Frankfurt-Trainer Veh: „Champions-League-Einzug mit Eintracht wäre größer als Stuttgarts Meisterschaft“


Nach einer bisher schwachen Rückrunde ist Eintracht Frankfurt bis auf den fünften Tabellenplatz in der Bundesliga abgerutscht. Wegen dem schlechten Torverhältnis musste der hessische Traditionsverein den FC Schalke 04 vorbeiziehen lassen. Besonders in der Hinrunde überzeugte das Team von Trainer Armin Veh mit einem beeindruckendem Offensivfußball und taktischer Flexibilität. Die Europacup-Qualifikation ist das erklärte Ziel des Eintracht-Trainers, der nun beim „Audi-Star-Talk“ bei „Sport1“ weitere Verstärkungen im Kader einfordert.

So erklärt er, dass seine Erfahrung enorm ist und er über die Mechanismen in diesem Geschäft bestens Bescheid weiß, sodass er realistisch einschätzen kann, welche Qualität und Quantität an Verstärkungen notwendig erscheinen. Diese Einstellung unterstreicht er durch seinen Satz: „Man muss mir zugestehen, dass ich leider nicht mehr naiv bin. Ich bin jetzt 22 Jahre in diesem Geschäft.“ Offen prangert er die Finanzpolitik der Eintracht an, die seiner Einschätzung nach mehr Risiko eingehen sollte, um tatsächlich die Qualität im Kader erhöhen zu können: „Und ich sage immer: Ich weiß nicht immer, wie es geht. Aber ich weiß, wie es nicht geht. Wenn wir nicht mehr zur Verfügung haben, werde ich das mit Sicherheit nicht machen. Ich habe schon ein bisschen Know-how in diesem Geschäft. Dann gehe ich halt einen anderen Weg.“
Vor rund zehn Jahren war Eintracht Frankfurt finanziell so gut wie am Boden, da die Insolvenz gedroht hat. Prinzipiell wurde nun aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und der Finanzfachmann Heribert Bruchhagen versucht in Verbund mit Manager Bruno Hübner weitere Schulden zu vermeiden. Dies ist auch dem 52-jährigem Veh durchaus bewusst, der er strikt dagegen ist, dass er den Verein in die finanzielle Bredouille bringen möchte: „Wenn es nicht geht, dann geht es halt nicht. Wenn es nicht möglich ist, möchte ich nicht, dass es danach heißt: Ja, aber wir haben es doch wegen dir gemacht.“
Denn er hat auch erkennen können, dass er sich primär um die sportlichen Aufgaben kümmern muss. Finanziellen Weitblick haben Bruchhagen und Hübner, die auch das Risiko deutlich besser einschätzen können. Er will das auch gegenüber „Sport1“ klarstellen, wenn er sagt: „Nein, dafür bin ich nicht da und dazu will ich mich auch nicht benutzen lassen. Ich sage nur, dass es notwendig wäre, ein paar Spieler zu holen.“ Und er fügt noch an, dass er als engagierter Trainer „schon ein paar Spieler genannt habe, bei denen ich glaube, die wären okay.“
Viel ist auch gemunkelt worden, dass Veh möglicherweise einen unterschriftsreifen bei seinem alten Stuttgarter Freund Horst Heldt und dem FC Schalke 04 vorliegen habe. Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit, wenn man den Worten von Veh Glauben schenken mag, der dieses aufkommende Gerücht energisch zurückweist: „Das stimmt nicht. Das ist nicht der Fall. Das kann ich definitiv ausschließen.“ Offen und ehrlich räumt er jedoch auch ein, dass er sich durchaus „vorstellen“ könnte, dass er noch irgendwann einmal mit Schalkes-Manager Horst Heldt zusammenarbeiten kann. Bekanntlich haben Veh und Heldt im Jahr 2007 gemeinsam die Deutsche Meisterschaft nach Stuttgart holen können. Realistisch betrachtet räumt Veh jedoch auch ein, dass der mögliche Champions League-Einzug mit Eintracht Frankfurt von der Bedeutung „noch größer“ sein würde.
Eintracht Boss-Heribert Bruchhagen versucht derweil alles Erdenkliche, um Armin Veh tatsächlich auch weiter an Frankfurt binden zu können. Dies hat er auch schon unumwunden zugegeben: „Wir haben ja schon eine Vielzahl an Gesprächen geführt, um Armin Veh hier zu behalten.“ Und ein wenig ironisch und mit einer Prise von Humor teilt der meinungsstarke Ostwestfale mit: „Da habe ich mir jetzt gedacht, dass ich ihm damit drohe, seinen Hund im Main zu ertränken, wenn er nicht hier bei der Eintracht bleibt. Mal schauen, ob diese Drohung eine Wirkung auf ihn hat. Ich hoffe es.“

Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Eintracht Frankfurt; Veh; Heldt; Hübner
Datum: 15.03.2013 20:20 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-frankfurt-trainer-veh--„champions-league-einzug-mit-eintracht-waere-groesser-als-stuttgarts-meisterschaft“-4561.html


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