Hochinteressantes Unentschieden im Nordderby zwischen dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV

Ein hochinteressantes Nordderby konnten am gestrigen Freitagabend die knapp 30.000 Zuschauer in der Wolfsburger-VW-Arena erleben. Am Ende gab es ein insgesamt leistungsgerechtes 1:1-Unentschieden. Sowohl VfL-Trainer Dieter Hecking als auch HSV-Trainer Bert van Marwijk können insgesamt mit der Leistung ihrer Mannschaft absolut zufrieden sein. Wolfsburg hatte im ersten Spielabschnitt zahlreiche gute Tormöglichkeiten, die jedoch mit der letzten Konsequenz nicht ausgenutzt werden konnten. In den zweiten 45 Minuten hingegen kam der Hamburger SV verstärkt auf. Beide hatten die Torchancen zum Sieg, die teils fahrlässig jedoch vergeben worden sind. Hier sind die Reaktionen der Protagonisten.

„Über 60 Minuten war wir die bessere Mannschaft“

Dieter Hecking: „Über 60 Minuten waren wir aus meiner Sicht die bessere Mannschaft, hatten genügend Möglichkeiten, um selbst in Führung zu gehen, machen aber leider das Tor nicht. Gerade nach der Halbzeit hatten wir gefühlte 80 Prozent Ballbesitz, sind dann aber von unserer spieltaktischen Linie abgewichen und haben so den Gegner stark gemacht. Der HSV hat dann richtig gut gespielt und klare Chancen gehabt, daher sind wir am Ende glücklich über den Punktgewinn. Das 1:1 zeigt mir, dass wir nicht zu viel träumen dürfen, sondern weiter hart arbeiten müssen. Wir sind auf einem guten Weg. Heute hatten wir zwar hinten raus ein bisschen Glück, über 60 Minuten aber kann ich mit meiner Mannschaft sehr zufrieden sein.“

„Wir sind auf einem guten Weg“

Bert van Marwijk: „Ich glaube, unser Gegner ist mit dem einen Punkt heute eher zufrieden als wir – das sagt in meinen Augen eigentlich alles über das Spiel. Der wichtigste Moment war sicher die 30. Minute, da muss Pierre das 0:2 machen und im Gegenzug gibt es den Elfmeter für Wolfsburg. Zu Beginn der ersten Halbzeit haben wir nicht gut angefangen, da haben wir zu oft zurück gespielt und hatten zu wenig Mut nach vorne. In der zweiten Hälfte war es in der ersten Viertelstunde das Gleiche. Ansonsten aber haben wir auswärts hier sehr gut gespielt. Wenn man so viele Chancen herausspielt und am Ende so dominant ist, kann man mit dem einen Punkt nicht ganz zufrieden sein. Dennoch konnte man klar erkennen, dass wir auf einem guten Weg sind.

"Das Spiel muss ich erstmal zwei Tage verdauen"

Es ist schade, dass wir uns nicht für die letzte Halbestunde belohnen konnten. Ich weiß nicht wie viele Chancen man braucht um Auswärtds zu gewinnen. Natürlich sind wir schwer ins Spiel gekommen und glücklich ins Führung gegangen, aber sowas muss man auch mal mitnehmen. Und dann nutzen wir es wieder nicht aus 2:0 in Führung zu gehen, sondern kriegst im Gegenzug das Tor. Ich bin schon gefrustet, weil wir vor allem in der zweiten Hälfte sehr gut gespielt haben und uns leider nicht belohnen konnten, das ist sehr bitter. Am Ende stehst du mit einem Punkt da, das ist viel zu wenig bei fünf bis sechs Großchancen, die sich auf mehrere Spieler verteilen. Das Spiel muss ich erstmal zwei Tage verdauen, dann liegt der Fokus auf dem Pokalspiel am Dienstag.“

„Letztendlich hat das Quäntchen Glück gefehlt“

Hakan Calhanoglu: „Wir haben gemerkt, dass wir in der zweiten Hälfte besser drauf waren. Wir wollten unbedingt den Dreier haben. Aber letztendlich hat das Quäntchen Glück gefehlt, aber wir sind trotzdem froh, dass wir einen Punkt geholt haben.“

„Drei Punkte hätten es sein müssen“

Pierre-Michel Lasogga: „Wenn man die letzte Halbestunde sieht, ist das sicher kein gerechtes Spiel weil wir einfach die bessere Mannschaft waren mit den klareren Torchancen. Nichtsdestotrotz haben wir einen Punkt aus Wolfsburg mitgenommen, aber drei hätten es sein müssen. In der letzten halben Stunde haben wir das Spiel dominiert und für uns gestaltet, aber das Tor wollte nicht fallen. Leider Gottes gibt es manchmal solche Tage. Aber Dienstag geht es schon weiter, da können wir dann das eine oder andere Tor mehr schießen. Am Dienstag spielen wir gegen Köln, wir spielen zu Hause und wir wissen, dass wir die Kölner schlagen können, aber dafür müssen wir jetzt den Blick nach vorn richten.“

„Der Ball wollte einfach nicht reingehen“

Jonathan Tah: „Wir hatten sechs hundertprozentige Chancen, die hätten wir einfach nutzen müssen, aber der Ball wollte einfach nicht reingehen, deswegen kann man heute auch nicht zufrieden sein. Aber der Teamgeist hat gestimmt, wir habe sehr gut gespielt. Vielleicht fehlte heute einfach das Glück. Jetzt müssen wir uns regenerieren und auf das nächste Spiel am Dienstag konzentrieren und fokussieren.“

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