Hannover 96 verliert Jahrhundert-Talent an Werder Bremen

Nachdem Jahrzehntelang der SV Werder Bremen gegenüber Hannover 96 die fußballerische Vormachtstellung im Norden der Bundesrepublik eingenommen hat, konnten die Niedersachsen von der Leine dies in den letzten Jahren merklich ändern. Zweimal in Serie konnten sich die Schützlinge von Trainer Mirko Slomka für die Europa League qualifizieren. Erstmalig seit 2010 gelang dies in diesem Jahr nicht. Werder Bremen musste gar bis zum vorletzten Spieltag um den Klassenverbleib zittern. Auf dem Transfermarkt jedoch sind die Grün-Weißen gegenüber den Roten noch im Vorteil.

„Die Entscheidung ist gefallen“
Im Jahr 2011 wechselte der mittlerweile 16-Jährige Maximilian Eggestein vom TSV Havelse zum SV Werder Bremen. Für die nur unweit von Havelse entfernt liegenden Hannoveraner sieht es bezüglich eines Transfers echt düster aus. Sein Vater Karl macht gegenüber der „Bild-Zietung“ bezüglich dieses Transfers deutlich: „Die Entscheidung ist gefallen. Er geht nach Bremen.“

„Das ist ein Jahrhundert-Talent“
Auf den ersten Blick scheint dieser Wechsel etwas ungewöhnlich zu sein, da die Entfernung von seinem Wohnort Schloß Ricklingen bis zu Hannover 96 nur knapp 20 Kilometer sind. 96-Scout Dieter Schatzschneider hat nun ausführlich von dem Teenager geschwärmt: „Ich könnte heulen, dass wir den Jungen nicht gekriegt haben. Das ist ein Jahrhundert-Talent. Ein Stürmer, der alles kann. So ein Typ Laudrup. Wenn der auf dem Boden bleibt, macht er richtig Karriere.“

Bruder Johannes trumpft auf
Was noch hinzukommt ist die Tatsache, dass Bruder Johannes schon mit gerade einmal 14 Jahren in der U17 kicken konnte. In sieben Länderspielen für die deutsche U15 hat er vier Treffer erzielen können. Nun wird auch er nach Bremen wechseln. Sein Vater Karl begründet: „Die Jungs haben eine Bude, können noch mal zwei Jahre zusammen sein.“ Für den lokalen Verein Hannover 96 scheint dies arg enttäuschend zu sein, denn schon vor zwei Jahren erlebte man mit Bruder Maximilian die gleiche Problematik.

Gebrüder Eggestein glücklich vereint
Die Gebrüder Eggestein werden vielleicht in ein paar Jahren zusammen für das Team mit der Raute kicken können. Im Jahr 2014 wird Hannover 96 am Eilenriedstadion ein neues Nachwuchsleistungszentrum errichten. Schatz kritisiert diese Problematik offen und ehrlich, wenn er sagt: „Wir sind so nicht wettbewerbsfähig. Talente machen einen Bogen um 96. Beim DFB kommen wir noch hinter Magdeburg.“

„Bei Werder stimmt alles“
Dies kann auch Karl Eggestein bestätigen, wenn er ehrlich einräumt: „Bei Werder stimmt alles. Wir haben da sehr gute Erfahrungen gemacht.“ Der finanzielle Grund war letztlich nicht dafür ausschlaggebend, denn in Bremen erhält er den Standard-Fördervertrag des deutschen Fußball-Bundes mit rund 300 Euro Taschengeld monatlich. Auch 96-Nachwuchschef räumt die Anstrengungen offen ein: „Wir haben uns sehr bemüht.“

Vakanz auf Werders-Außenpositionen
Schon in dieser Spielzeit könnte der bulgarische Offensivmann Aleksandar Tonev eine echte Alternative darstellen. Der 23-jährige Außenstürmer kickt beim polnischen Spitzenklub Lech Posen und hat Rudnevs ersetzt, den es vor Saisonbeginn zum Hamburger SV gezogen hat. Der bulgarische Nationalspieler soll drei Millionen Euro an Ablösesumme kosten und könnte auf den beiden Offensivpositionen eingesetzt werden. Dort herrscht bekanntlich personelle Vakanz, denn de Bruyne hat den Verein verlassen und Arnautovic und Elia sind suspendiert worden. Drei Treffer hat Tonev in zehn Länderspielen erzielen können. Allerdings hat Posen vor Rudnevs mit Robert Lewandowski einen weiteren Star in die Bundesliga ziehen lassen müssen.

Vorheriger Artikel:
» Peter Hermann ist überzeugt: „Bayern kann auch nächstes Jahr das Triple holen“

Nächster Artikel:
» Klinsmann wollte Müller nach Hoffenheim transferieren