Gladbachs-Bankwärmer Luuk de Jong: „Die Situation kann sich schnell wieder ändern“


Die Situation ist derzeit wahrlich nicht einfach für Luuk de Jong, der als niederländischer Star zu Borussia Mönchengladbach gewechselt ist und nun zu einem Edelreservisten beim Bundesligisten mutiert ist. In der Vorsaison war er der große Hoffnungsträger für die Borussia und kam mit der Empfehlung von stattlichen 25 Treffer für den FC Twente Enschede an den Niederrhein. Mittlerweile hat sich die Euphorie um den abschlussstarken Angreifer jedoch etwas gelegt, denn einige Fans zweifeln zunehmend, ob die zwölf Millionen Euro von den „Fohlen“ denn wirklich richtig angelegt worden sind. Der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte konnte bisher noch nicht wirklich überzeugen. In der laufenden Serie hat er sogar insgesamt nur 31 Minuten in den bisherigen fünf Begegnungen auf dem Feld gestanden. Die neu verpflichteten Offensivspieler wie Max Kruse und Raffael haben dem Blondschopf zumindest derzeit den Rang abgelaufen. Nun äußert er sich im Interview mit „sport1.de“ zu seiner derzeitigen Situation.

Gladbachs-Bankwärmer Luuk de Jong: „Die Situation kann sich schnell wieder ändern“
Bild: dfb.de
De Jong hat mit der derzeitigen Entwicklung

Ehrlich räumt er auch ein, dass er mit derzeitigen Situation sich alles andere als zufrieden zeigt. Er begründet dies wie folgt: „Ich spiele im Moment nicht, sondern sitze auf der Bank. Das ist nicht das, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe diesen Schritt gemacht, um ein besserer Fußballspieler zu werden. Im Moment hat der Trainer entschieden, auf andere Spieler zu setzen. Das ist für mich natürlich eine Enttäuschung und diese Saison deshalb bislang noch nicht so, wie ich sie mir erhofft habe.“ Ehrlich muss er zugeben, dass er mit solch einer Entwicklung vor seinem Wechsel zum VfL nicht gerechnet hat: „Am Anfang habe ich bei Twente auch nur auf der Bank gesessen. Und dann ging es auf einmal nur nach oben. Aber ich weiß, dass es nicht immer so gehen kann. Damit gerechnet habe ich aber nicht, nein.“

„Favre hat gesagt, dass es bald wieder anders aussehen kann“

Immerhin gab es ein Gespräch zwischen ihm und Trainer Lucien Favre, in dem der Schweizer-Coach ihm deutlich gemacht hat, dass er an gewisse Dingen noch arbeiten muss: „Wir haben darüber gesprochen und er hat gesagt, was ich besser machen muss. Daran arbeite ich. Dem Trainer zu zeigen, dass ich spielen muss, ist die einzige Möglichkeit, die ich momentan habe – im Training und in den Einsätzen, die ich bekomme.“ Und konkret nennt de Jong gegenüber „sport1.de“ auch die offensichtlichen Schwächen, an denen er arbeiten muss, wenn er auf mehr Einsatzminuten kommen möchte: „Die Ballbehandlung und der erste Ballkontakt, nach dem ich wieder schnell in Bewegung sein muss – das muss noch schneller gehen und noch besser funktionieren. Das schnellere Spiel in der Bundesliga ist ja auch mit ein Grund gewesen, warum ich gewechselt bin. Aber alle wissen eigentlich, was ich als Stürmer kann. Ich bin ein Strafraumstürmer, der in der Mitte auf seine Chancen wartet. Jetzt hat der Trainer entschieden, mit Max Kruse und Raffael etwas anders zu spielen. Lucien Favre hat aber auch gesagt, dass es bald wieder anders aussehen kann.“

Bei Einsätzen wächst das Selbstbewusstsein

Ehrlich macht der niederländische Nationalspieler auch deutlich, dass es für einen Einwechselspieler äußerst schwierig ist, sich beim Trainer vernünftig zu präsentieren und Eigenwerbung zu betreiben. Auch die mentale Verfassung sieht er deshalb auch nicht gerade auf der maximalen Höhe: „Der Trainer sagt immer, dass man jede Woche gut trainieren soll. Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass er auch gewechselt hat, wenn jemand gut trainiert hat. Natürlich ist es schwer, sich bei kurzen Einsätzen zu zeigen. Wenn du viele Einsätze bekommst, wächst automatisch auch das Selbstvertrauen.“ Unterstützung erfährt er in der eigenen Familie, die ihn in Gesprächen aufbauen kann: „Ich bin immer enttäuscht wenn ich höre, dass ich nicht spiele. Freunde fragen auch immer: "Hast du schon wieder nicht gespielt?". Mein Bruder Siem spielt bei Ajax jedes Spiel. Er hatte aber auch Zeiten, in denen er nicht so oft zum Einsatz gekommen ist. Deswegen kann ich mich mit ihm über meine Situation unterhalten. Das hilft mir.“

De Jong widerlegt seine Kritiker

Von einigen Experten wird lauthals kritisiert, dass seine Spielweise zu der von Borussia Mönchengladbach nicht passend erscheint. De Jong hingegen möchte diese Aussage so nicht stehen lassen: „Ich denke, dass das so nicht stimmt. Ich habe bei Twente Enschede auch oft als Zehner hinter den Spitzen gespielt. Oder mich mit der einzigen Spitze abgewechselt und zurückfallen lassen.“

„Ich möchte, dass der Verein Erfolg hat“

Sein großes Ziel als einer der besten Angreifer der Niederlande auch zur Weltmeisterschaft 2014 nach Brasilien zu fahren, für die sich sein Heimatland bereits vorzeitig qualifizieren konnte. Über die persönliche Perspektive im Hinblick auf das Kontinentalturnier an der Copacobana hat er folgende Meinung: „Darüber denke ich im Moment noch nicht viel nach. Natürlich möchte ich zur WM. Aber der erste Schritt wird sein, dass ich wieder spiele, Einsätze habe und wichtig für die Mannschaft und den Verein sein kann. Ich möchte, dass der Verein Erfolg hat. Und dazu würde ich gerne etwas beitragen. Aber die Situation kann sich schnell wieder ändern. Ich werde weiterhin das Gespräch mit dem Trainer suchen. Dann kann er mir sagen, was er erwartet. Und dann werde ich schauen, wie die Situation im Winter aussieht.“

„Ich habe nur Fußball im Kopf“

Störend empfindet er die Tatsache, dass er von einigen Kritikern häufig auf die Ablösesumme mit ihm in Zusammenhang gebracht wird, wenn es darum geht seine Leistungen zu bewerten. Auch das Makel von einigen als Fehleinkauf abgestempelt zu werden, stört ihn gewaltig: „Ich weiß, dass manche Leute das so sehen. Ich finde es auch nicht schön, dass ich nicht spiele und hätte gerne mehr Möglichkeiten, um zu zeigen, was ich kann. Aber wenn ich auf dem Platz stehe, denke ich darüber nicht nach. Die Ablöse oder das Wort Fehleinkauf belasten mich überhaupt nicht. Ich habe nur Fußball im Kopf. Wenn du nicht spielst, musst du selbst an der Situation etwas ändern. Egal was andere sagen – du musst immer an dich glauben und weitermachen.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Luuk de Jong, Borussia Mönchengladbach, Lucien Favre,
Datum: 20.09.2013 17:12 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-gladbachs-bankwaermer-luuk-de-jong--„die-situation-kann-sich-schnell-wieder-aendern“-7744.html


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