FC Schade 04 - Eine erfolglose Reise nach Bilbao


Die baskische Hauptstadt ist immer eine Reise wert. So erwartete uns Journalisten, als wir gegen Spätnachmittag aus dem Flieger stiegen angenehme 18 Grad und Sonnenschein. Neben architektonischen Highlights fiel uns sofort die ausgesprochene Gastfreundlichkeit auf, mit der uns die Leute beim Essen empfingen. Diese Gastfreundlichkeit wurde allerdings den Spielern des FC Schalke 04 nicht gerade entgegengebracht, als sie ins Stadion San Mames einliefen.

Eine Atmosphäre, die man kaum beschreiben kann und die nicht mit einem Erlebnis in einem deutschen Stadion vergleichbar ist, weil in diesem autonomen Gebiet der baskische Stolz eine ganz entscheidende Rolle spielt. Sogar die Zuschauer auf den Sitzplätzen schlossen sich der frenetischen Unterstützung an und klatschten und sangen, dass es eine wahre Wonne war. Dass ich bei dieser großen Emotionalität keine Träne vergossen habe, grenzt an ein Wunder.

So richtig Respekt zeigten die Schalker nur vor dem Spiel, als Senor Raul einen Blumenstrauß an die Büste vom Bilbao-Urgestein Pichichi gelegt hat. Dies ist Tradition beim stolzen Baskenklub. Raul war ergriffen, als er den anwesenden Journalisten in die Notizblöcke diktierte: „Ich habe mich sehr darüber gefreut und bin stolz,“ sagt Raul. „Obwohl ich mit Real Madrid schon oft im Estadio San Mames gespielt habe, war es ein ganz besonderer Moment für mich.“

Was beim Gast aus Schalke schon beim Warmmachen aufgefallen ist, war die totale Konzentration auf das Wesentliche. Sehr ernst und mit der nötigen Geschlossenheit in den Gesichtern absolvierten sie ihr Aufwärmprogramm. Von der Kulisse ließen sie sich nicht massiv beeinflussen. Ein Grund für diese Souveränität könnte sein, dass die Schalker Champions-League gestählt sind. Ein Vorteil, der in den ersten Minuten für die „Knappen“ sprach.

Denn die legten los wie die „Feuerwehr“ und rannten das Tor von Bilbao an, dass es eine reine Freude war. Die Taktik war offensiv ausgerichtet und man erkannte schnell, dass sich die Schalker an diesem Tag viel vorgenommen haben. Und nach zehn Minuten erspielte sich der Bundesligist die erste gute Torchance heraus. Huntelaar scheiterte jedoch mit einem Volleyschuss an Athletic-Keeper Iraizoz. Nach knapp einer halben Stunde war es dann soweit, als Klaas-Jan Huntelaar mit seinem Flachschuss von der Strafraumgrenze zum vielumjubelten 1:0 traf und die 1500 mitgereisten Schalke-Fans in emotionale Wallung versetzte. Damit erzielte der 18-jährige niederländische Nationalspieler bereits seinen 42. Treffer im 41. Pflichtspiel in dieser Spielzeit. Im alten, schon 1982 zuletzt renovierten reinen Fußballstadion wurde es ruhig. Als hätte einer den Stecker gezogen. So geschockt waren die etwa 40.000 Basken im ausverkauften Stadion.

Auch nach dem Führungstreffer übernahm sofort Schalke das Zepter und kombinierte, dass es eine wahre Freude war. Das 2:0 lag regelrecht in der Luft, als der eingewechselte Gomez von der linken Seite mit einem platzierten Schuss ins rechte Toreck Schalke-Torwart Unnerstall keine Abwehrmöglichkeit ließ. In der zweiten Hälfte gelang immerhin nicht Raul der 2:1 Führungstreffer in der Anfangsphase. Der 2:2 Ausgleich durch Markel Susaeta bedeutete jedoch das endgültige Aus aller königsblauen Hoffnungen.

Schalkes Mittelfeldspieler Lewis Holtb trauert derweil seiner verpassten Chance zu 3:2 Führungstreffer nach: „Wenn mein Schuss gesessen hätte, wäre es spannend geworden. Dann wären wir dran gewesen. Wer weiß, was dann noch passiert wäre. Aber der Ball saß nicht, und wir sind ausgeschieden. Ich habe bis zum Abpfiff dran geglaubt, dass wir es schaffen können, denn im Fußball darf man sich nie aufgeben. Wir verabschieden uns erhobenen Hauptes aus dem Wettbewerb. Ich wünsche Bilbao alles Gute für das Halbfinale.“

Tim Hoogland denkt ähnlich: „Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt, dass wir es noch schaffen können. Wenn wir in der Endphase noch das 3:2 machen, ist alles offen. Wir hatten ja die eine oder andere Chance, das Spiel spannender zu machen, aber es hat leider nicht geklappt.“

Auch die Einwechslungen von Jefferson Farfan und Ciprian Marica sorgten nicht dafür, dass sich Schalke eine Vielzahl an Tormöglichkeiten herausspielte.
Manager Horst Heldt teilte in den Interviews nach dem Spiel der versammelten Journaille mit: „Die Mannschaft hat alles gegeben und ein gutes Spiel abgeliefert. Aber wir haben gesehen, dass wir es mit einem sehr, sehr guten Gegner zu tun hatten. Die Möglichkeit zum 3:2 durch Lewis Holtby war ja da. Wenn er den reinmacht, schießen wir vielleicht noch das vierte Tor. Wir haben uns würdig verabschiedet.“

Quelle. derwesten.de

Quelle: derwesten.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Schalke 04; Bilbao; Raúl; Huntelaar
Datum: 06.04.2012 11:04 Uhr
Url: http://www.3-liga.com/news-fussball-fc-schade-04---eine-erfolglose-reise-nach-bilbao-1392.html
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