Freiburgs-Sorg erklärt die Europa-League-Faszination


Das 2:2-Unentschieden im ersten Europa-League-Spiel des SC Freiburg gegen die biederen Tschechen von Slovan Liberec kann schon als problematisch angesehen werden, da nun das Gastspiel beim FC Sevilla wartet, was möglichst nicht verloren werden sollte. Zumindest ein Punktgewinn soll beim stärksten Rivalen aus der Gruppe herausspringen. Vor dem heutigen zweiten Gruppen-Spiel beim spanischen Renommierklub FC Sevilla spricht nun Defensivspezialist Oliver Sorg im Gespräch mit „DFB.de“ über diesen ganz besonderen Wettbewerb und nennt die Unterschiede zwischen den verschiedenen Positionen. Zugleich versucht er auch seinen Trainer Christian Streich zu charakterisieren.

Freiburgs-Sorg erklärt die Europa-League-Faszination
Bild: dfb.de
„Das war schon sehr aufregend“

Vor zwei Wochen am Donnerstag hat Oliver Sorg sein erstes Europa-League-Spiel für den SC Freiburg bestritten. Über seine Befindlichkeiten nach diesem Spiel kann er nun folgendes berichten: „Das war schon etwas ganz Besonderes, weil man spüren konnte, dass beim SC Freiburg viel passiert ist. Schon auf dem Parkplatz vor dem Spiel, da war ein Fernsehstudio in für uns ungekannten Dimensionen. Jeder Mitarbeiter und Spieler des SC Freiburg hat sich gefreut, das war schon sehr aufregend. Und das Spiel verlief ja auch zunächst ganz gut.“

„Wir wussten vorher nicht, dass wir so gut spielen“

Nach einer scheinbar komfortablen 2:0-Führung hat der SCF diese Partie völlig unnötig im zweiten Spielabschnitt abgeschenkt, woraufhin es zu einem 2:2-Unentschieden gekommen ist. Über die zwei völlig unterschiedlichen Halbzeiten hat Sorg eine eigene Meinung, wenn er sagt: „Wir wussten vorher nicht, dass wir so gut spielen und mit 2:0 in Führung gehen. Nach dem Spielverlauf - und weil wir uns die Tore ja praktisch selbst eingeschenkt haben - ärgert man sich am Ende natürlich über ein 2:2. In der ersten Halbzeit war unsere Leistung hervorragend, da haben wir viel guten Fußball gespielt und den Ball laufen lassen. Aber Liberec hat sich in der zweiten Halbzeit auf uns eingestellt und uns Probleme bereitet.“

Sorg hat Piotr Trochowski als Vorbild

Ganz gewiss ungleich schwerer wird sich nun die kommende Partie beim FC Sevilla gestalten, die trotz einer akut schwierigen, sportlichen Situation dennoch mit zahlreichen beeindruckenden Einzelspielern besetzt sind. Sorg hat eine hohe Meinung über den andalusischen Traditionsverein: „Bei Sevilla spielt einer meiner absoluten Lieblingsspieler, nämlich Piotr Trochowski. Den habe ich früher schon bewundert, auf ihn freue ich mich schon ganz besonders.“

Sorg ist Universell einsetzbarer Außenverteidiger

Während sein Vorbild Trochowski in der Vergangenheit schon Länderspieleinsätze feiern durfte, kam Senkrechtstarter Sorg bislang noch nicht zu solchen Ehren. Er hat sich zu einem verlässlichen Außenverteidiger etablieren können. Allerdings pendelt er derzeit noch zwischen der linken und rechten Seite. Für ihn bedeutet dies keine allzu große Umstellung, wie er „DFB.de“ verraten hat: „So viel ist das gar nicht. Defensiv ist es dasselbe, offensiv kann ich von links in die Mitte ziehen und mit rechts abschließen. Von rechts kommen die Flanken besser, da bekomme ich mehr Wucht hinter den Ball.“

„Die Fans hoffen, dass nun der Knoten geplatzt ist“

In der Bundesliga ist der SC Freiburg bisher noch gänzlich ohne einen jeden Sieg geblieben und belegt den vorletzten Tabellenplatz. Etwas anders gestaltet sich hingegen die Situation im DFB-Pokal, wo im Derby gegen den VfB Stuttgart ein verdienter 2:1-Sieg herausgesprungen ist und der Einzug ins Achtelfinale gefeiert werden durfte. Sorg bilanziert dies zweifelsfrei als eine kleine Erlösung: „Mit Sicherheit. Man hat es an der Stimmung im Stadion gemerkt: Die Fans hoffen, dass nun der Knoten geplatzt ist. Aber jetzt müssen wir daran anknüpfen, schließlich haben wir in der Liga erst drei Punkte geholt.“

„Die ganze Abstimmung hat sich verbessert“

Auch in der Bundesliga konnte der Sportklub seine Leistungen zuletzt merklich steigern. Am letzten Wochenende gab es hingegen eine äußerst bittere 0:5-Niederlage bei Borussia Dortmund, was auch durch die Unterzahl hervorgerufen worden ist. Sorg hat einen Aufwärtstrend bereits erkennen können: „Vor der Partie in Dortmund sah es auf jeden Fall so aus. Defensiv bekommen wir immer öfter die richtigen Abstände hin, die Laufwege sind immer besser einstudiert. Die ganze Abstimmung hat sich verbessert, und mittlerweile weiß ich auch, wo unsere neuen Spieler den Ball gerne hingespielt bekommen.“

„Christian Streich ist einfach ein guter Mensch“

Erst zwei Siege konnte in allen drei Wettbewerben eingefahren werden. Für die Ansprüche des SCF sicherlich zu wenig, vor allem, wenn man die letzte Spielzeit sich vor Augen führt, als die vielumjubelte Europa-League-Qualifikation geschafft werden konnte. Über den Umgang seines Trainers Streich mit dem überaus komplizierten Saisonstart kann Sorg folgende Aussage tätigen: „Natürlich war er nicht glücklich mit der Situation und wollte möglichst schnell etwas zum Positiven verändern. Gleichzeitig hat er sich aber auch nicht nicht verstellt oder sich anders verhalten als sonst.“ Kaum ein Spieler aus dem aktuellen Freiburger-Kader kennt Christian Streich so gut wie Sorg, da er schon in der SC-Jugend unter dem derzeitigen Freiburg-Trainer gespielt hat. Deshalb ist es auch sehr authentisch, wenn er ihn gegenüber „DFB.de“ charakterisiert: „Er ist einfach ein guter Mensch. Schon in der Jugend konnten die Spieler mit allen Problemen zu ihm kommen - egal, ob es um die Schule ging oder um Schwierigkeiten zu Hause. Mit ihm kann man immer über alles reden, und das macht ihn aus. Bei den Profis gibt es natürlich andere Probleme als in der Jugend, aber man kann trotzdem immer über alles mit ihm reden. Er hat sich nicht geändert, und das finde ich gut.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Freiburg, Oliver Sorg, Christian Streich, FC Sevilla, Slovan Liberec, Piotr Trochowski
Datum: 03.10.2013 13:08 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-freiburgs-sorg-erklaert-die-europa-league-faszination-7980.html


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