Gladbach-Boss Rolf Königs: "Borussia wird international wahrgenommen"

Im Mai 2011 stand Borussia Mönchengladbach mit einem Bein in der zweiten Bundesliga. Erst die beiden siegreich gestalteten Relegationsspiele gegen den VfL Bochum sicherten ein weiteres Jahr in der deutschen Eliteklasse Ein Abstieg in das Unterhaus des deutschen Fußballs hätte auch wirtschaftliche Konsequenzen zur Folge gehabt. Nun hingegen stehen die "Fohlen" nach dem Überwintern in der Europa League sportlich und wirtschaftlich vor rosigen Zeiten, wie Gladbachs Boss Rolf Königs gegenüber der „Rheinischen Post“ zufrieden feststellen konnte.

Königs geht noch ein wenig weiter in die Vergangenheit zurück, da er auch das 2004 eingeweihte neue Stadion als möglichen Grund für die beachtliche Entwicklung des niederrheinischen Traditionsvereins ansieht: "Als wir 2004 in das neue Stadion eingezogen sind, hatten wir einen Umsatz von 18 Millionen Euro. Heute ist es ein Vielfaches davon. Die Entwicklung ist auf der ganzen Linie positiv."

Seit 1996 und damit seit nunmehr 16 Jahren haben die treuen Gladbacher-Fans nicht mehr im Europacup spielen dürfen. Nach Siegen gegen europäische Spitzenteams wie Fenerbahce Istanbul oder auch Olympique Marseille konnte der Einzug in die KO-Runde geschafft werden. Auch in der Bundesliga gibt es Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen. Deshalb ist Königs auch mächtig stolz, wenn er auf das Erreichte in den Wettbewerben Bundesliga und Europa League zurückblickt: "Wir sind sehr zufrieden. Unsere Ziele für das Jahr 2012 haben wir erreicht. Mit dem vierten Platz in der Saison 2011/2012 konnten wir uns in den Qualifikationsspielen gegen Dynamo Kiew in der Champions League zeigen und sind letztlich in die Europa League eingezogen. Die Spiele im Europacup haben uns gut getan. Mit unserem Zuschauerschnitt stehen wir in der Bundesliga auf Platz sechs, in ganz Europa auf Platz elf. Das hat für Aufmerksamkeit gesorgt. Borussia wird international wahrgenommen. Die Uefa hat auch registriert, dass wir von allen 48 Klubs in der Gruppenphase der Europa League den größten Zuschauerzuspruch hatten."

Trotz der wirtschaftlich mehr als erfreulichen Basis stehen nach seiner Aussage keine möglichen Transfers an, da das Team gut besetzt zu sein scheint. Königs kann bestätigen, dass das Vertrauen in die eigene Nachwuchsarbeit enorm ist: "Momentan sind keine Neuverpflichtungen geplant, wir haben ein gutes Team. Auch die jungen Nachwuchsleute haben sich gut bewährt." Mit dem erst 22-jährigen Sven Michel vom Regionalliga-West-Vertreter Sportfreunde Siegen wurde ein neuer Stürmer verpflichtet, der mit einem Vertrag bis 2015 ausgestattet worden ist. Um Matthias Zimmermann Spielpraxis zu gewähren, wurde der universell einsetzbare Mittelfeldspieler bis zum Saisonende an das Bundesliga-Schlusslicht Greuther Fürth ausgeliehen.

Königs scheint sich mit seinem Posten beim mehrmaligen Deutschen Meister überaus zufrieden. Auch deshalb kann er sich ein Engagement als Präsident der Borussia über 2013 hinaus sehr gut vorstellen: "Wir haben noch sehr viel vor und ich möchte das auch gerne weiterführen. Wenn der Aufsichtsrat mich wieder wählt, würde ich die Zukunft von Borussia Mönchengladbach gerne mit meinen Kollegen im Präsidium weiter mitgestalten." Seit April 2004 hat er diesen Posten inne. Vom verstorbenen Dr. Adalbert Jordan hatte er diesen Posten übernommen. Zurzeit bildet er zusammen mit Siegfried Söllner, Rainer Bonhof und Hans Meyer das Führungsgremium des aufstrebenden Vereins.

Vorheriger Artikel:
» Lewis Holtby verlängert seinen Vertrag und Schalke 04 nicht

Nächster Artikel:
» Bundestrainer Joachim Löw vergleicht Bergwandern mit Fußballspielen