Franz Beckenbauer beweist Solidarität für Uli Hoeneß


Die Spieler des FC Bayern München verdeutlichen in diesen Tagen auf beeindruckende Art und Weise, warum sie das Recht besitzen, bei solch einer internationalen Spitzenmannschaft spielen zu dürfen. Wie es geschafft wird, trotz des ganzen Theater um die Hoeneß-Steueraffäre sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren und eine formidable Möglichkeit auf alle drei Titel zu besitzen, ist eine Tugend, die absolut beeindruckend erscheint. Nun scheint immer mehr ans Tageslicht zu kommen, dass Uli Hoeneß sein Amt als Bayern-Präsident ruhen lassen möchte. Franz Beckenbauer steht zumindest nicht zur Verfügung.

„Ich hoffe, dass er bleibt“
Am heutigen Montag gibt es eine Aufsichtsratssitzung beim FC Bayern München. Danach wird Klarheit herrschen, was mit der Personalie Uli Hoeneß denn tatsächlich passieren wird. Sammer erklärt zu dieser Thematik gegenüber „sport1.de“: „Ich hoffe, dass er bei uns bleibt. Ich weiß nicht, was er vorhat.“ Sehr sensibel muss mit eben solch einem Thema umgegangen werden. Ein falsches Wort kann auf die Goldwaage gelegt werden. Deshalb versucht Sammer nicht zu sehr dieses Thema zu kommentieren und befasst sich lieber mit den sportlichen Vorstellung der bajuwarischen Kicker. Der stets meinungsfreudige Franz Beckenbauer jedoch hat mehr Redebedarf und nennt mögliche Szenarien, die passieren könnten. So macht der „Fußball-Kaiser“ deutlich: „Es wird niemand von den Aufsichtsräten die Stimme erheben und irgendetwas gegen den Uli sagen. Dazu haben sie viel zu viel Respekt.“ Vielmehr könnte es einige „Ratschläge“ geben, wie Beckenbauer süffisant anmerkt. Und er fügt hinzu: „Wenn es zu irgendeiner Veränderung kommt, dann nur durch Uli Hoeneß selbst. Er ist der einzige, der das entscheidet, das, ist sicher.“

Beckenbauer steht zu Hoeneß
Grundsätzlich gilt, dass Franz Beckenbauer immer Recht hat und wenn dies nicht der Fall sein sollte, tritt Regel eins in Kraft. Für viele ist der vielleicht bekannteste deutsche Fußballer aller Zeiten unantastbar. Für den nicht minder meinungsfreudigen Uli Hoeneß war es jedoch besonders in jüngerer Vergangenheit nicht, denn allzu oft musste sich Beckenbauer von seinem ehemaligen Mitspieler verbal abwatschn lassen. Beckenbauer ist jedoch viel zu souverän, um nun auf verbaler Rache zu sinnen. Er glaubt an eine „Hoeneß-freundliche“ Lösung, zumal auch er den FC Bayern München in ruhigere Fahrwasser gleiten sehen möchte. Wahrscheinlich täuscht sich Beckenbauer jedoch in seiner Annahme, dass die Wirtschaftsbosse sich nicht gegen den Bayern-Boss stellen würden.

Wirtschaftsbosse wollten zeitige Hoeneß-Absetzung
Nach Angaben des Spiegels soll Hoeneß schon gedrängt werden, dass er nach dem Champions League-Finale seine Ämter ruhen lassen wird. Nur unter dem Gesichtspunkt, dass die Selbstanzeige von Hoeneß anerkannt wird und die Anklage fallen gelassen wird, kann es zu einer Rückkehr von Uli Hoeneß in seine Ämter kommen. Wenn sich dies nicht pro Hoeneß auswirken sollte, dann droht dem vielleicht streitbarsten Deutschen aller Zeiten sogar Gefängnis. Nach Schätzungen zufolge sind 3,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen werden. Eine Summe, die weitaus mehr als nur ein Kavaliersdelikt zu sein scheint. Der Spiegel hat sogar berichtet, dass die Konzernlenker Herbert Hainer (Adidas), Martin Winterkorn (VW), Rupert Stadler (Audi) und Timotheus Höttges (Telekom) sogar für einen früheren Rücktritt von Hoeneß plädiert haben. Die dadurch aufkommende Unruhe wäre jedoch zu störend vor dem so wichtigen Champions League gewesen.

„Einen FC Bayern ohne Uli Hoeneß kann ich mir nicht eine Sekunde lang vorstellen“
Der chronisch positiv denkende Hoeneß möchte seine Gedanken nicht allzu sehr intensivieren, wenn Uli Hoeneß wirklich zeitnah von seinen Ämtern zurücktreten müsste, denn: „Einen FC Bayern ohne Uli Hoeneß kann ich mir nicht eine Sekunde lang vorstellen.“ Man mag Beckenbauer diese Worte glauben, denn der ehemalige Weltstar glaubt an eine gute Entwicklung und sieht bei einem möglichen Hoeneß-Weggang die gute Entwicklung des FC Bayern München in Gefahr. Viel wird auch gemunkelt, dass sogar Franz Beckenbauer sein Comeback auf der Bayern-Kommandobrücke geben könnte. Gegenüber dem Fernsehsender „Sky“ hat er zuletzt die aufkommenden Gerüchte umgehend dementieren lassen. Nun klingt seine Absage etwas anders, wenn er sagt: „Ich habe noch keine Sekunde darüber nachgedacht, also stünde ich nicht bereit.“ Was jedoch nicht explizit ausschließen kann, dass er nicht noch einmal intensiv darüber nachdenken würde, sobald er gefragt würde.

„Blamiert uns nicht!“
Stattdessen geht auch der Blick des Fußball-Liebhabers lieber nach vorne, denn knapp drei Wochen vor dem Champions League-Finale zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München möchte sich die Fußball-Legende Franz Beckenbauer eher auf die sportlichen Themen konzentrieren. Zuletzt flogen die verbalen Giftpfeile munter zwischen München und Dortmund her. Dies soll am 25. Mai in London jedoch der Vergangenheit angehören, wie Beckenbauer deutlich macht: „Hört auf mit den gegenseitigen Anfeindungen! Blamiert uns nicht! Lasst die Vernunft siegen! Die ganze Welt blickt nach Wembley“, so erklärte er in der „Bild-Zeitung“.

„Bayern und Dortmund sind in London auch Botschafter Deutschlands“
Und er machte in seiner Kolumne deutlich: „Bayern und Dortmund sind dort auch als Botschafter Deutschlands. Zeigt den Fußball, mit dem ihr ins Endspiel gekommen seid und Europa in Staunen versetzt habt.“ Am letzten Samstag ist es in der Bundesliga zwischen den derzeit besten Mannschafen Europas zu einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden kommen. Während der Begegnung sind Dortmunds-Trainer Jürgen Klopp und Bayerns-Sportvorstand Matthias Sammer aneinandergeraten. Vorausgegangen war ein absichtlich aussehender Ellenbogenschlag von Bayerns-Außenverteidiger Rafinha gegen Dortmunds Kuba. Danach ist der aggressive Brasilianer vom Platz geflogen.

Dortmund ist im Champions League-Finale nicht chancenlos
Freundschaften entstehen derzeit nicht zwischen den derzeit beiden besten Mannschaften Deutschlands in den letzten Jahren. Besonders die Tatsache, dass Dortmunds-Hoffnungsträger Mario Götze quasi hinter dem Rücken der BVB-Verantwortlichen verpflichtet worden ist, hat das Verhältnis noch weiter unterkühlt. Auch die Tatsache, dass schon seit geraumer Zeit der FC Bayern an Dortmunds-Sturmführer Robert Lewandowski herumbaggert, obwohl dieser mit einem Vertrag bis 2014 bei den Schwarz-Gelben gebunden ist, verwundert nur allzu sehr. Seit fünf Ligaspielen ist Dortmund gegen Bayern unbesiegt. In den letzten beiden Spielzeiten ist der BVB Deutscher Meister geworden. So chancenlos wie einige Bayern-Fans glauben, ist dieser Vergleich am 25. Mai 2013 in London also sicherlich nicht.

Quelle: sport1.de ; fussball.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Bayern München; Hoeneß; Beckenbauer; Sammer; Götze; Lewandowski
Datum: 06.05.2013 21:44 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-franz-beckenbauer-beweist-solidaritaet-fuer-uli-hoeness-5376.html


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