Gibt es ein deutsch-spanisches Halbfinale?


Die beiden letzten deutschen „Mohikaner“ im europäischen Wettbewerb haben im Viertelfinale der Champions League machbare aber auch interessante Aufgaben erhalten. So muss Borussia Dortmund beim FC Malaga antreten, während der FC Bayern München auf Juventus Turin treffen wird. Beide Bundesligisten haben jedoch im bisherigen Wettbewerb deutlich machen können, dass sie über eine ausgezeichnete Qualität und mit Ausnahme des FC Barcelona, es mit jedem Gegner aufnehmen können.

Heynckes über Juve: „Das wird großer Fußball“
Bayern München muss nach dem Duselweiterkommen gegen den FC Arsenal London nun im Duell mit dem italienischen Rekordmeister eine deutliche Leistungssteigerung hinlegen, damit tatsächlich der Halbfinaleinzug bejubelt werden kann. Dabei hat der FCB den Nachteil das erste Spiel in der heimischen Allianz Arena austragen zu müssen. Für den 67-jährigen Bayern-Trainer Jupp Heynckes scheint derweil schon einmal klar zu sein: „Das wird großer Fußball.“ Sicherlich taugt der im Sommer scheidende Trainer nicht als Glamourboy. Dennoch ist auch für den erfahrenen Übungsleiter dieses Los etwas ganz Besonderes, welches auch auf ihn eine ganz besondere Ausstrahlung ausübt.

Hatte die Losfee ein schwarz-gelbes Herz?
Der Name des Bayern-Gegners in der Runde der letzten Acht ist durchaus prunkvoll. Der FC Malaga kann diesbezüglich keinesfalls mithalten. Dortmund wird als klarer Favorit in dieses Duell gehen. Die größte Gefahr könnte darin bestehen, dass der Kontrahent aus Andalusien unterschätzt werden könnte. Dennoch muss auch ehrlich eingeräumt werden, dass die „Losfee“ in Form von Steve McManaman in diesem Fall ein schwarz-gelbes Herz gehabt hat, nachdem in der Gruppenphase der BVB mit Teams wie Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam konfrontiert worden ist. Sämtliche Kontrahenten konnten jedoch geschlagen werden. Auch im Achtelfinale wartete mit Schachtjor Donezk eine absolute Spitzenmannschaft. Besonders beim beeindruckendem 3:0-Sieg im Rückspiel im heimischen Signal-Iduna-Park konnte mit Traumfußball beste Eigenwerbung betrieben werden.

BVB-Boss Watzke hofft auch zukünftig auf starke Dortmunder
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke versuchte derweil den Kontrahenten ehrfurchtsvoll zu begegnen, wenn er gegenüber „sport1.de“ mitteilt: „Im Viertelfinale gibt es kein leichtes Los.“ Und er macht die Dortmunder Stärke aus dieser Königsklassenspielzeit zudem deutlich, wenn er sagt: „Aber wir haben in der Champions League noch kein Spiel verloren. Ich hoffe, das bleibt so.“ Froh war man aus BVB-Sicht, dass es zu keinem deutschen Duell mit dem FC Bayern gekommen ist. Auch der FC Barcelona ist den Westfalen erspart geblieben.

Rummenigge über Juve: „Das ist kein Traumlos“
Bayern-Spieler Toni Kroos hingegen war mit dieser Auslosung nicht unbedingt zufrieden, denn: „Für mich ist das nach Barcelona das unangenehmste Los.“ Und FCB-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge fügte vielsagend hinzu: „Das ist kein Traumlos, weil wir mit Juventus schon unterschiedliche Erfahrungen gemacht haben.“ Bei genauerer Betrachtung sind die Erfahrungen des FC Bayern mit Juve zumindest in der jüngeren Vergangenheit allerdings alles andere als negativ. Vor vier Jahren konnte Bayern durch ein überragendes 4:1 in Turin das Achtelfinale erreichen und letztlich sogar bis ins Champions League-Finale kommen. Robben erinnert sich: „Damals haben wir in Turin die Saison gedreht.“ Freudig äußerte sich hingegen Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer über dieses Los: „Für unsere Situation, für unseren Kopf ist so ein Kaliber genau richtig.“

Heynckes fühlt sich überall stark
Zunächst empfängt der FC Bayern das Team um Altstar Andrea Pirlo und den ehemaligen Leverkusener Arturo Vidal am 2. April in der heimischen Allianz Arena, bevor acht Tage später das Rückspiel im neuen Juventus-Stadion steigen wird. Heynckes zeigt sich selbstbewusst: „Wir sind auswärts genauso stark wie zu Hause.“

Klopps Lobeshymnen auf Malaga
Dortmund freut sich hingegen, dass zuerst auswärts angetreten werden kann. Dies macht auch Watzke deutlich, wenn er sagt: „Darüber sind wir sehr zufrieden.“ Dennoch möchte man nicht in den Favoritenstatus schlüpfen, wie er gegenüber „sport1.de“ deutlich macht: „Es ist schon großartig, dass wir im Viertelfinale sind. Alles, was jetzt noch kommt, ist das Sahnehäubchen obendrauf.“ Bei Malaga gibt es mit den beiden Ex-Bayern Roque Santa Cruz und Martin Demichelis zwei ehemalige Bundesligaprofis. In der kommenden Spielzeit ist Malaga allerdings wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay von der europäischen Bühne ausgeschlossen worden. Dortmund hat sicherlich mehr Qualität als das absolute Überraschungsteam der Champions League. Allerdings darf auch nicht verachtet werden, dass Malaga in der Gruppenphase das italienische Spitzenteam AC Mailand hinter sich gelassen hat. Bekanntlich gelang Milan im Hinspiel gegen den FC Barcelona ein beachtlicher 2:0-Sieg. Bezüglich der Unruhe beim FC Malaga zeigt sich BVB-Trainer Klopp sichtlich angetan von der Qualität der Spanier: „Wie der Trainerstab und der Spielerkader mit den offenbar vorherrschenden Problemen innerhalb des Klubs umgeht, zeugt wirklich von Charakter.“ Auch die „enorme Qualität“ lobt Klopp.

Deutsch-spanisches Halbfinale realistisch?
Beide deutsche Mannschaften besitzen durchaus das Potential, um sich auch für das Halbfinale qualifizieren zu können. Derzeit ist die Bundesliga in der Königsklasse nach Spanien die stärkste Macht. Während die Iberer mit Barcelona, Real Madrid und dem FC Malaga ein Trio ins Rennen schicken, hat Deutschland mit Bayern und Dortmund zwei Teams. Es ist gut möglich, dass im Halbfinale jeweils zwei spanische und deutsche Teams stehen. Barcelona gegen Paris St. Germain und Real Madrid gegen Galatasaray Istanbul werden gute Möglichkeiten eingeräumt, um ihre Aufgaben zu erledigen. Der FCB und der BVB gelten auch als leicht favorisiert, auch wenn sie dies nicht so gerne hören wollen. Nach dem kollektiven Ausscheiden der Bundesliga-Vertreter in der Europa League und dem völlig unnötigem Scheitern von Schalke 04 im Achtelfinale gegen Galatasaray sind die deutschen Hoffnungen auf eine deutsche Finalbeteiligung durchaus begründet.

Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Champions League; Borussia Dortmund; FC Bayern München; Sammer; Klopp; Watzke; Rummenigge; Heynckes; FC Malaga; Juventus Turin; Galatasaray Istanbul; Real Madrid; FC Barcelona
Datum: 16.03.2013 15:56 Uhr
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