Ibrahimovic: "Das 4:4-Unentschieden war ein Fehler"

Dieses 4:4-Unentschieden von Schweden im Hinspiel in Deutschland war eine der größten Fußball-Aufholjagden in der jüngeren europäischen Fußballgeschichte. Nach einem deutlich und souveränen 4:0 für Deutschland bis weit in die zweite Halbzeit hinein, konnten die schwedischen Comebacker und Idol Zlatan Ibrahimovic ein sensationelles 4:4-Unentschieden holen. Die Freude bei den Skandinaviern war enorm, denn sie konnten sich über ein Remis erfreuen, "das sich wie ein Sieg anfühlt".Nun nimmt Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic konkret Stellung zu verschiedenen Themen im "Nachrichtenmagazin Spiegel" vor dem Spiel.

Führte 4:4-Unentschieden zu Hochmut?
Rund ein Jahr nach diesem abwechslungsreichen Spiel ist der Stürmerstar von Paris St. Germain absolut überzeugt, dass diese Partie im Nachhinein auch den Schweden massiv geschadet hat. So sagt der 32-Jährige nun folgendes dazu: "Was auch immer damals passiert ist, für uns war es schlecht." Vielleicht führte diese Aufholjagd auch zu etwas zuviel Hochmut: "Wir schwebten. Nach dem Spiel fühlten wir uns, als wären wir schon bei der WM. Das war ein Fehler."

"Wir hätten besser gegen Deutschland verloren"
Die schwedischen Medien und Fans waren von diesem Match absolut angetan, denn auch wenn sich dieses hohe Unentschieden wie ein großartiger Sieg angefühlt hat, so war es trotz dieser exzellenten Leistungssteigerung doch nur eine Punkteteilung. Bei realistischer Betrachtungsweise war vor allem die Schwäche der massiv nachlassenden deutschen Nationalmannschaft der entscheidende Grund für Schwedens-Rückkehr in dieses Spiel. Ibrahimovic hat die nachfolgende Problematik bereits erkennen können: "Wir wähnten uns stärker als wir sind. Die nächsten beiden Spiele waren schlecht. Wir hätten besser gegen Deutschland verloren und gegen Irland und Österreich gewonnen."

Schweden will Play-Off-Spiele gegen Kroatien und Portugal vermeiden
Bekanntlich hat man gegen die biederen Iren nur ein torloses Remis erzielen können, während es in Österreich gar zu einer 1:2-Niederlage gekommen ist. Die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien schien deshalb für die Schweden allzu weit weg. Mit einem echten Zwischenspurt von zwölf Punkten aus vier Partien konnte Schweden sich schon vor dem morgigen Gruppenfinale die Play-Off-Teilnahme sichern. Dort möchte man allerdings tunlichst ein Aufeinandertreffen mit Portugal und Kroatien vermeiden. Dafür sollte nun ein Punktgewinn angestrebt werden. Dazu meint etwa Schwedens-Rekordnationalspieler Anders Svensson: "Es wäre wichtig für den schwedischen Fußball, das Spiel zu gewinnen."

"Ohne Ibrahimovic werden wir auch nicht 15:0 verlieren"
Gegen Deutschland kann Zlatan Ibrahimovic jedoch nicht mitwirken. Heimstark haben sich die Nordländer in den bisherigen vier Qualifikations-Heimspielen präsentieren können. In vier Quali-Heimspielen wurde erst ein Gegentreffer kassiert und ein Zähler ist bisher erst abgegeben worden. Für den Weltranglisten-22. geht es nun darum den Ausfall des definitiv besten Spielers im gesamten Kader vernünftigt kompensieren zu können. Trainer Erik Hamren hat dazu folgende Meinung: "Zlatan ist unglaublich wichtig für uns."Mittelfeldmann Pontus Wernbloom übt sich ein wenig in Galgenhumor: "Das ist eine Schwächung, aber wir werden ohne ihn auch nicht 15:0 verlieren." Deshalb rückt wohl Ola Toivonen neben Johan Elmander in die Startformation. Wegen einer Hüftverletzung wird Rechtsverteidiger Mikael Lustig nicht dabei sein. Auch der angeschlagene Stammkeeper wird durch Ersatzmann Johan Wiland ersetzt werden. Immerhin wird der enorme Respekt vor der deutschen Mannschaft konstant bleiben.

Vorheriger Artikel:
» Schweden vs. Deutschland. Die Stimmen von Spielern und Medien

Nächster Artikel:
» Torsten Lieberknecht: „Ich hinterfrage mich immer selbst“