Freiburgs-Schuster: „Wir wissen, dass wir in Estoril eine Chance haben“


Vor dem heutigen Rückspiel in der Europa League bei GD Estoril steht der SC Freiburg schon massiv unter Druck. Einzig ein Sieg kann die Breisgauer vor dem fast schon sicheren Ausscheiden im europäischen Wettbewerb bewahren. Zwei Unentschieden hat man gegen die Außenseiter aus Liberec und Estoril in der Hinrunde der Gruppenphase bereits hinnehmen müssen. Nun müsste das Selbstbewusstsein beim Sportklub nach dem 3:0-Auswärtssieg beim 1. FC Nürnberg in der Bundesliga deutlich größer sein. Die Freiburger wollen diesen Rückenwind nun in das heutige Spiel gegen den portugiesischen Kontrahenten mitnehmen. Dies hat auch Julian Schuster im Gespräch mit „DFB.de“ nun deutlich gemacht.

Freiburgs-Schuster: „Wir wissen, dass wir in Estoril eine Chance haben“
Bild: dfb.de
„Wir müssen unseren Weg gnadenlos weitergehen“

Auch wenn dieser deutliche 3:0-Erfolg gegen den Abstiegskonkurrenten aus Nürnberg sicherlich nicht unbedingt verdienter Natur gewesen ist, so weiß auch Schuster, dass der erste Saisonsieg für die Moral der Mannschaft enorm wichtig gewesen ist. Daraus macht er absolut kein Geheimnis, wenn er sagt: „Natürlich sind wir sehr froh darüber. Wir hatten vorher schon viele Spiele, die sehr ausgeglichen verlaufen sind, wo am Ende aber immer ein bisschen etwas gefehlt hat. In Berlin haben wir zum Beispiel in der letzten Minute nur den Pfosten getroffen. In Nürnberg war der Spielverlauf nun etwas anders, da hat uns auch unser Torwart im Spiel gehalten. Wir sind froh über den ersten Sieg, müssen jetzt aber unseren Weg gnadenlos weiter gehen. Unter der Woche müssen wir im Training unser Niveau immer weiter steigern.“

„Wir müssen uns weiter verbessern“

Die Leistung im Frankenland war ganz gewiss alles andere als überzeugend. Dennoch zählen auch in diesem Spiel am Ende die drei Punkte. Vielleicht war dies auch nur Gerechtigkeit, da in den vorherigen Spiel der kleine Verein nahe der Schweizer-Grenze häufig deutlich besser gewesen ist es aber vergessen hat sich dafür mit guten Ergebnissen zu belohnen. Über die Partie in Nürnberg wählt Schuster jedoch auch selbstkritische Worte, wenn er sagt: „ In der ersten Halbzeit in Nürnberg war das Spiel eigentlich relativ ausgeglichen. Wir hatten eine gute Ordnung, haben uns nicht viele Chancen erspielt, aber auch nicht viele zugelassen. Die meisten Nürnberger Gelegenheiten gab es dann erst in Unterzahl. Unsere Tore waren aber klasse herausgespielt. Wir wissen natürlich auch, dass wir uns weiter verbessern müssen. Egal, ob es vorher Sieg, Niederlage oder Unentschieden gab, wir machen immer eine gnadenlose Analyse, um weiter voran zu kommen. Es braucht Zeit, um Automatismen zu entwickeln. Eigentlich hört das sowieso nie auf. Aber dazu braucht es die Bereitschaft eines jeden Spielers, täglich hart an sich zu arbeiten.“

„Oliver Baumann ist einer der besten Torhüter in Deutschland“

Bei der bitteren 0:3-Heimniederlage gegen den Hamburger SV hat SCF-Keeper Oliver Baumann bei allen drei Gegentreffern eine unglückliche Figur gemacht. Schuster zeigt großen Respekt, dass sein Torwart sich nach dem Spiel vor die Medien gezeigt hat, um offen und ehrlich über seine Fehler zu sprechen: „Das zeigt natürlich seine Qualität. Ich denke, es war richtig, sich nach dem Hamburg-Spiel den Medien zu stellen. Er hat das toll gemacht, alle Fragen beantwortet, das ist ja keine Selbstverständlichkeit. Aber man sollte auch unsere Fans loben, die ihn nach dem Hamburg-Spiel gefeiert und damit ein herausragendes Gespür bewiesen haben. Das ist das Tolle an unseren Fans, denn es ist ja auch nicht überall so, dass die Anhänger auf diese Art reagieren. Olivers Leistung in Nürnberg zeigt einfach, wie stark er mental ist. Er hat eine Riesenqualität und ist einer der besten Torhüter in Deutschland.“

Klare Fokus auf Auswärtssieg in Portugal

Nun liegt jedoch der eindeutige Fokus auf das heutige Europa League-Spiel gegen GD Estoril. Das Hinspiel wurde enttäuschend nur mit einem 1:1-Unentschieden beendet. Besonders die erste Halbzeit hat der SC Freiburg enorm stark absolviert und hat es vergessen bereits frühzeitig alles klar zu machen. Im zweiten Abschnitt war dann der Außenseiter aus Portugal klar besser. Über diese Partie kann der ehemalige Stuttgarter im Rückblick nun folgendes sagen: „ Die erste Halbzeit war wirklich sehr gut, aber nach der Pause haben wir Probleme bekommen. Unsere Art zu spielen ist mit hohem Aufwand verbunden, aber leider haben wir das nicht über 90 Minuten hinbekommen, vielleicht, weil einige Spieler vorher verletzt waren und ihnen die Spielpraxis fehlte. Wir haben gesehen, dass wir gegen Estoril Chancen bekommen, aber wir mussten auch erkennen, dass sie tolle Fußballer in ihren Reihen haben und eine ähnliche Philosophie wie wir verfolgen. Sie wollen auch vieles spielerisch lösen. Insofern konnten wir aus dem Hinspiel vieles mitnehmen. Wir wissen, dass wir in Estoril eine Chance haben.“

„Wir werden die Chance bekommen, die Spiele für uns zu entscheiden“

Der FC Sevilla scheint in der Freiburger Europa-League-Gruppe vorneweg zu marschieren und den ersten Platz für sich zu beanspruchen. Dahinter gibt es drei Teams, die sich auf einem Niveau befinden. Vor der Gruppenphase wäre dies sicherlich etwas überraschend gewesen, dass sich der SCF mit durchschnittlichen Mannschaften aus Tschechien und Portugal auf Augenhöhe befindet. Nun ist dies jedoch bittere Realität und Freiburg muss diese Situation annehmen. Schuster macht im Gespräch mit „DFB.de“ deutlich, dass er an sein Team glaubt: „Im Hinspiel gegen Liberec waren wir in der ersten Halbzeit besser, gegen Estoril ebenfalls. Wir werden in beiden Rückspielen Chancen bekommen, die Spiele für uns zu entscheiden. Und im letzten Gruppenspiel, daheim gegen Sevilla, ist der Gegner ja vielleicht schon für die nächste Runde qualifiziert. Das könnte ein Vorteil für uns sein. Wir wollen natürlich weiterkommen, aber die Bedingung ist, dass alle Spieler im Hinblick auf das folgende Bundesliga-Wochenende in möglichst guter Verfassung sind.“

„Ich freue mich auf die Herausforderung“

In der abgelaufenen Spielzeit war der SC Freiburg die absolute Überraschungsmannschaft der Bundesliga und konnte sich mit attraktivem Offensivfußball absolut verdient zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte für die Europa League qualifizieren. Nach der so erfolgreichen letzten Spielzeit haben mittlerweile zahlreiche Spieler den Sportklub verlassen. Schuster sieht diese grundsätzliche Problematik jedoch eher positiv, wie er wie folgt begründen kann: „Ich sehe es positiv und freue mich auf die Herausforderung. Klar ist es toll, den Kader über zwei, drei Jahre zusammenzuhalten und nur punktuell zu ergänzen. Auch da entwickelt sich die Mannschaft ja immer weiter und es ist ein schönes Gefühl, wenn man genau weiß, was die Mitspieler machen. Aber das braucht eben Zeit. Als ich vor sechs Jahren hier herkam, musste ich mich ja auch erst an die Art und Weise gewöhnen, wie hier Fußball gespielt wird. Wir legen viel Wert auf Taktik und jeder Spieler muss seine Egoismen der Mannschaft unterordnen. Die Mannschaft muss funktionieren, persönlicher Frust steht hinten an. Im Moment sind wir in einer Findungsphase und dieser Entwicklungsprozess macht auch Spaß. Wir sind auf einem guten Weg, aber die Tabellensituation in der Liga ist uns allen bewusst. Wir können uns keine schwachen Spiele erlauben, dazu ist die Liga zu gut, Fehler werden sofort bestraft. Und deshalb gilt es immer, alles dafür zu tun, dass unter der Woche der Grundstein für ein erfolgreiches Wochenende gelegt wird.“

Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Freiburg, Julian Schuster, GD Estoril, 1. FC Nürnberg, Slovan Liberec, Oliver Baumann
Datum: 07.11.2013 11:05 Uhr
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