Hertha-Keeper Kraft: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen“

Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC befindet sich Richtung Kurs Europa League. Zuletzt musste der Berliner-Keeper Thomas Kraft sich harsche Kritik gefallen lassen. Nun konnte er mit einer starken Vorstellung bei der TSG 1899 Hoffenheim einen ganz wesentlichen Anteil an diesem Auswärtssieg leisten. Im Interview mit der Vereinshomepage äußert er sich nun zum bisherigen Saisonverlauf und macht seine kommenden Ziele ebenfalls deutlich. Wichtig erachtet er vor alle die kommenden Heimpartien gegen Bayer Leverkusen und den FC Augsburg.

„Jetzt können wir befreit in die beiden Heimspiele gehen“

Vor dem Auswärtssieg in Hoffenheim gab es bekanntlich zwei Nullrunden. Über die Bedeutung dieses Auswärtstriumphes bei der TSG kann er nun folgendes berichten: „Sehr wichtig. Wir wollten uns nach zwei knappen Niederlagen endlich mit dem ersten Auswärtssieg belohnen und in Hoffenheim unbedingt gewinnen. Das hat man der Mannschaft auch angemerkt. Die Bundesliga ist eng, wir wollten unsere Position festigen und beruhigt in die Länderspielpause gehen. Das ist uns eindrucksvoll gelungen, jetzt können wir befreit in die beiden Heimspiele gehen.“

„In der Vergangenheit versäumt, auswärts die Spiele für uns zu entscheiden“

Mit dem ersten Auswärtserfolg konnte man die Nähe zu den Europacup-Plätzen festigen und für ein Ende dieser wenig ruhmreichen Serie sorgen: „Einerseits ist ein gewisser Druck abgefallen, andererseits war das bei uns intern aber auch überhaupt kein großes Thema. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, egal ob zu Hause oder auswärts. Wir haben es in der Vergangenheit einfach versäumt, auswärts die Spiele für uns zu entscheiden.“

„Ich habe immer das Vertrauen des Trainers gespürt“

Mit zahlreichen starken Paraden war der ehemalige Bayern-Keeper Kraft in großem Maße dafür verantwortlich, dass bei den spielstarken Hoffenheimern dieser Dreier herausspringen konnte. Vor dieser Partie wurde Kraft nach seinem schwachen Spiel gegen den FC Schalke 04 von einigen Medien harsch kritisiert. Mit einer starken Leistung hat er nun jedoch die richtige Antwort geben können. Er macht deutlich, dass der Glaube an sich selbst für ihn eine enorme Bedeutung besessen hat: „Ich versuche Woche für Woche gute Leistungen abzurufen. Ich habe Fehler gemacht, aber Fehler passieren. Ich habe immer das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft gespürt. Ich habe die Spiele abgehakt und wollte in Hoffenheim einfach den größtmöglichen Beitrag leisten, um der Mannschaft zu helfen. Damit war ich zufrieden. Die Mannschaft hat ein tolles Spiel gezeigt.“

„Die Situation hat mich nicht belastet oder verunsichert“

Ganz wesentlich war für den gebürtigen Betzdorfer sicherlich auch die Tatsache, dass Hertha-Coach Jos Luhukay stets zu ihm gehalten hat. Das Vertrauen hat er wohlwollend aufnehmen können, wie er der Vereinshomepage von Hertha BSC anvertraut hat: „Die Situation hat mich nicht belastet oder verunsichert. Ich habe nach dem Schalke-Spiel mit dem Trainer gesprochen. Das Vertrauen vom Management und Trainerteam auch nach Außen war ein schönes Zeichen.“

Kraft erklärt seine Verletzung aus dem Hoffenheim-Spiel

Viele Beobachter des letzten Hertha-Spiels haben aufmerksam registriert, dass Thomas Kraft sich in der ersten Halbzeit behandeln lassen musste. Der Keeper klärt nun auf: „Ich hatte in der ersten Halbzeit Probleme im linken Arm und rechten Bein. Die wirkten wie eingeschlafen. Das hat die medizinische Abteilung in der Halbzeitpause aber in den Griff bekommen. Das war die Hauptsache. Die Schmerzen waren dann kein Problem.“

„Wir werden uns nun den Feinschliff für den Rest der Hinrunde holen“

Bekanntlich gibt es bis zum dritten Novemberwochenende nun ligaspielfreie Zeit. Die Länderspielpause steht derzeit nämlich auf dem Programm. Da Kraft das Tor der deutschen Nationalmannschaft nicht hütet, kann er nun das spielfreie Wochenende nutzen, was er wie folgt nutzen wird: „Der Druck vor den Spielen ist nicht da, man kann daher vom Kopf ein wenig abschalten, um dann mit voller Konzentration in die letzten Wochen bis Weihnachten zu gehen. Wir werden im Training den Fokus auf Ausdauer und Koordination legen und uns den Feinschliff für den Rest der Hinrunde holen.“

„Das Ziel bleibt Klassenerhalt“

Für viele Fachleute im Fußball kann nach zehn Spieltagen stets eine Tendenz abgeleitet werden, um ein seriöses Zwischenfazit ziehen zu können. Hertha steht nach nunmehr 12 Spieltagen auf dem guten siebten Tabellenplatz und hat unmittelbar Tuchfühlung zu den Europacup-Plätzen. Kraft macht deutlich, dass das Ziel Klassenerhalt auch weiterhin auf der Prioritätenliste ganz weit oben angesiedelt werden muss: „Es ist kein Zufall, dass wir auf Platz sieben stehen. Wir haben uns in den letzten Wochen gut präsentiert. Das bestärkt uns in unserer Arbeit und Entwicklung. Das ist aber auch gleichzeitig ein Anreiz, weiter so konzentriert zu arbeiten. Wir sind auf einem guten Weg, aber das Ziel bleibt Klassenerhalt.“

„Wir können zu Hause selbstbewusst auftreten“

Nun geht der Fokus des ehrgeizigen Keepers auf die kommenden beiden Heimspiele gegen Leverkusen und Augsburg. Für den 25-jährigen ehemaligen Bayern München-Keeper geht es darum, dass das Selbstvertrauen groß genug ist, um besonders gegen den Champions-League-Vertreter Bayer 04 Leverkusen bestehen zu können: „Wir können zu Hause selbstbewusst auftreten. Leverkusen gehört zu den Top3-Teams der Liga. Es zwei schwere Heimspiele. Wir müssen an uns glauben, dann ist in beiden Spielen etwas möglich.“ Über die Punkteausbeute bis zur Winterpause kann er nun folgendes berichten: „Wir wollen immer das Maximum. Wenn wir weiter so auftreten und den einen oder anderen Punkt holen, hätten wir eine sehr gute Hinrunde gespielt.“

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