Hannovers Johan Djourou: „Wir stehen vor einer großen Herausforderung”


Die bisherige Vita von Hannovers neuem Verteidiger Johan Djourou ist wahrlich beeindruckend. So ist der 26-Jährige mit afrikanischen Wurzeln aktueller Schweizer Nationalspieler und verteidigte mehrere Jahre für den englischen Spitzenverein FC Arsenal London. Im Januar ist der technisch starke Defensivspezialist dann zu Hannover 96 in die Bundesliga gewechselt und kann vor der Begegnung bei Borussia Dortmund im Gespräch mit den „Ruhr Nachrichten“ einige interessante Geschichten offenbaren.

Gut erinnern kann er sich an sein Bundesliga-Debüt für das Team von der Leine, als beim Erzrivalen des BVB eine furiose 4:5-Niederlage hingenommen werden musste. Daran erinnert er sich, wenn er sagt: „Ja, das war wirklich ein verrücktes Spiel. Es war aber auch gut, direkt zu sehen, wie es ist, in der Bundesliga zu spielen.“ Und er nennt konkret vor allem die beeindruckende Zuschauerkulisse, die es ihm sichtlich angetan hat: „Da ist vor allem die tolle Atmosphäre. Für mich war in allen Stadien in Deutschland die Stimmung gut. In England ist das zwar zum Beispiel in Liverpool ähnlich, aber die deutschen Fans sind außergewöhnlich gut – und zwar in jedem Stadion.“

Und er gibt offen zu, dass sich die Defensivleistung seitdem merklich verbessert hat: „Ja, das brauchte eine gewisse Zeit, aber jetzt sind wir besser und spielen vor allem gut miteinander. Das bringt uns die nötige Stabilität.“ Bei 96 agiert er meist in der Innenverteidigung. Über seine Karriere hinweg hat er sich als flexibel einsetzbarer Spieler erwiesen, der auf verschiedenen Positionen einsetzbar gewesen ist. Den „Ruhr Nachrichten“ hat er jedoch verraten, dass er eine bestimmte Position bevorzugt: „Als Rechtsverteidiger habe ich bei Arsenal nur gespielt, weil so viele Spieler verletzt fehlten. Ein Notfall. Im Mittelfeld zu agieren, das habe ich gelernt, das liebe ich auch, aber meine Position ist eigentlich die Innenverteidigung.“ Über seine teils kontrovers diskutierte Spielweise kann er folgendes berichten: „Ich bin Fußballer, ich werde immer versuchen, den Ball zu spielen, das ist eine Charakterfrage. Barcelona, Real Madrid, die Top-Teams versuchen stets, die Situationen spielerisch zu lösen. Riskant spiele ich aber nicht, ich werde niemals im Strafraum dribbeln.“

Nun steht also heute die Begegnung beim amtierenden Double-Sieger Borussia Dortmund an, was eine eminent schwierige Aufgabe werden wird. Dies ist auch Djourou bewusst, wie er deutlich macht: „Wir wussten, wie gut der BVB ist und wie großartig dieses Stadion mit den Fans ist. Das war auch zu Hause ein schweres Spiel. Die haben in der Bundesliga so viel erreicht und jetzt auch in Europa. Man sieht, wie gut sich der BVB entwickelt hat. Dortmund spielt in dieser Saison um den Champions League-Titel mit. Das zeigt, dass der deutsche Fußball eine Top-Qualität besitzt.“ Und er hat beim Studium des DFB-Pokalviertelfinals schon einige Schwachpunkte von Dortmund erkennen können, die es nun auszunutzen gilt: „Geguckt habe ich es, ja. Man hat gesehen, dass Bayern noch die Nase vorn hat. Die sind auf jeder Position so stark. Es gab dabei vielleicht einige Situationen, in denen es Hinweise gab, wie man den BVB besiegen kann.“

Zugleich spricht das Selbstbewusstsein nach dem grandiosen 5:1-Heimsieg über den Hamburger SV eindeutig für Hannover. Dies könnte sich als ein echter Trumpf erweisen, wie der 26-Jährige deutlich macht: „Ja, wenn du mit so einem Derbysieg im Gepäck anreist, dann ist das eine gute Zeit, um gegen ein gutes Team zu spielen. Das hilft schon. Aber trotzdem stehen wir vor einer großen Herausforderung.“ Besonders sorgenvoll sieht Djourou dem Duell mit Dortmunds Sturmführer Robert Lewandowski nicht entgegen, wie er deutlich macht: „Ich habe schon gegen viele Top-Spieler verteidigt… Messi, Drogba. Das sind alles Spieler, gegen die man als Fußballer spielen will. Lewandowski hat auch fantastisches Niveau. Also, wenn er spielen darf, dann ist es auch in Ordnung.“

Bekanntlich ist der ehemalige Dortmunder-Erfolgstrainer Ottmar Hitzfeld der Nationaltrainer von den Eidgenossen. Für seinen Schützling Johan Djourou ist diese Zusammenarbeit absolut hilfreich: „Ja, Hitzfeld ist ein herausragender Trainer, als Mensch eine echte Persönlichkeit. Man sieht immer, wie er die Qualität einer Mannschaft erhöht.“ Und über seine Zukunft kann er abschließend noch nicht allzu viel preisgeben, denn für ihn geht es primär sich mit starken Leistungen in Hannover bis zum Saisonende zu empfehlen: „Ich weiß nicht, was im Sommer sein wird. Ich bin hier bei 96 sehr glücklich. Aber bei Arsenal habe ich noch einen Vertrag bis 2015. Arsenal hat also die Karten in der Hand. Wir werden gemeinsam im Sommer eine Entscheidung treffen.“

Quelle: ruhrnachrichten.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hannover 96; Johan Djourou; BVB; Borussia Dortmund; Lewandowski; FC Arsenal London; Ottmar Hitzfeld
Datum: 02.03.2013 15:14 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-hannovers-johan-djourou--„wir-stehen-vor-einer-grossen-herausforderung”-4391.html


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