daher auch den offensiven Bereich im Auge. Miroslav Klose wird trotz seiner schon 34 Jahren in den nächsten beiden Spielen den Sturmführer geben. Für den 52-jährigen Bundestrainer ist Klose zu wichtig, als dass er auf den Legionär von Lazio Rom verzichten kann. Auch gibt er zu, dass er überzeugt sei, dass Klose „sein Niveau noch halten kann“.

Der Gelobte selbst hat sich zum Thema Nationalmannschaft in der „Bild am Sonntag“ geäußert: „Ich will an meinen Leistungen gemessen werden. Nicht daran, was ich vielleicht mal für die Nationalelf geleistet habe. Was ich auf keinen Fall will, ist ein Freifahrtschein. Natürlich ist die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien mein Ziel. Solange ich mich körperlich topfit fühle, scheue ich nicht den Konkurrenzkampf.“

Verändert zu haben scheint sich insbesondere die Meinung zum deutschen Shooting-Star Marco Reus, der eine immer wichtigere Rolle im DFB-Team spielen soll. Warum er dies nicht schon bei der EM getan hat, wird für immer das Geheimnis von Löw sein. Der vielfach kritisierte Auswahltrainer hat sich schon über die taktische Ausrichtung der Gegner Gedanken gemacht, wie er „dfb.de“ anvertraut hat: „Ich rechne damit, dass die Gegner in der Qualifikation ausschließlich defensiv gegen uns agieren werden.“ Deshalb hat er auch eine mögliche Lösung parat. So teilt er mit, dass mehr als je zuvor „Fußball-intelligente und flexible Spieler, die auf engstem Raum eine Vielfalt an Lösungen parat haben, Typen wie Marco Reus, die auch diese Aufgabe erfüllen können“. Für Löw gilt, dass vieles noch besser werden muss. „In vielen Bereichen werden wir versuchen, den nächsten Schritt zu machen.“

Immerhin wurde schon die eine oder andere Erkenntnis aus dem bitteren EM-Ausscheiden gezogen: „Wir müssen bei Ballverlusten früher attackieren, den Gegner aus dem Rhythmus bringen und damit schon in dessen Hälfte beginnen“. Auch ein Manko im Spiel gegen Italien soll auf Dauer behoben werden: „Bei eigenem Ballbesitz brauchen wir mehr Konsequenz.“

Gegenüber dem Sport-Informations-Dienst sagt Löw jedoch auch, dass er nicht an seinen National-Kickern gezweifelt hat: „Ich habe weiter großes Vertrauen in die Spieler und in unsere Philosophie.“ Dennoch weiß er auch, dass ein guter Auftakt in die WM-Qualifikation vieles vereinfachen würde: „Wir müssen sehen, dass unsere Mannschaft gut eingespielt ist. Gegen Färöer, das ist ein gutes Vorbereitungsspiel für Österreich.“

Auch wenn einige Medienvertreter dem Bundestrainer zunehmend kritisch gegenüberstehen, so sieht er die Anhänger auch weiterhin auf seiner Seite: „Sicherlich, die Enttäuschung war nach der EM riesengroß. Aber das Spiel gegen Argentinien hat bewiesen, dass das Verhältnis zu den Fans intakt ist. Wir sind mit viel Applaus und wenig Pfiffen verabschiedet worden.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: DFB-Team; Löw; Reus; Klose; Faröer-Inseln
Datum: 02.09.2012 21:53 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-joachim-loew-will-sein-team-fordern-und-foerdern-2124.html
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