Gerhard Tremmel will bei Swansea City seine Chance nutzen

Deutsche Spieler in der englischen Premier League sind bekanntlich eine traditionelle Angelegenheit. Wer erinnert sich nicht gerne an Jürgen Klinsmann, der auf der britischen Insel den Spitznamen "Diver" verpasst bekommen hat. Oder Jens Lehmann, der beim FC Arsenal zur Kultfigur wurde. Ein anderer Keeper hat schon eine ähnlich starke Beliebtheit erlangen dürfen. Die Rede ist von Gerhard Tremmel, der im Tor beim Premier-League-Klub Swansea City steht und dort mit starken Leistungen in der Gunst des Publikums ganz weit oben steht.

Oft ist es bekanntlich so, dass die etatmäßigen Ersatzkeeper von einer Verletzung oder eine Sperre des Stammkeepers profitieren. Wie auch im Fall vom 33-jährigen Tremmel, der der Nutznießer von den Adduktorenproblemen vom 29-jährigen Michel Vorms ist. Etwa zwei Monate wird der Niederländer dem walisischen Verein nicht zur Verfügung stehen. Schon seit 2011 spielt der ehemalige Torwart von Hertha BSC und Energie Cottbus in Swansea und konnte mit überzeugenden Trainingsleistungen auf sich aufmerksam machen. Besonders seine Mannschaftsdienlichkeit wird ausdrücklich gelobt. Kein Wunder bei Aussagen vom erfahrenen Deutschen, der die Nummer Eins ausdrücklich lobt: „Das letzte Jahr ist super für uns gelaufen, Michel hat gut gehalten.“
„Gerry“ wie er in England nur genannt wird, spielt am heutigen Mittwoch an der Anfield Road gegen den FC Liverpool, bevor es dann am Samstag im heimischen Stadion gegen den FC Chelsea London geht. Bis Sommer 2013 ist der Vertrag von Tremmel noch datiert. Sehr unwahrscheinlich ist es, dass der ehemalige Bundesligatorwart der Spielvereinigung Unterhaching auch tatsächlich seinen Vertrag beim einzigen Premier League-Verein aus Wales auch tatsächlich verlängern wird. Ein gewichtiger Grund dafür könnte sein, dass Konkurrent Vorm seinen Vertrag bis 2016 erst verlängert hat.

Der sympathische Keeper äußert sich gegenüber der „Bild“ zu diesem Thema gewohnt sachlich und nüchtern: „Der Klub wird sich was dabei gedacht haben. Grundsätzlich will ich natürlich spielen. Über meine Zukunft mache ich mir keine Gedanken. Ich will jetzt meine Chance nutzen.“

Auch wenn er bisher fast ausschließlich ein Reservistendasein verkraften musste, so zeigt Tremmel keinerlei Reue wegen seines Wechsels von Red Bull Salzburg nach Swansea. Vielmehr äußert sich der langjährige Bundesligakeeper, der auch eine Zeitlang bei Hannover 96 das Tor gehütet hat, sehr lobend über seine neue Wahlheimat, die es auch nach 2013 noch bleiben soll: „Eine der besten Entscheidungen, die ich treffen konnte. Die Menschen hier sind unfassbar freundlich.“ Und gegenüber der „Bild“ verrät er auch im Hinblick auf seine roten Haare: „Ich passe gut her, aber man nennt mich den ‚Big German‘.“ Dennoch hat er noch ganz besondere Gefühle und Erinnerungen, die er mit Deutschland verbindet. So ist es auf der einen Seite die kulinarische Seite, wie er mitteilt: „Das Brot. Ich esse fast gar keines mehr.“ Der andere entscheidende Punkt ist seine Gattin Sarah, die des Jura-Studiums wegen noch in Berlin bleiben musste. Dazu meint der Torhüter: „Schon eine Umstellung, über zehn Jahre war sie ja immer da, aber wir telefonieren jeden Tag.“ Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, dass man sich in der spielfreien Zeit besuchen kommt. Zurzeit konzentriert sich Gerhard Tremmel sehr intensiv auf die sportlichen Aufgaben und versucht mit Swansea City den Klassenerhalt in der vielleicht stärksten Liga der Welt zu schaffen. Die Fans hat er definitiv hinter sich.

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